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SDG Investmentbeispiel 7: Train von Raquel Candia von Pixabay

SDG Investmentbeispiel 7: Chinesische Taxis?

SDG Investmentbeispiel 7: „Train“ von Raquel Candia von Pixabay

Das siebte Beispiel für SDG-Investments aus dem von mir beratenen Fonds ist Comfortdelgro, ein Nahverkehrsanbieter mit Hauptsitz in Singapur. Der mit etwa 75% Umsatzanteil größte Unternehmensbereich für öffentliche Verkehrsmittel bietet Bus- und Bahndienstleistungen für Pendler. Außerdem gibt es einen Bereich der Taxis vermietet und Taxibüros betreibt. Fahrzeugtechnik ist der dritte Geschäftsbereich. Dieser bietet Wartungs- und Reparaturdienstleistungen für Fahrzeuge sowie Ingenieurdienstleistungen, Inspektions- und Prüfdienste an. Das Driving Center betreibt Fahrschulen, Autovermietung und -leasing.

Knapp 60 des Umsatzes werden in Singapur erwirtschaftet und ungefähr je 20% in Großbritannien und Irland einerseits und Australien andererseits. China macht nur ungefähr 2,5% des Umsatzes aus.

Höchste SDG-Vereinbarkeit und geringe ESG-Risiken

Comfortdelgro erfüllt meinen mit Abstand wichtigsten Nachhaltigkeitsanspruch, nämlich Produkte oder Services anzubieten, die möglichst gut im Einklang mit den Nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (SDG) stehen. Durch den Fokus auf öffentlichen Transport ist das Unternehmen klar auf Ziel 11 „Nachhaltige Städte“ fokussiert. Der von mir genutzte Nachhaltigkeitsdatenanbieter Clarity.ai weist eine 91% Netto-Umsatzvereinbarkeit mit den SDG aus, umfasst also nur die Bereiche öffentliche Verkehrsmittel und Taxis. Laut Clarity.ai erfüllt Comfortdelgro auch alle Anforderungen bezüglich der für den Fonds relevanten Ausschlusskriterien.

Das aggregierte ESG-Rating liegt bei für meinen Fonds durchschnittlichen 62 von 100 im Best-in-Universe-Ansatz, bei dem alle über 25tausend in Bezug auf ESG-Kriterien bewerteten Unternehmen miteinander verglichen werden. Mit 85 ist der Governancescore besonders gut. Die 57 des Umweltscores sind OK, aber mit den 50 des Sozialscores wird gerade noch der von mir verlangte Mindestwert für Portfolioaufnahmen erreicht.

Erste Erfolge von Share- und Stakeholder-Engagement? (in: SDG Investmentbeispiel 7)

Der Fonds ist seit Ende 2022 bei Comfortdelgro investiert. Mein Shareholder-Engagement habe ich Anfang 2023 begonnen. Die angefragten Nachhaltigkeitsinformationen habe ich schnell bekommen. Auf meine Vorschläge zu CEO Pay Ratios, ESG-Befragungen von Kunden und Mitarbeitern und Nachhaltigkeitsbewertungen von Lieferanten  (vgl. 231120_Nachhaltigkeitsinvestmentpolitik_der_Soehnholz_Asset_Management_GmbH warte ich trotz mehrfacher Nachfragen aber immer noch auf eine Antwort.

Allerdings wird im Nachhaltigkeitsreport für 2023 inzwischen die Pay Ratio zwischen dem höchstbezahlten und durchschnittlichen Mitarbeitern berichtet, die mit ungefähr 40 relativ niedrig ist. Hinzu kommt, dass laut Nachhaltigkeitsreport bei neuen größeren Lieferantenausschreibungen ESG-Analysen genutzt werden.

Die Unternehmen in meinem Portfolio gehören sowohl in Bezug auf Ausschlüsse als auch ESG- und SDG-Kriterien bereits zu den besten weltweit. Alternative Investments scheiden nach diesen Kriterien etwas schlechter ab und es ist nicht abschätzbar, ob deren Engagementreaktion positiver als die von Comfortdelgro wäre. Deshalb verkaufe ich alleine wegen dieser unbefriedigenden Reaktion auf meine Engagements keine Aktien. Divestments erfolgen in der Regel nur dann, wenn meine Mindestanforderungen an Ausschlüsse, ESG-Risiken bzw. SDG-Umsätze nicht mehr erfüllt werden (vgl. Divestments: 49 bei 30 Aktien meines Artikel 9 Fonds).

Gute Portfolioergänzung

Außer einem Gesundheitsunternehmen aus Japan ist Comfortdelgro das einzige andere Unternehmen im Portfolio mit Hauptsitz in Asien. Und nur ein kanadischer Bushersteller und ein spanischer Eisenbahnhersteller können annähernd dem gleichen SDG bzw. Marktsegment zugeordnet werden (im Standardreporting der Kapitalverwaltungsgesellschaft wird Comfortdelgro dem Segment „Reise und Freizeit“, was unpassend ist).

Trotz mehr als zwanzigtausend Mitarbeitern ist Comfortdelgro mit einer Marktkapitalisierung von ungefähr 2 Milliarden Euro eines der geringer kapitalisierten Unternehmen im Portfolio des von mir beratenen Fonds. Seit der Aufnahme der Aktie ins Portfolio hat die Aktie dem Fonds einen Gewinn von etwa 13% eingebracht.

Weitere Informationen zum Fonds (in: SDG Investmentbeispiel 7)

Insgesamt hat der von mir beratene Fonds seit der Auflage im August 2021 eine bessere Performance als durchschnittliche globale Small- und Midcapfonds und eine ähnliche Performance wie globale Allcapfonds erreicht (vgl. z.B. Fonds-Portfolio: Mein Fonds | CAPinside). In den letzten Monaten ist die Performance sogar deutlich besser als die der traditionellen Peergroups (vgl.  Globale Small-Caps: Faire Benchmark für meinen Artikel 9 Fonds?).

Im Vergleich zu durchschnittlichen traditionellen Fonds ermöglicht der Fonds damit bisher einen „Free Lunch“ in Bezug auf Nachhaltigkeit: Man erhält ein besonders konsequent nachhaltiges Portfolio mit fondstypischen Renditen und Risiken (vgl. Free Lunch: Diversifikation nein, Nachhaltigkeit ja?).

Weitere Beiträge zum Fonds:

Nachhaltiges Investmentbeispiel 1

SDG-Investment 2: Handschuhe aus Australien

Impactbeispiel 3

Impactbeispiel 4

SDG-Investmentbeispiel 5

Impactfonds im Nachhaltigkeitsvergleich

SDG-Investmentbeispiel 6: Hörimplantate aus Australien

3 Jahre nachhaltigster diversifizierter Fonds?

Disclaimer

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Anlageentscheidungen sollten nur auf der Grundlage der aktuellen gesetzlichen Verkaufsunterlagen (Wesentliche Anlegerinformationen, Verkaufsprospekt und – sofern verfügbar – Jahres- und Halbjahresbericht) getroffen werden, die auch die allein maßgeblichen Anlagebedingungen enthalten.

Die Verkaufsunterlagen des Fonds werden bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft (Monega Kapitalanlagegesellschaft mbH), der Verwahrstelle (Kreissparkasse Köln) und den Vertriebspartnern zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten. Die Verkaufsunterlagen sind zudem im Internet unter www.monega.de erhältlich. Die in dieser Unterlage zur Verfügung gestellten Inhalte dienen lediglich der allgemeinen Information und stellen keine Beratung oder sonstige Empfehlung dar. Die Kapitalanlage ist stets mit Risiken verbunden und kann zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen. Vor einer etwaigen Anlageentscheidung sollten Sie eingehend prüfen, ob die Anlage für Ihre individuelle Situation und Ihre persönlichen Ziele geeignet ist.

Diese Unterlage enthält ggf. Informationen, die aus öffentlichen Quellen stammen, die die Erstellerin für verlässlich hält. Die dargestellten Inhalte, insbesondere die Darstellung von Strategien sowie deren Chancen und Risiken, können sich im Zeitverlauf ändern. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung der Erstellerin zum Zeitpunkt der Erstellung und können sich jederzeit ändern. Es ist nicht beabsichtigt, diese Unterlage laufend oder überhaupt zu aktualisieren. Sie stellt nur eine unverbindliche Momentaufnahme dar. Die Unterlage ist ausschließlich zur Information und zum persönlichen Gebrauch bestimmt. Jegliche nicht autorisierte Vervielfältigung und Weiterverbreitung ist untersagt.

My shareholder engagement illustration from Pixabay by Gerd Altmann

My shareholder engagement: Failures, successes and adaption

My shareholder engagement illustration by Gerd Altmann from Pixabay

Before starting my shareholder engagement activities in 2022, I had been very skeptical if such engagement could bring significant changes. After trying to engage with more than 60 companies worldwide, I am a little less skeptical. Here are some experiences and learnings for the future:

Experience: Up to 97% response rates with some lengthy processes

I am positively surprised that more than 80% of the companies I tried to engage with replied to me. Currently, I am in more or less active discussions with 29 out of my 30 companies (97%) investments (see monthly “engagement report” here).

