Vor Kurzem hat ein Vorstand von einem der ganz großen Fondsanbieter mich um meine Antworten auf vier für ihn wichtige Fragen gebeten. Hier sind seine Fragen und meine Antworten:
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Passivrisiken: Sind Regulatoren schuld?
Politiker und Regulatoren kritisieren die Macht von Fondsanbietern und fordern deren verstärkte Regulierung (siehe Luis de Guindos, Vizepräsident der Europäischen Zentralbank am 12.11.2018 auf der Euro Finance Week in Frankfurt und Debatte um Blackrock hier). Die angeblichen Risiken von ansteigenden passiven Anlagen stehen dabei im Fokus („Passivrisiken“). Das ist witzig. Denn Politiker und Regulatoren haben Anbieter passiver Fonds erst mächtig gemacht. Sie sollten lieber die Regulierung institutioneller Kapitalanleger ändern. Weiterlesen
Passivkritik: Passiv und ESG sind „gut“!
Passivkritik: Seit Friedrich Merz für den CDU-Vorsitz kandidiert, sind mehrere neue kritische Artikel über Blackrock – den größten Investmentfondsanbieter weltweit und mit ishares auch einer der Weltmarktführer passiver Geldanlagen – und passive Geldanlagen im Allgemeinen erschienen (z.B. Dennis Kremer: Die neue Macht der Fonds in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 4.11., S. 35). Dabei werden passive Investments auch in Bezug auf ihre „Verantwortung“ kritisiert (siehe Christian Kirchner: Blackrock: Warum Machtmissbrauch nicht das Problem ist, in Capital, 2.11.2018). Auch viele sogenannte aktive Fondsmanager meinen, dass verantwortungsvolle Geldanlagen nur aktiv erfolgreich umgesetzt werden können.
Bei der Kritik werden manchmal einige Punkte vergessen oder nicht ausreichend gewürdigt: Weiterlesen
ESG-Paradox: Einfach zu verkaufen und trotzdem nicht angeboten
ESG-Paradox schreibe ich, weil sich gute „verantwortungsvolle“ Investments bisher oft nur schlecht verkaufen: Wenn man Anlegern einen verantwortungsvollen und einen traditionellen Fonds anbietet, wählen 81% den verantwortungsvollen Fonds, sagt Peter Tros von ING. Laut einer Studie sind etwa drei Viertel aller niederländischen Anleger bereit auf Rendite zu verzichten, wenn sie verantwortungsvolle Investments kaufen können (Quelle: Leen Preesman: Dutch investors prepared to forgo on returns to support ESG causes, Investments and pensions Europe, 11 Oct. 2018 ) Dabei bringen verantwortungsvolle Investments eher höhere als niedrigere Renditen (s. hier). Weiterlesen
Robo-Boom statt Robo-Sterben
Robo-Sterben oder korrekter „Immer mehr deutsche Banken begraben ihre Robo-Projekte“ hiess es vor Kurzem (Heinz-Roger Dohms in Finanzszene vom 4.10.2018). Dem Beitrag nach stellt aber nur die Santander Deutschland die Aktivitäten komplett ein. Die Commerzbank bleibt über Cominvest weiter aktiv und die Hamburger Sparkasse hat „Pläne, ein neues Robo-Angebot aufzusetzen“ (ebenda). Und am 11. Oktober heisst es bei Citywire: „Fidelity startet digitale Vermögensverwaltung mit aktiven Fonds „. Was denn nun? Weiterlesen
Finanzanalysten und Produktanbieter könnten Probleme mit Evidence Based Investment Analysis (EBIA) haben
Inzwischen habe ich mehrere Vorträge zum Thema Evidence Based Investment Analysis (EBIA) vor Analysten und andere Marktteilnehmern gehalten. Dabei wurden zwei besonders wichtige Fragen gestellt. Frage 1: Finanzanalysten scheinen das Konzept grundsätzlich sehr gut zu finden, haben aber Angst um ihre Jobs. Ist diese Angst berechtigt? Frage 2: Anleger profitieren am meisten von EBIA. Wie können sie sicherstellen, dass sie gute Investmentanalysen erhalten?
Hierzu habe ich einige Anmerkungen und Ideen: Weiterlesen
Modellportfolios in Großbritannien: Ein sehr großer, wachsender und profitabler Markt
Mein vorheriger Beitrag hiess: „Mit Modellportfolios kann man sehr viel Geld verdienen“. Der Beitrag bezieht sich auf die USA. Großbritannien hat aber mehr Erfahrung mit solchen Plattformen.
Warum Privatkunden nicht aktiv nach ESG-Portfolios fragen
8 der 16 Angebote meiner Firma Diversifikator sind ESG-Portfolios (ESG steht für Environment, Social Governance). Bisher fragen Privatkunden aber nur sehr selten aktiv nach solchen Portfolios. Das liegt vor allem an der geringen Zahl von Produktangeboten, an denen Vertriebler bzw. Kundenberater ordentlich verdienen können. Weiterlesen
Robo-Advisors bedrohen aktive Fondsmanager: Neue Chancen für clevere Berater
John Rekenthaler ist ein sehr anerkannter Fondsexperte von Morningstar USA. Er schreibt: „Indexfunds have won. …index funds now account for more than 100% of the industry’s net sales.“ Er schlägt drei „credible responses“ von aktiven Fondsmanagern vor. Diese drei Strategien können aber auch von Robo-Advisors genutzt werden. Aktive Fondsmanager sind daher doppelt bedroht. Aber Anlageberater können durchaus davon profitieren. Weiterlesen
Fünf Strategien gegen Robo-Advisors
Wie können deutsche Banken, Fonds- und Portfoliomanager bzw. Asset-Manager und unabhängige Berater gegenüber digitalen automatisierten Geldanlage-Programmen (Robo-Advisors) punkten? Aktuelle Studien geben dazu einige Anregungen. Weiterlesen