I manage a very small German fund (see My fund)- a fact that I disclose in my first contact email – and I addressed companies in the US, Canada, Australia, Singapore, Japan and several European countries. Overall, the response rate to my engagement trials is much higher than I expected.

One reason for that success may be that I mainly addressed rather small exchange listed companies (small- and some midcaps) which may not have had many direct sustainability focused shareholder discussions in the past. This has been confirmed by some of my new corporate contacts.

Another reason may be that I sent my initial requests to investor relations (IR) employees and not to the top management of the respective companies. Instead of writing my emails to an anonymous investor relations email address, I tried to find out the emails of the responsible people for IR on the companies’ websites or via LinkedIn. I also – often successfully – attempted to establish LinkedIn contacts to the respective investor relations people very early in the process.

When I did not get feedback to my initial emails, I sent up to six reminders. If investor relations did not answer, I sought to address the top management of the companies or the responsible managers for sustainability topics.

With several companies it took months before I received the first reaction to my emails. Even if the answer to my first email was helpful, meaningful replies to my follow-on emails which included much more detailed proposals than my initial emails sometimes required several reminders.

3 to 6 shareholder engagement topics per company

After an exploratory shareholder engagement in 2022 (see: Engagement test), I defined a detailed engagement policy. In that policy I document based on scientific evidence, why I ask which question and how I want to engage other stakeholders (see Shareholder engagement: 21 science based theses and an action plan and – yearly updated – here in German).

In my subsequent engagement processes I addressed between three and six different topics per company. The six topics are:

  1. GHG Scope 3 emission disclosures
  2. CEO pay ratios
  3. EU Taxonomy and/or SDG-revenue reporting
  4. Employee ESG surveys
  5. Customer ESG surveys
  6. Supplier ESG evaluations

For all 6 topics I include up-to-date scientific evidence and best practice examples when I contact the companies I am invested in (see e.g. HR-ESG shareholder engagement, Supplier engagement, Customer ESG engagement).

EU Taxonomy and/or SDG revenue reporting was the topic which I asked for the least number of companies. The reason: Currently, EU Taxonomy reporting is only relevant for ecologically related revenues and not for the many social companies in my fund. Also, the European based companies typically already report such revenues anyhow. So far, I have not convinced additional companies to report EU Taxonomy revenues. And SDG-revenues are now reported by my ESG-data provider Clarity.ai, so that I do not have to ask companies directly for it anymore.

CEO pay ratios have to be reported by US and UK based companies by law and a few other companies report them voluntarily. At least one of the companies I have addressed regarding this topic now reports the CEO pay ratio.

I suggest monitoring the CEO pay ratio, because many companies now include sustainability elements in their top management compensation plans and I suspect that this leads to increases in the pay differences between top management and average employees. So far, I have not found good research regarding this topic, though.

Broad Scope 3 GHG emissions data is only reported by few small- and midcap companies, therefore I had to ask more than 60% of my investee companies for this information. One IT-company argued that Scope 3 GHG data is not relevant for their industry. I replied that important companies within that industry such as SAP publish Scope 3 data. I am still waiting for their response.

Today, a few more of my investments now publicly report Scope 3 GHG data, but I cannot claim that this is because of my shareholder engagement since most of the companies have apparently understood how important Scope 3 GHG data is.

1.9 out of 5: Little stakeholder engagement progress so far

With regulatory pressure to increase the transparency of supply chains, sustainability evaluations of suppliers become more important. So far, many of the companies I am invested in include ESG-criteria in their evaluation processes for new suppliers. In addition, some ESG-elements such as supplier adherence to their codes of conducts are also required from major existing suppliers.

I recommend to my investee companies to regularly evaluate all significant suppliers based on complete and independent ESG-assessments. Some of the companies that I am engaged with have started to move in this direction. Very few though want to follow my recommendation to regularly publish results of such evaluations.

Most companies seem to understand that employee satisfaction is important and that many employees consider ESG-elements as important for their satisfaction. Today, regular and broad employee surveys are implemented within many companies. These surveys often include some ESG-elements, particularly social ones. Some of the surveys are conducted by independent third parties and overall satisfaction scores are often reported regularly.

Several of the companies I addressed seem to be open to include more ESG-elements in their internal employee surveys, but very few are open to publish their results. The publication of aggregated results such as the overall ESG-satisfaction is very important, though, for current employees, job seekers and other stakeholder groups such as investors, in my opinion. Even if the first survey results are not so good, interested parties can see that the companies are interested in employee ESG satisfaction and are willing to improve it.

Regular customer ESG-satisfaction surveys and the publication of their results have been the proposal with the least positive feedback so far.

To measure my shareholder engagement success, I created a scale from zero to five. Monthly, I update and publish the status of every company engagement. Overall, the status is rather stable at 1.9 which basically means “The entities fully disclosed the requested information or committed to implement some recommendations”. That is not satisfactory for me and I am pushing for more.

Unfortunately, collaborative shareholder engagement is difficult in my case since I have not found many truly sustainable investors in the same companies. Even when I found some, they were not interested in engaging together with me, often not even answering my contact trials. The inofficial comment has been: You are too small and too unimportant.

Improving corporate sustainability can be difficult (in: My shareholder engagement)

Overall, I am happy with the companies I am invested in and which I consider already very sustainable. And I am still satisfied with the topics which I selected for my shareholder engagement activities. Also, I will continue to address the investor relations departments which overall have been helpful. Some of them even organized group conference calls often including several of their sustainability experts.  

What I have to make clearer going forward is that I think that, in some areas, it is still rather fast and cost efficient to become or stay a sustainability leader.

Sustainability may be defined differently by many stakeholders, but in general it boils down to a few dimensions:

  1. What are the negatively perceived and often excluded activities of companies e.g. regarding weapons, fossil energy, human rights, animal testing etc.?
  2. To what degree are companies offering sustainable services or products e.g. measured by SDG-aligned revenues?
  3. Are the corporate processes ESG-aligned or what is average E, S and G score of a company compared to its peers?
  4. Who has the most efficient corporate stakeholder engagement efforts by which a company tries to improve suppliers, customers, employees, communities etc.?

For most companies it is difficult to become better on exclusions. Example: For my mutual fund I completely exclude animal testing, but most pharmaceutical companies are obliged to conduct animal testing before they can launch new products. It is also an often very lengthy and costly process to significantly change the offered services and products so that they are better aligned with the SDGs.

Improving ESG-ratings is somewhat easier but can still be demanding and can be a lengthy process because ESG-ratings cover so many aspects and ESG-rating agencies tend to increase their requirements so that getting on top and staying there requires continuous efforts.

Corporate stakeholder engagement can be very efficient

Improving one’s sustainability-position and impression towards important stakeholders such as customers, employees and suppliers can be very efficient:

Independent and good supplier ESG-evaluations are not necessarily very costly. There are some service companies which have already sustainability-scored thousands of suppliers and those scores can be bought for a reasonable price. Creating new such scorings has also become much cheaper and faster using machine learning and artificial intelligence.

Especially improving stakeholder engagement can be rather cheap and fast. Giving technological and data-management developments, stakeholder surveys can often be implemented in cost- and time efficient ways. For corporations it should be interesting to not only know abstract ESG-scores but what the own stakeholders really think about one’s ESG position. In addition, stakeholders have first hand experiences and therefore can easily make valuable sustainability proposals.

Since I invest in sustainability leaders, I expect that these companies should score well in such evaluations. But stakeholders who have been individually asked for their ESG-opinions and improvement suggestions also very likely want to receive feedback. Instead of giving this feedback e.g. only internally to employees it is easy to publish e.g. the following results:

“In 2023, the company reached a score of 52 out of 100 in the employee ESG survey.  Suppliers awarded a score of 48 and customers 50 out of 100. All surveys have been conducted by XXX, an independent company. Employees, suppliers and customers had interesting ideas how we can improve our sustainability, here are our 3 picks for 2023: …

For 2024, the management wants to implement changes so that all scores increase by 5%” (fictious sample annual report extract).

I am confident that such improvements sooner or later will lead to better stakeholder participation (“activation”) and satisfaction and also to better ESG-scores from independent agencies.

This is not completely utopian. Here are some interesting stakeholder engagement examples of the companies I have invested in: For supplier ESG assessments see CAFs 2022 Sustainability Report (pages 81-85) and Watts Water 2022 Sustainability Report (p.63), for customer ESG engagement see the Nordex 2023 sustainability report (p. 48/49) and for employee ESG engagement the Nexus AG Sustainability Report 2023 (p. 5).  

Leveraging my shareholder engagement

In addition to the mentioned activities, I will continue to publish changes to my stakeholder engagement policies, monthly engagement updates by company, new related research and opinion posts on my webpages and e.g. via. LinkedIn.

Also, I am active in the Impact Working Group of the DVFA (largest German association for investment professionals).

One effect of these activities is that I can communicate and spread and therefore leverage my stakeholder engagement activities.

Disclaimer (in: My shareholder engagement)

Dieser Beitrag ist von der Soehnholz ESG GmbH erstellt worden. Die Erstellerin übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und/oder Aktualität der zur Verfügung gestellten Inhalte. Die Informationen unterliegen deutschem Recht und richten sich ausschließlich an Investoren, die ihren Wohnsitz in Deutschland haben. Sie sind keine Finanzanalyse und nicht als Verkaufsangebot oder Aufforderung zur Abgabe eines Kauf- oder Zeichnungsangebots für Anteile der/s in dieser Unterlage dargestellten Aktie/Fonds zu verstehen und ersetzen nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung.

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Model portfolio illustration from Pixabay by Tumisu

Model portfolios: Researchpost 190

Model portfolios illustration from Pixabay by Tumisu

7x new research on clean transparency, ESG demand effects, green lending benefits, attractive green investments, rule-based model portfolios, small cap investing and selfish savings (#shows SSRN full paper downloads as of August 22nd, 2024)

Social and ecological research

Cleaning segment transparency: Does Segment Disclosure Constrain Corporate Pollution? by Chenxing Jing, Bin Xu , and Luo Zuo as of May 7th, 2024 (#134): “Segment information matters for the external monitoring of corporate environmental performance because the information about a firm’s operating segment(s) highlights the underlying environmental issues and exposes the firm to increased environmental scrutiny. … we empirically test the effect of the mandatory disclosure of pollutive segments on firm toxic pollution. We find that the newly disclosed information about pollutive segments decreases the amount of toxic pollution released by firm plants, consistent with the idea that more transparent corporate segment disclosure improves the monitoring of corporate environmental performance. … Further analysis reveals that firms reduce pollution by enhancing their pollution prevention practices and green innovation …“ (p. 29). My comment: Segment disclosure is also important to determine revenue and/or capex alignment with the Sustainable Development Goals, see e.g. Impactfonds im Nachhaltigkeitsvergleich

Sustainable investment research (in: Model portfolios)

Demand driven ESG returns? ESG Risk and Returns Implied by Demand-Based Asset Pricing Models by Chi Zhang, Xinyang Li, Andrea Tamoni, Misha van Beek, and Andrew Ang as of Dec. 20th, 2023 (#291): “We investigate the effect of changing investor demand for ESG characteristics on stock returns. We consider the effect of three types of shifts: increases in the preferences for ESG by investors, shifts in assets under management (AUM) from institutions caring less about ESG to those caring more about ESG, and changes in the ESG characteristics of the stocks themselves. … We find increases in preferences for ESG may result in increases in downside risk for the stocks with low ESG scores as these stocks may exhibit decreases in stock returns. … Additionally, our analysis shows that if the trend in increasing ESG preferences continues, there may be higher returns from stocks with higher ESG scores as increasing demand drives up the prices for these types of stocks“ (p. 11). My comment: I expect significant demand shifts towards ESG and SDG investments in the future

Green credit advantage: Climate risk, bank lending and monetary policy by Carlo Altavilla, Miguel Boucinha, Marco Pagano, and Andrea Polo from the European Central Bank as of Nov. 3rd, 2023 (#447): “We find that euro-area banks charge higher interest rates to firms with larger carbon emissions, and lower rates to firms that commit to green transition, even after controlling for firms’ credit risk as measured by their probability of default. … banks … that signed a commitment letter within the Science Based Targets initiative (SBTi) indeed provide cheaper loans to firms that commit to decarbonization and, to a smaller extent, penalize more polluting firms. … While restrictive monetary policy increases the cost of credit and reduces lending to all firms, its contractionary effect is milder for firms with low emissions and those that commit to decarbonization“ (p. 9). My comment: Brown investors claim that they expect higher equity returns than green investors because they accept higher (environmental) risks. But they should also consider higher credit and ESG-improvement costs.

Green investment potential: Fast die Hälfte der Privathaushalte ist offen für grüne Finanzanlagen – Transparenz über Klimawirkung ist entscheidend von Daniel Römer und Johannes Salzgeber von KFW vom 13. August 2024: „Die vorliegende Analyse … zeigt, dass etwa die Hälfte der Haushalte in Deutschland (44 %) offen für grüne Geldanlagen ist und diese zum Teil (14 %) auch schon selbst nutzt. Die Befragungsdaten zeigen weiterhin, dass diese Haushalte auch mehrheitlich bereit sind, für das Klima auf Kapitalrendite zu verzichten. Wichtig ist hierbei jedoch eine glaubhafte Klimawirkung der Anlage“. Mein Kommentar: Die Geldanlagebranche hat diesbezüglich noch viel Aufklärungsbedarf und Nachholpotenzial

Other investment research

Rule model portfolios: The Power of Rules: Model Portfolios and Wealth Management by Yuliya Plyakha Ferenc, Laszlo Hollo, Joseph Wickremasinghe, and Raina Oberoi from MSCI Research as of August 14th, 2024: “… both methods for making tactical-allocation decisions in model portfolios — traditional and rules-based — produced similar performance and AI exposures. The primary difference between the two is that the rules-based approach would be more likely to meet the five challenges of model-portfolio management with a greater degree of transparency and efficiency. The importance of addressing these challenges is growing with the heightened demand for customization by wealth-management clients. According to Morningstar, between June 2022 and June 2023, inflows to model portfolios increased by 48%, 10 and the demand for personalization is spreading across all segments of the wealth market. In response, Cerulli found in a recent survey that 60% of asset managers and model-portfolio providers have placed custom model portfolios as the top initiative for their firms. As managers and advisers endeavor to meet their clients’ growing requests for customized solutions, considering rules-based management approaches for model portfolios may offer opportunities that improve on traditional management approaches” (p. 19). My comment: I offer (most responsible) rule based model portfolio since 2015, see Regelbasierte Modellportfolios sind besonders attraktiv | CAPinside

Small dilletantes: Small-Cap and Large-Cap Stocks and the Herding Phenomenon: Insights from a Leading Social Trading Platform (STP) by Cedric Kanschat and Alexander Zureck as of August 13th, 2024 (#12): “.. the daily portfolios from a leading Social Trading Platform (STP) were scrutinised over the period from 01/01/2021 to 03/06/2023. … A total of 7,672 portfolios and 8,679 distinct stocks were examined … The results show that the herding behaviour of social traders in small-cap and large-cap stocks lead to contrasting results. Small-cap stocks systematically generate negative returns, while herding behaviour in large-cap stocks leads to positive returns. Social traders apparently manage to make better investment decisions when the quantity and quality of information is better. The volatility of large-cap stocks is only half that of small-cap stocks” (abstract). My comment: Professional small cap stock selection should be able to mitigate most of these effects, see e.g. my small cap portfolio performances

Selfish of altruist savings? Why Do Europeans Save? Micro-Evidence from the Household Finance and Consumption Survey by Charles Yuji Horioka and Luigi Ventura as of Aug. 19th, 2024 (#0, paywall): “… we found that the rank ordering of saving motives differs greatly depending on what criterion is used to rank them. For example, we found that the precautionary motive is the most important saving motive of European households when the proportion of households saving for each motive is used as the criterion to rank them but that the retirement motive is the most important saving motive of European households if the quantitative importance of each motive is taken into account. Moreover, the generosity of social safety nets seems to affect the importance of each saving motive … our finding that the intergenerational transfers motive, which is the saving motive that most exemplifies the altruism model, accounts for only about one-quarter of total household wealth in Europe “ (p. 10/11).

Werbehinweis (in: Model portfolios)

Unterstützen Sie meinen Researchblog, indem Sie in meinen globalen Smallcap-Investmentfonds (SFDR Art. 9, siehe FutureVest Equity Sustainable Development Goals R – DE000A2P37T6 – A2P37T) investieren und/oder ihn empfehlen. Der Fonds konzentriert sich auf die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG: Investment impact) und verwendet separate E-, S- und G-Best-in-Universe-Mindestratings sowie Aktionärsengagement (Investor impact) bei derzeit 29 von 30 Unternehmen: Vgl. My fund.

Nachhaltigster diversifizierter Fonds?

3 Jahre nachhaltigster diversifizierter Fonds?

Nachhaltigster diversifizierter Fonds? Der von mir konzipierte und beratene FutureVest Equity Sustainable Development Goals Fonds R (vgl.  DE000A2P37T6 – A2P37T und  My fund) ist am 16. August 2021 aufgelegt worden. Das sehr ähnliche Global Equities ESG SDG Modellportfolio biete ich seit Ende 2017 an (vgl. Das-Soehnholz-ESG-und-SDG-Portfoliobuch mit den detaillierten Regeln auch für den Fonds). Ich hatte gar keinen Fonds geplant. Kunden haben mich aber überzeugt, einen Fonds zu starten. Hier sind meine bisherigen Erfahrungen:

1.       Einfache (verrückte) Idee für das nachhaltigste diversifizierte Portfolio?

Ich habe mich 2015 selbständig gemacht, um besonders diversifizierte und nachhaltige Geldanlageportfolios anzubieten. Das hatte ich vorher bei einem traditionellen Anbieter vergeblich versucht, obwohl ich Sprecher der Geschäftsführung war.

Meines Wissens war die von mir gegründete Soehnholz ESG GmbH weltweit der erste Anbieter, der öffentlich ein ESG ETF-Portfolio angeboten hat. Allerdings beinhalten selbst meine konsequentesten ESG-ETFs zahlreiche Wertpapiere, die ich nicht für besonders nachhaltig halte. Deshalb biete ich seit Ende 2016 zusätzlich Portfolios aus einzelnen Aktien an. Weil ich fast nur Nachhaltigkeitskriterien für die Aktienselektion nutze, können diese besonders streng sein. Meine Regeln lassen zum Beispiel nur Aktien zu, die anspruchsvolle Best-in-Universe E-, S und G-Mindestkriterien und zahlreiche 100% Ausschlusskriterien erfüllen. Zum Vergleich: Der nachhaltigste Weltaktien-ETF enthält ungefähr 350 Aktien, während meine globalen Portfolios nur die 30 nachhaltigsten Aktien nutzen.

Allerdings waren in dem Ende 2016 gestarteten Global Equities ESG Portfolio immer noch Aktien mit Aktivitäten vertreten, die nicht gut mit den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (SDG) vereinbar waren. Deshalb habe ich Ende 2017 das Global Equities ESG SDG Portfolio gestartet. Alle 30 Aktien des Portfolios mussten zusätzlich zu den strengen Ausschluss- und  E-, S- und G-Kriterien auch möglichst gut mit den SDG vereinbar sein. Daraus entstand ein Portfolio mit Aktien aus vor allem europäischen und nordamerikanischen Ländern überwiegend aus den Marktsegmenten Gesundheit, Ressourceneffizienz, öffentlicher Transport und erneuerbare Energien.

Der Vorteil gegenüber geschlossen Impactfonds ist eine nennenswert höhere Liquidität und Diversifikation. Auch liquide „Impact“-Nachhaltigkeitsfonds waren zu dem Zeitpunkt meist auf erneuerbare Energien fokussiert.

2.       Warum ein Fonds statt eines Modellportfolios oder eines ETFs?

Um Modellportfolios erfolgreich an Endkunden verkaufen zu können, braucht man ein sehr hohes Marketingbudget. Weil ich meine Portfolios aus schlechter Erfahrung heraus nicht mehr fremdbestimmen lassen wollte und deshalb nur mein eigenes limitiertes Budget eingesetzt habe, entschied ich mich 2015 für ein Business-to-Business-Modell. Das bedeutet, dass meine Zielkunden Vermögensverwalter sind.

Anders als in den USA und Großbritannien mögen deutsche Vermögensverwalter aber bisher fremde Modellportfolios nicht besonders. Eine Bank hat mich deshalb gefragt, ob ich nicht zusätzlich einen Investmentfonds anbieten möchte (Impact+ESG: Innovatives Mischfondsprojekt der von der Heydt Bank).

Ich habe darin eine Möglichkeit gesehen, öffentlichkeitswirksamer als mit einem Modellportfolio zu zeigen, dass sehr konsequent nachhaltige Portfolios durchaus marktübliche Performances erreichen können. Und ich wünsche mir, dass mehr Geld in die aus meiner Sicht nachhaltigsten Unternehmen angelegt wird, was mit einem Fonds einfacher ist als mit einem Modellportfolio.

Am liebsten hätte ich einen ETF gestartet. Weil mein Portfolio regelbasiert ist, wäre das technisch einfach möglich gewesen. Allerdings verlangen ETF-Dienstleister ein schnell erreichbares Anlagevolumen von etwa 50 Millionen Euro. Auch Dienstleister für traditionelle Fonds erwarten in der Regel mindestens 20 Millionen Euro. Mein erstes Fondsprojekt wurde nach einem sogenannten Pre-Marketing gestoppt, weil 2019 nicht genug Erstinvestoren gefunden wurden und die Bank zudem ihre Geschäftsstrategie geändert hat.

Einige Zeit danach hat mein erster großer Modellportfoliokunde mich gefragt, ob ich zusätzlich einen Fonds anbieten möchte. Zum Glück hat dieser Fondsinitiator eine sehr gute Geschäftsverbindung zu Fondsverwaltungsgesellschaften (KVGen), so dass mein Fonds mit nur 3 Millionen Euro starten konnte.

3.       Vom Artikel 9 Pionier zum Impactfonds (in: Nachhaltigster diversifizierter Fonds)

Der Start zum 16. August 2021 erfolgte trotz der großen Erfahrung des Initiators später als geplant. Ich wollte unbedingt einen Fonds nach der nachhaltigsten Kategorie 9 der Offenlegungsverordnung umsetzen. Außerdem wollte ich meine Aktienselektion mit den Nachhaltigkeitsdaten des von mir präferierten Anbieters umsetzen.

Zuerst habe ich die Soehnholz Asset Management GmbH mit dem ausschließlichen Fokus der Fondsberatung gegründet, die unter dem Haftungsdach des Initiators tätig ist. Parallel dazu haben wir eine Service-Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) für den Fonds gesucht. Die zuerst angesprochene Gesellschaft war leider nicht in der Lage, auf unsere Nachhaltigkeitswünsche einzugehen. Durch die Diskussionen mit ihr haben wir viel Zeit verloren.

Nachdem wir die Monega kontaktiert hatten, ging aber alles sehr schnell voran. Der FutureVest Equity SDG R genannte Fonds konnte sehr schnell als erster Artikel 9 Fonds der Monega aufgelegt werden. Einer der großen Vorteile aus meiner Sicht: Ich kann meine Aktienselektion mit den von mir genutzten Nachhaltigkeitsdaten von Clarity.ai umsetzen und die Monega prüft und berichtet mit Daten des von ihr präferierten Nachhaltigkeitsdatenanbieters.

Anfangs habe ich den Fonds noch nicht als Impactfonds bezeichnet, obwohl nur in Aktien von Unternehmen investiert wird, deren Produkte und Services möglichst komplett im Einklang mit den SDG stehen, also zum Beispiel Gesundheitsunternehmen.  So soll ein positiver Unternehmensimpact erfolgen.

Die Regeln für den Fonds unterscheiden sich auf den ersten Blick nur wenig von denen des 2017 gestarteten Modellportfolios. Weil für den Fonds zusätzlich medizinische Tierversuche und die Nutzung genetisch modifizierter Organismen ausgeschlossen werden, enthält der Fonds aber zum Beispiel keine großen Pharmaunternehmen.

Auf Anregung eines unabhängigen deutschen Engagementstartups habe ich Mitte 2022 mit meinem Shareholder Engagement begonnen. Dazu habe ich eine umfassende Stakeholder Engagementpolitik entwickelt und aktuell bin ich mit 29 der 30 Portfoliounternehmen in einem Engagementdialog (siehe „Engagementreport“ auf DE000A2P37T6 – A2P37T). Damit kann ich versuchen, Investor Impact auszuüben. Allerdings ist das ein sehr mühsamer und langwieriger Prozess.

Ich kenne keinen anderen liquiden Fonds, der so umfassend auf Impact ausgerichtet ist (vgl. Impactfonds im Nachhaltigkeitsvergleich).

4.       Wie man mit wenigen Ländern und Branchen gut diversifizieren kann

Weltaktien-ETFs können über tausend Aktien enthalten. Obwohl mein Fonds nur 30 Aktien umfasst, ist er gut diversifiziert. Das betrifft zunächst die Länder- bzw. Währungsdiversifikation: Mit aktuell 35% US-Dollaranteil ist die wichtigste Währung am stärksten vertreten, liegt aber weit unter den über 60% von Allcap-Weltaktien-ETFs. Hinzu kommen beim Fonds aktuell ungefähr je 15% Euro und Australische Dollar, 10% Schweizer Franken, 10% Schwedische Kronen und 15% aus 4 weiteren Ländern. Bei den Branchen dominiert aktuell Gesundheit mit etwa 50% und danach folgen Industrie mit gut 20%, Energie mit 10% und vier andere Branchen mit zusammen fast 20%.

Nur für die USA sind zwei direkte Wettbewerber aus einem Marktsegment erlaubt. Und die Gesundheitsunternehmen gehören sehr unterschiedlichen Segmenten an, die oft national ausgerichtet sind. So haben Krankenhäuser in den USA meist nicht viel mit Krankenhausentwicklungen in Australien gemein. Die Aktien werden jährlich gleichgewichtet und unterjährig antizyklisch adjustiert,

Fokussierte und damit typischerweise eher kleinere Unternehmen können einfacher erreichen, dass ein möglichst hoher Anteil ihrer Umsätze mit den SDG vereinbar ist als diversifizierte, eher größere Unternehmen. Es ist deshalb kein Wunder, dass vor allem Smallcaps in dem von mir beraten Fonds vertreten sind. Die durchschnittliche Marktkapitalisierung beträgt etwa 4 Milliarden Euro. Bei MSCI Welt Smallcap-ETFs sind es ebenfalls knapp 4 Milliarden Euro während es bei einem MSCI Allcap-ETF über 150 Milliarden Euro sind.

Die Risikokennzahlen des Fonds sind bisher gut: So liegt die Volatilität seit der Fondsauflage bis zum Ende des Geschäftsjahres am 31.7.2024 bei 12,8%. Das entspricht ziemlich genau der Volatilität von Allcap-Weltaktienindizes von MSCI und liegt erheblich unter der Volatilität von knapp 20% des globalen Smallcap-Indizes von MSCI.

5.       Aktiv oder passiv, Kern- oder Satelliteninvestment? (in: Nachhaltigster diversifizierter Fonds)

Mein Fonds ist regelbasiert, die möglichst einfachen Regeln sind prognosefrei und jährlich soll eine annähernde Gleichgewichtung erfolgen. Damit kann mein Fonds als passiv gelten. Andererseits liegt der Portfolioumschlag mit 350% bis Juni 2023 und knapp 200% im Jahr danach ziemlich hoch. Das liegt einerseits daran, dass sich Umwelt- und Sozialratings unterjährig verschlechtert haben und ich die entsprechenden Aktien deshalb ausgetauscht habe. Außerdem konnte ich die Nachhaltigkeitsregeln im Laufe der Jahre verschärfen und habe immer noch genug gute Investments gefunden. Im Nachhinein bin ich deshalb froh, eine aktive Fonds- und keine relativ unflexible ETF-Struktur gewählt zu haben.

Auch die Active Share, d.h. die Abweichung von globalen Smallcap Benchmarks bzw. ETFs ist sehr hoch. Das heißt, dass die Portfolioüberschneidung mit diesen wie auch mit allen mir bekannten aktiven Fonds niedrig ist. Das spricht ebenfalls dafür, dass der Fonds aktiv und nicht passiv ist.

Ich habe fast mein ganzes Vermögen in den Fonds investiert. Für mich ist der Fonds also mein Core-Investment und so bin ich höchstmöglich nachhaltig angelegt.  Andere Anleger werden wohl nicht so weit gehen wollen. Sie können den Fonds mit seinem Smallcapfokus aber als Portfolioergänzung (Satellit) nutzen, weil sie bisher oft nur wenige Smallcaps im Portfolio haben.

6.       Der Fonds hat teilweise besser als traditionelle Fonds performt

Mit der Gründung meiner Gesellschaft habe ich mir das Ziel gesetzt, möglichst nachhaltige Portfolios anzubieten. Mit diesen möchte ich marktübliche Performances erreichen. Ein Grund dafür ist, dass es mir unseriös erscheint, künftige Outperformance zu suggerieren. Schließlich zeigen Statistiken eindeutig, dass aktive Fonds regelbasierte Benchmarks bzw. Indexbasierte ETFs nur selten dauerhaft schlagen können. Wenn ich aber nur eine marktübliche Performances erreichen kann, dann soll das so nachhaltig wie möglich geschehen.

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass nachhaltige Investments typischerweise keine Renditenachteile gegenüber traditionellen Investments haben. Dafür kann sogar mit etwas geringeren Risiken gerechnet werden. Das ist plausibel, denn Nachhaltigkeitsrisiken machen einen zunehmend wichtigeren Teil der Gesamtrisiken aus. Wenn man also die Wahl zwischen traditionellen Investments mit marktüblicher Performance und nachhaltigen Investments mit ebensolcher Performance hat, spricht alles für nachhaltige Investments.

Meine Modellportfolios und auch der Fonds zeigen das bisher auch. Die Rendite des Fonds war aufgrund des bewusst fehlenden BigTech („Glorreiche 7“) Anteils (vgl. Glorreiche 7: Sind sie unsozial?) zumindest zeitweise erheblich schlechter als Allcap-Indizes. Gegenüber Allcap-Fondspeergroups ist aber insgesamt bisher kein Performancenachteil erkennbar.

Im Vergleich zu Smallcap-Indizes war die Volatilität bisher erheblich geringer bei ähnlicher Rendite. Und gegenüber Smallcap-Peergroups war auch die Rendite besser. Das heißt aber nicht, dass es auch unterdurchschnittliche Zeiten geben kann wie 2021 und 2023. 2022 und 2024 liefen dagegen sehr gut. Damit habe ich bisher meine Performanceziele grundsätzlich erreicht.

7.       Ausblick: Es geht noch mehr (in: Nachhaltigster diversifizierter Fonds)

Der Fonds ist mit etwa 8,5 Mio. Volumen noch klein. Das liegt daran, dass neue Fonds es in Deutschland sehr schwer haben, wenn sie nicht von großen Vertriebsorganisationen  in Anlegerportfolios hineinverkauft werden. Selbst viele kleine Fondsvermittler und Vermögensverwalter nutzen lieber schon lange etablierte und hochvolumige Fonds von Anbietern mit bekannten Namen. Diese Fonds haben ihre besten Zeiten zwar oft schon hinter sich, aber das Risiko, dass ihren Verkäufern Vorwürfe wegen der Selektion neuer Fonds nicht so bekannter Anbieter gemacht wird, ist gering. Außerdem können große Fonds bzw. Anbieter oft höhere Vertriebsprovisionen zahlen.

Hinzu kommt, dass nachhaltige Fonds in den letzten Jahren nicht mehr sehr populär waren. Das liegt auch daran, dass viele dieser Fonds stark auf erneuerbare Energieaktien fokussiert sind, die zeitweise sehr schlecht performt haben.

Anleger des Fonds haben aber keine Nachteile durch die geringe Größe des von mir beratenen Fonds. Die Kosten des Fonds sind gecapt. Das heißt, dass auch im schlechtesten Fall nicht nennenswert mehr als 2 Prozent laufende Kosten pro Jahr anfallen, weil Mehrkosten von den Fondsinitiatoren übernommen werden. Außerdem sind die Unternehmen des Fonds zwar nicht sehr groß, aber ihre Aktien sind ziemlich liquide. So können auch hohe Ein- oder Auszahlungen einfach umgesetzt werden.

Wenn potenzielle neue Großanleger bzw. Vertriebspartner es wünschen, wird zusätzlich eine Clean-Share ohne Vertriebsprovisionen aufgelegt und soll der Fonds auch in Österreich zum öffentlichen Vertrieb zugelassen werden.

Der FutureVest Equity Sustainable Development Goals ist meiner Meinung nach der nachhaltigste diversifizierte Fonds am deutschen Markt. Und die Nachhaltigkeit soll künftig noch steigen. So soll die (netto) Umsatzvereinbarkeit von aktuell 92% (vgl. „Nachhaltigkeitsreport“ auf  DE000A2P37T6 – A2P37T) bis zum Jahresende auf über 95% steigen.

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Transition? Researchpost 182

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Transition? 16x new research on migration, green jobs, green innovation, EU taxonomy, ESG risks, ESG ratings, ESG confusion, diversity, proxy advisors and big tech (# shows SSRN full paper downloads as of June 27th, 2024)

Social research (Transition)

Germans against migrants? Discrimination in the General Population by Silvia Angerer, Hanna Brosch, Daniela Glätzle-Rützler, Philipp Lergetporer, and Thomas Rittmannsberger as of May 30th, 2024 (#7): “In our incentivized allocation experiment with more than 2,000 participants representative of the German adult population … We find that discrimination against … Turkish migration background is widespread and substantial in size. Our causal moderation analysis indicates that while all migrant subgroups face discrimination, those with a better education and females experience significantly less. Furthermore, we find higher levels of discrimination among male decision makers, non-migrants, participants with right-wing political preferences, and residents of regions with a lower migrant share“(p. 13).

Inexpensive migration? Local Fiscal Effects of Immigration in Germany by Simone Maxand, Hend Sallam as of June 25th, 2024 (#7): “We … investigate how the share of the local foreign population affects public finances mainly at the district level. Our analysis utilizes regional administrative data for Germany at the district level, inspecting the period from 2010 to 2019 … our findings … suggest that the foreigners’ share insignificantly impacts collected tax revenues and public investment spending at the district level. … we find that the share of foreigners negatively influences the enrollment rate for children under three in childcare facilities… . By contrast, the share of foreigners in a district does not seem to significantly impact emergency public health spending and public staffing“ (p. 27/28).

Migration emotions beat facts: News, Emotions, and Policy Views on Immigration by Elena Manzoni, Elie Murard, Simone Quercia, and Sara Tonini as of May 29th, 2024 (#9): “We find evidence that the emotional reaction to the news of a rape committed by an immigrant moves policy views, with a significant increase in anti-immigration attitudes. Providing statistical information corrects factual beliefs … When presented in isolation, information tends to reduce anti-immigration views as it makes participants realize that the percentage of crime committed by immigrants is lower and that rape is a less frequent type of crime perpetrated by immigrants than what they previously thought. Yet, when information is combined with the rape news, the emotional reaction to the news dominates the beliefs-correcting effect of information: participants increase their anti-immigration views to the same extent as when exposed to the rape news only“ (p. 25).

Ecological research

Good green job pledges? Greenwashing the Talents: Attracting human capital through environmental pledges by Wassim Le Lann, Gauthier Delozière, and Yann Le Lann as of June 26th, 2023 (#93): “… we examine a climate movement initiated by elite French students … To hasten the sustainable transition of businesses, participants in the climate movement threatened to boycott job offers from polluting employers. … environmental pledges have a strong effect on intentions to refuse to work for polluting employers: respondents initially intending to refuse a job offer from a polluting company are, on average, more than three times less likely to maintain these intentions after exposure to an environmental pledge. … Individuals who are not responsive to environmental pledges exclude large companies from their career perspectives, do not believe in the ability of a market economy and technological development to solve the ecological crisis, and support radical action in the name of ecology. … Our results … highlight that companies have incentives to strategically use environmental pledges to mitigate the adverse effects of negative organizational attractiveness shocks caused by a poor environmental responsibility” (p. 26/27). My comment: See HR-ESG shareholder engagement: Opinion-Post #210 – Responsible Investment Research Blog (prof-soehnholz.com)

Green job creation: The Greener, the Higher: Labor Demand of Automotive Firms during the Green Transformation by Thomas Fackler, Oliver Falck, Moritz Goldbeck, Fabian Hans, and Annina Hering as of June 19th, 2024 (#6): “… we exploit the poly-crisis triggered by unexpected escalations of trade conflicts and sustained by consequences of the pandemic and the war in Ukraine. We find green firms’ labor demand is significantly and persistently higher than before the outbreak of the poly-crisis, by 34 to 50 percentage points compared to firms with a focus on combustion technology. This gap widens over time …. Green firms systematically adjust labor demand towards production and information technology jobs” (abstract).

Green innovations: The impact of environmental regulation on clean innovation: are there crowding out effects? by Nicola Benatti, Martin Grois, Petra Kelly, and Paloma Lopez-Garcias from the European Central Bank as of June 19th, 2024 (#18): “We showed that highly polluting firms tend to respond to environmental policy tightening by increasing their innovation efforts in clean technologies in an economically significant manner, especially in response to large changes in regulation. At the same time, we largely observe no statistically significant change to their innovation efforts in other, non-clean technology classes. This finding suggests that innovation in clean technologies, is not necessarily crowding out innovation elsewhere. … We find that technology support policy and non-market based policy instruments tend to have a stronger impact on clean innovation compared to market-based policy“ (p. 32/33).

ESG investment research (in: Transition)

Willing-to-pay for sustainability: The EU Taxonomy in Action: Sustainable Finance Regulation and Investor Preferences by Henning Cordes, Philipp Decke, and Judith C. Schneider as of June 17th, 2024 (#7): “We investigate ten sustainability objectives of the European Union (EU) for investment products. Our focus is on Germany as the largest economy affected by the EU regulation and the United States (US) … We show that participants in both countries value the sustainability objectives of the EU, expressed by a significant willingness-to-pay. However, the level is substantially lower in the US. Further, we identify individual as well as group heterogeneity in preferences“ (abstract). … “For example, investors are willing to forego significantly more return for a mutual fund that contributes to, e.g., the protection of biodiversity, than for one that contributes to, e.g., the creation of a circular economy” (p. 41) … the most important objectives for our sample of German participants are mirrored among US participants” (p. 42).

ESG reduces risks: Portfolios mit geringem ESG-Risiko schneiden in Krisenzeiten besser ab von Valerio Baselli von Morningstar vom 20.6.2024: „… Stresstests für ESG-strukturierte Portfolios während dreier vergangener Krisen durchzuführen: der Subprime-Krise 2007-09, der Griechenland-Krise 2010 und der US-Schuldenkrise 2011. In allen Regionen und für alle drei Szenarien erzielten die Portfolios mit geringerem ESG-Risiko eine bessere Rendite …. Geringes ESG-Risiko führt langfristig zu einer besseren risikoadjustierten Performance. Betrachtet man die durchschnittlichen Renditen über den untersuchten Zeitraum (Dezember 2014 bis April 2023), so zeigt sich, dass Portfolios mit niedrigem ESG-Risiko ihre jeweiligen regionalen Portfolios mit hohem ESG-Risiko in allen drei Regionen bei der Rendite übertreffen … Die Ergebnisse zeigen, dass sich Investitionen in Portfolios mit geringem ESG-Risiko besonders in den Sektoren Gesundheitswesen, zyklische Konsumgüter, Versorger und Grundstoffe lohnen“. Mein Kommentar: Der von mir beratene konsequent nachhaltige Fondsmit Fokus auf Gesundheit (und Versorger) hat bisher ebenfalls relativ niedrige Risiken

ESG confusion? Navigating the ESG-Financial relationship: A Sector-by-Sector Analysis of ESG Ratings and Financial Performance by Edmée Hogenmuller, Léna Tuvache, Anthony Schrapffer as of May 18th, 2024 (#152): “…data on 1298 international firms from 2012 to 2022 … reveals that the correlation between ESG scores and financial performance varies significantly by industry. Some sectors, like Energy & Transportation, exhibit stronger correlations with ESG scores … Credit-based metrics showed slightly stronger relationships with ESG scores than market-based metrics, while market-based metrics had stronger relationships with ESG risk ratings” (abstract).

Noncredible emitters (Transition 1): Credible climate transition plans: Insights from an AI-driven analysis of corporate disclosures by Nico Fettes from Clarity.ai as of June 2024: “Globally, across various sectors, only 40% of companies disclose their decarbonization measures and simultaneously quantify their contribution to achieving emission targets. Both are important criteria for assessing credible transition plans” (p. 1). “… only about 22% of all companies in our sample reported using carbon credits to achieve their targets” (p. 5) … “companies in certain sectors, including aerospace & defense and oil & gas, were found to be among the heavier users of carbon credits compared to other sectors … controversies also exist around the use of negative emissions technologies such as Carbon Capture and Storage (CCS) or reforestation which are still in the early stages of development or have not yet been proven at scale. … across our sample, 38% of companies reported on the use of these technologies for target achievement … the share was much higher in the oil & gas and steel sectors, with over 70% …” (p. 6). My comment see Fraglicher Klimaschutz emissionsintensive Unternehmen | CAPinside

More brown investments (Transition 2): Burn now or never? Climate change exposure and investment of fossil fuel firms by Jakob Feveile Adolfsen, Malte Heissel, Ana-Simona Manu, and Francesca Vinci from the European Central Bank as of June 13th, 2024 (#14): “… we show that fossil fuel firms with high exposure to climate change raised investment in response to the Paris Agreement relative to firms with low exposure. Importantly, investment sustained current business models, while there are no indications that fossil fuel firms transitioned towards renewable energy sources nor less carbon-intensive production technology after Paris” (p. 29).

ESG-rating details matter: Is ESG a Sideshow? ESG Perceptions, Investment, and Firms’ Financing Decisions by Roman Kräussl, Joshua D. Rauh and Denitsa Stefanova as of May 31st, 2024 (#12): “… based on Refinitiv’s point-in-time (PIT) ratings product that ensures we … document false inferences about asset growth that would have been made about capital raising if using the standard Refinitiv product instead of the PIT data, which are primarily driven by the fact that the coverage of the standard Refinitiv dataset extends ratings back to time periods when investors did not actually have the information available in the scores. We find that higher environmental scores shift the firm’s capital structure towards equity and away from debt … Separately, we find that governance and social scores are not significantly associated with subsequent changes in either equity or debt issuance. Our findings are consistent with the hypothesis that changes in ESG scores neither affect a firm’s opportunity cost of capital for new investment projects nor relax financing constraints, … we find neither that ESG upgrades raise firm valuation ratios nor that they lead to balance sheet growth. Rather, they lead to firms issuing equity to reduce net debt“ (p. 18/19).

Good “E” lowers risks: Corporate Carbon Performance and Firm Risk: Evidence from Asia-Pacific Countries by Eltayyeb Al-Fakir Al Rabab’a, Afzalur Rashid, Syed Shams and Sudipta Bose as of June 19th, 2024 (#9): “… using a sample of 9,212 firm-year observation from 13 Asia-Pacific countries from 2002–2021. … We find that CCP is negatively associated with firm risk … finding that the quality of country-level governance accentuates the negative association of CCP with firms’ total risk, idiosyncratic risk and systematic risk. … We also find that country-level business culture, emissions trading schemes (ETSs), climate change performance and attention to carbon emissions accentuate the negative association between CCP and firm risk“ (p. 32/33).

Diversity returns: Do investors value DEI? Evidence from the Stop WOKE Act by Hoa Briscoe-Tran as of June 21st, 2024 (#10): “… this paper investigates whether capital markets value corporate Diversity, Equity, and Inclusion (DEI) initiatives. In 2022, Florida passed the Stop WOKE Act, which restricted DEI initiatives in the workplace. Upon the Act’s announcement, the market value of affected firms declined by 1.80 percentage points compared to others. The decline was more significant in industries where DEI is financially material and among firms with investors exhibiting stronger pro-social preferences” (abstract).

Other investment research (in: Transition)

Proxy questions: Seven Questions about Proxy Advisors by David F. Larcker and Brian Tayan as of April 29th, 2024 (#285): “The proxy advisory industry–in which independent third-party firms provide voting recommendations to institutional investors for matters on the annual proxy–has grown in size and controversy. Despite a large number of smaller players, the proxy advisory industry is essentially a duopoly with Institutional Shareholder Services (ISS) and Glass Lewis controlling almost the entire market.
In this Closer Look, we examine seven important questions about the role, influence, and effectiveness of proxy advisors” (abstract).

Big-Tech Finanzkonkurrenz: Mehr Geld, mehr Macht: Big-Techs im Finanzwesen von Carolina Melches und Michael Peters von Finanzwende vom Juni 2024: „In Südostasien und insbesondere China sind die Tech-Giganten tief in der Finanzbranche verankert. … In den USA sind ebenfalls Big-Techs mit einer Vielzahl an Finanzangeboten wie Ratenkrediten („Buy Now Pay Later“- Angebote), Sparkonten und Zahlungsdiensten unterwegs. In der EU bieten sie vorwiegend Zahlungsdienste an und werden vergleichsweise weniger genutzt“ (S. 4).

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Werbehinweis

Unterstützen Sie meinen Researchblog, indem Sie in meinen globalen Smallcap-Investmentfonds (SFDR Art. 9) investieren und/oder ihn empfehlen. Der Fonds konzentriert sich auf die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG: Investment impact) und verwendet separate E-, S- und G-Best-in-Universe-Mindestratings sowie ein breites Aktionärsengagement (Investor impact) bei derzeit 29 von 30 Unternehmen:  My fund – Responsible Investment Research Blog (prof-soehnholz.com). Zur jetzt wieder guten Performance siehe zum Beispiel Fonds-Portfolio: Mein Fonds | CAPinside

Impactbeispiel 4 mit einem Foto von Gerd Altmann von Pixabay

Impactbeispiel 4

Impactbeispiel 4 mit einem Foto von Gerd Altmann von Pixabay

Impactbeispiel 4 ist Biotage aus Schweden. Biotage hat durch seine Aktivitäten einen positiven Unternehmensimpact vor allem in Bezug auf Gesundheit. Mein Investor-Impact durch den von mir beraten Fonds ist aber noch sehr gering (zu Impact mit börsennotierten Wertpapieren siehe DVFA Leitfaden Impact Investing oder meine Umsetzung hier:  Nachhaltigkeitsinvestmentpolitik der Soehnholz Asset Management GmbH).  

100% SDG-Vereinbarkeit: Impactbeispiel 4

Biotage hat seinen Hauptsitz in Uppsala in Schweden und die Hauptabsatzmärkte sind Europa und die USA.  Das Unternehmen bietet Labortechik an, die weltweit u.a. für Medikamenten-, Umwelt- und Lebensmittelqualität sorgen soll. Dazu gehören Trenntechnologien und Lösungen für die analytische und organische Chemie, die von der Forschung über kommerzielle analytische Labors bis hin zu industriellen Anwendungen reichen. Zielkunden sind Pharma-, Biotech-, Diagnostik-, Auftragsforschungs- und Auftragshersteller sowie klinische, forensische und akademische Labors, aber auch Organisationen, die sich mit Lebensmittelsicherheit, sauberem Wasser und ökologischer Nachhaltigkeit befassen. Zu den Produktbereichen des Unternehmens gehören kleine Moleküle und synthetische Therapeutika, Biologika und fortschrittliche Therapeutika, Scale-Up, Diagnostik, analytische Tests sowie Wasser- und Umwelttests.

Das Unternehmen verweist in seinem Jahresbericht 2023 auf Seite 31 unter anderem auf die „Förderung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten unserer Kunden um therapeutische Durchbrüche bei der Behandlung und, mit den heutigen Biologika und fortschrittlichen Therapeutika, sogar zur Heilung schwerer Krankheiten beizutragen“ (Übersetzt mit der kostenlosen Version von DeepL.com).

Damit erfüllt auch Biotage meinen wichtigsten Nachhaltigkeitsanspruch, nämlich Produkte oder Services anzubieten, die möglichst gut im Einklang mit den Nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (SDG) stehen. Im Fall von Biotage ist das vor allem das Ziel 3 „Gesundheit und Wohlergehen“. Nach meiner Einschätzung und auch nach der meines Nachhaltigkeitsdatenanbieters Clarity.ai sind die kompletten Umsätze gut mit den SDG vereinbar.

Relativ geringe ESG-Risiken

Das aggregierte ESG-Rating liegt bei ordentlichen 60 von 100 im Best-in-Universe-Vergleich, für den alle über 25tausend geraten Unternehmen berücksichtigt werden. Mit fast 70 ist der Governancescore besonders hoch und auch die Sozial- und Umweltscore liegen um die 55 und damit über dem von mir verlangten Mindestwert von 50. Auch von Biotage sind keine Aktivitäten bekannt, die auf meiner zahlreiche Null-Toleranz-Ausschlüsse umfassenden harten Ausschluss- bzw. Liste weiterer unerwünschter Aktivitäten stehen.

Shareholder-Engagement bisher erfolglos (Impactbeispiel 4)

Ich habe Biotage erstmals im Januar 2023 und zuletzt im April 2024 kontaktiert. Zunächst habe ich nach mir fehlenden Nachhaltigkeitsinformationen gefragt. Die erste Anfrage wurde erst spät befriedigend beantwortet. Meine Anregungen zur Messung von GHG Scope 3 Emissionen, zum Ausweis der CEO Pay Ratio, zu ESG-Befragungen von Kunden und Mitarbeitern und Nachhaltigkeitsbewertungen von Lieferanten wurden zur Kenntnis genommen. Sie sollen zumindest in Bezug auf GHG-Emissionen im in Kürze geplanten Nachhaltigkeitsreport adressiert werden.

Die Unternehmen in meinem Portfolio gehören sowohl in Bezug auf Ausschlüsse als auch ESG- und SDG-Kriterien bereits zu den besten weltweit. Alternativinvestment scheiden nach diesen Kriterien etwas schlechter ab und es ist nicht abschätzbar, ob die Engagementreaktion bei diesen Unternehmen besser ausfallen würde. Deshalb führt eine unbefriedigende Reaktion auf meine Engagements bisher nicht zu einem Teil- oder Komplettverkauf der Aktien.

Gute Portfolioergänzung: Impactbeispiel 4

Biotage ist eines von aktuell drei Unternehmen mit Hauptsitz in Schweden. Mit 10% hat Schweden damit einen überproportionalen Anteil am Portfolio. Zwar sind alle drei Gesundheitsunternehmen, aber sie arbeiten in unterschiedlichen Marktsegmenten. Auch aus anderen Ländern ist aktuell kein direkter Wettbewerber von Biotage im Portfolio.

Mit einer Marktkapitalisierung von etwas über einer Milliarde Euro passt Biotage sehr gut zu den anderen fokussierten aber relativ gering kapitalisierten Unternehmen im Portfolio. Seit der Aufnahme der Aktie ins Portfolio hat Biotage dem Fonds einen Verlust von 5% eingebracht.

Informationen zum Fonds

Bisherige Beispiele siehe

Nachhaltiges Investmentbeispiel 1

SDG-Investment 2: Handschuhe aus Australien

Impactbeispiel 3

Insgesamt hat der von mir beratene Fonds seit der Auflage im August 2021 eine ähnliche Performance wie andere globale Small- und Midcapfonds (vgl. z.B. Fonds-Portfolio: Mein Fonds | CAPinside). In den letzten Monaten ist die Performance sogar deutlich besser als die der traditionellen Peergroup (vgl.  Globale Small-Caps: Faire Benchmark für meinen Artikel 9 Fonds? – Responsible Investment Research Blog (prof-soehnholz.com)).

Wie in einem meiner letzten Blogbeiträge detailliert, bietet der Fonds im Vergleich zu durchschnittlichen traditionellen Small- und Midcap-Fonds damit bisher einen „Free Lunch“ in Bezug auf Nachhaltigkeit: Man erhält ein besonders konsequent nachhaltiges Portfolio mit Small- und Midcap-typischen Renditen und Risiken (vgl. Free Lunch: Diversifikation nein, Nachhaltigkeit ja? – Responsible Investment Research Blog (prof-soehnholz.com).

Weiterführende Informationen zu meinen Portfolios gibt es hier: Das-Soehnholz-ESG-und-SDG-Portfoliobuch.pdf (soehnholzesg.com)

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Dieser Beitrag ist von der Soehnholz ESG GmbH erstellt worden. Die Erstellerin übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und/oder Aktualität der zur Verfügung gestellten Inhalte. Die Informationen unterliegen deutschem Recht und richten sich ausschließlich an Investoren, die ihren Wohnsitz in Deutschland haben. Sie sind keine Finanzanalyse und nicht als Verkaufsangebot oder Aufforderung zur Abgabe eines Kauf- oder Zeichnungsangebots für Anteile der/s in dieser Unterlage dargestellten Aktie/Fonds zu verstehen und ersetzen nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Anlageentscheidungen sollten nur auf der Grundlage der aktuellen gesetzlichen Verkaufsunterlagen (Wesentliche Anlegerinformationen, Verkaufsprospekt und – sofern verfügbar – Jahres- und Halbjahresbericht) getroffen werden, die auch die allein maßgeblichen Anlagebedingungen enthalten.

Die Verkaufsunterlagen des Fonds werden bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft (Monega Kapitalanlagegesellschaft mbH), der Verwahrstelle (Kreissparkasse Köln) und den Vertriebspartnern zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten. Die Verkaufsunterlagen sind zudem im Internet unter www.monega.de erhältlich. Die in dieser Unterlage zur Verfügung gestellten Inhalte dienen lediglich der allgemeinen Information und stellen keine Beratung oder sonstige Empfehlung dar. Die Kapitalanlage ist stets mit Risiken verbunden und kann zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen. Vor einer etwaigen Anlageentscheidung sollten Sie eingehend prüfen, ob die Anlage für Ihre individuelle Situation und Ihre persönlichen Ziele geeignet ist. Diese Unterlage enthält ggf. Informationen, die aus öffentlichen Quellen stammen, die die Erstellerin für verlässlich hält. Die dargestellten Inhalte, insbesondere die Darstellung von Strategien sowie deren Chancen und Risiken, können sich im Zeitverlauf ändern. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung der Erstellerin zum Zeitpunkt der Erstellung und können sich jederzeit ändern. Es ist nicht beabsichtigt, diese Unterlage laufend oder überhaupt zu aktualisieren. Sie stellt nur eine unverbindliche Momentaufnahme dar. Die Unterlage ist ausschließlich zur Information und zum persönlichen Gebrauch bestimmt. Jegliche nicht autorisierte Vervielfältigung und Weiterverbreitung ist untersagt.

Impactbeispiel 3: Illustration mit Icon von openicons von Pixabay

Impactbeispiel 3

Impactbeispiel 3 zeigt die Investmentlogik für die alphabetisch dritte Aktie meines Impactportfolios. Dabei geht es vor allem um SDG-Vereinbarkeit, ESG-Ratings und Shareholder Engagement.

100% SDG-Vereinbarkeit

Badger Meter entwickelt, produziert und vertreibt vor allem Produkte mit Fokus auf Wasserdurchflussmessungen. Dazu gehören Wasserzähler, Funkgeräte, Software und sowie Lösungen zur Überwachung von Wasserqualität. Badger Meter hat seinen Hauptsitz und -Absatzmarkt in den USA und ist aber auch in Europa mit einigen Produktionsstandorten vertreten.

Damit erfüllt Badger Meter meinen wichtigsten Nachhaltigkeitsanspruch, nämlich Produkte oder Services anzubieten, die möglichst gut im Einklang mit den Nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (SDG) stehen. Im Fall von Badger Meter ist das aus meiner Sicht vor allem das Ziel 6: „Clean Water and Sanitation“. Nach meiner eigenen Einschätzung sind die kompletten Umsätze gut mit den SDG vereinbar und der von mir genutzte Nachhaltigkeitsanbieter Clarity.ai sieht ebenfalls 100% der Umsätze mit den SDG vereinbar an.

Grenzwertige Umweltrisiken (in: Impactbeispiel 3)

Eine weitere wichtige Nachhaltigkeitsanforderung wird von Badger Meter aber nur noch knapp erfüllt. Das aggregierte ESG-Rating bei fast 70 von 100. Das ist sehr gut, vor allem wenn man bedenkt, das sich dieses Rating auf alle über 25tausend geraten Unternehmen bezieht. Mit fast 90 ist der Governancescore besonders hoch und auch der Sozialscore ist mit über 65 gut. Aktuell liegt der Umweltrisikoscore aber nur bei meinem Selektionsmindestwert von 50. Wenn dieser Wert um mehr als 5 Punkte (10%) fallen würde, müsste ich Badger Meter nach meinen internen Regeln aus meinem Portfolio nehmen.

Gut ist, dass von Badger Meter keine Aktivitäten bekannt sind, die auf meiner zahlreiche Null-Toleranz-Ausschlüsse umfassenden harten Ausschluss- bzw. Liste wieterer unerwünschter Aktivitäten stehen.

Shareholder-Engagement mit wenig Resonanz

Im Juli 2023 habe ich erstmals und im Februar 2024 zuletzt direkt mit Badger Meter kommuniziert. Zunächst habe ich nach fehlenden Nachhaltigkeitsinformationen gefragt. Die Nachfrage wurde schnell und befriedigend beantwortet. Meine Anregungen zur Messung von GHG Scope 3 Emissionen sowie zu ESG-Befragungen von Kunden und Mitarbeitern wurden zur Kenntnis genommen. Nur für bessere Nachhaltigkeitsbewertungen von Lieferanten scheint es konkrete Pläne zu geben.  

Die Unternehmen in meinem Portfolio gehören sowohl nach Ausschlüssen als auch ESG- und SDG-Kriterien bereits zu den besten weltweit. Alternativinvestment scheiden nach diesen Kriterien etwas schlechter ab und es ist nicht abschätzbar, ob die Engagementreaktion bei diesen Unternehmen besser ausfallen würde. Deshalb führt eine unbefriedigende Reaktion auf meine Engagements nicht zu einem Teil- oder Komplettverkauf der Aktien.

Gute Portfolioergänzung (in: Impactbeispiel 3)

Badger Meter hat seinen Hauptsitz und die Börsennotiz in den USA, während die Zielmärkte vor allem Nordamerika und Europa sind. Die USA gehören zu den 40% der Länder, die meine Gesetzmäßigkeitsanforderung erfüllen. Mit aktuell knapp 40% ist die Bottom-Up zustande gekommene Portfolioallokation zu den USA relativ niedrig. Neben Badger Meter ist noch ein weiteres Unternehmen aus dem Fonds, das ebenfalls seinen Hauptsitz und -Absatzmarkt in den USA hat, in diesem Wassergeschäft tätig.

Mit einer Marktkapitalisierung von aktuell etwa 5 Milliarden Euro passt Badger Meter gut zu den anderen fokussierten aber gering kapitalisierten Unternehmen im Portfolio.

Badger Meter hat seit der Aufnahme der Aktie ins Portfolio einen Gewinn von aktuell 18% eingebracht.

Informationen zum Fonds

Bisherige Beispiele siehe

Nachhaltiges Investmentbeispiel 1 – Responsible Investment Research Blog (prof-soehnholz.com)

SDG-Investment 2: Handschuhe aus Australien – Responsible Investment Research Blog (prof-soehnholz.com)

Insgesamt hat der von mir beratene Fonds seit der Auflage im August 2021 eine ähnliche Performance wie andere globale Small- und Midcapfonds (vgl. z.B. Fonds-Portfolio: Mein Fonds | CAPinside). In den letzten Monaten ist die Performance sogar deutlich besser als die der traditionellen Peergroup (vgl.  Globale Small-Caps: Faire Benchmark für meinen Artikel 9 Fonds? – Responsible Investment Research Blog (prof-soehnholz.com)).

Wie in einem meiner letzten Blogbeiträge detailliert, bietet der Fonds im Vergleich zu durchschnittlichen traditionellen Small- und Midcap-Fonds damit bisher einen „Free Lunch“ in Bezug auf Nachhaltigkeit: Man erhält ein besonders konsequent nachhaltiges Portfolio mit Small- und Midcap-typischen Renditen und Risiken (vgl. Free Lunch: Diversifikation nein, Nachhaltigkeit ja? – Responsible Investment Research Blog (prof-soehnholz.com).

Weiterführende Informationen zu meinen Portfolios gibt es hier: Das-Soehnholz-ESG-und-SDG-Portfoliobuch.pdf (soehnholzesg.com)

Disclaimer zu Impactbeispiel 3

Dieser Beitrag ist von der Soehnholz ESG GmbH erstellt worden. Die Erstellerin übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und/oder Aktualität der zur Verfügung gestellten Inhalte. Die Informationen unterliegen deutschem Recht und richten sich ausschließlich an Investoren, die ihren Wohnsitz in Deutschland haben. Sie sind nicht als Verkaufsangebot oder Aufforderung zur Abgabe eines Kauf- oder Zeichnungsangebots für Anteile der/s in dieser Unterlage dargestellten Aktie/Fonds zu verstehen und ersetzen nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Anlageentscheidungen sollten nur auf der Grundlage der aktuellen gesetzlichen Verkaufsunterlagen (Wesentliche Anlegerinformationen, Verkaufsprospekt und – sofern verfügbar – Jahres- und Halbjahresbericht) getroffen werden, die auch die allein maßgeblichen Anlagebedingungen enthalten.

Die Verkaufsunterlagen des Fonds werden bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft (Monega Kapitalanlagegesellschaft mbH), der Verwahrstelle (Kreissparkasse Köln) und den Vertriebspartnern zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten. Die Verkaufsunterlagen sind zudem im Internet unter www.monega.de erhältlich. Die in dieser Unterlage zur Verfügung gestellten Inhalte dienen lediglich der allgemeinen Information und stellen keine Beratung oder sonstige Empfehlung dar. Die Kapitalanlage ist stets mit Risiken verbunden und kann zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen. Vor einer etwaigen Anlageentscheidung sollten Sie eingehend prüfen, ob die Anlage für Ihre individuelle Situation und Ihre persönlichen Ziele geeignet ist. Diese Unterlage enthält ggf. Informationen, die aus öffentlichen Quellen stammen, die die Erstellerin für verlässlich hält. Die dargestellten Inhalte, insbesondere die Darstellung von Strategien sowie deren Chancen und Risiken, können sich im Zeitverlauf ändern. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung der Erstellerin zum Zeitpunkt der Erstellung und können sich jederzeit ändern. Es ist nicht beabsichtigt, diese Unterlage laufend oder überhaupt zu aktualisieren. Sie stellt nur eine unverbindliche Momentaufnahme dar. Die Unterlage ist ausschließlich zur Information und zum persönlichen Gebrauch bestimmt. Jegliche nicht autorisierte Vervielfältigung und Weiterverbreitung ist untersagt.

SDG-Investment 2: Hand protection icon von Open Icons von Pixabay

SDG-Investment 2: Handschuhe aus Australien

SDG-Investment 2: Hier stelle ich meine aktuellen Investments in alphabetischer Reihenfolge vor. Das SDG Investment #1 ist hier zu finden: Nachhaltiges Investmentbeispiel 1 – Responsible Investment Research Blog (prof-soehnholz.com)

SDG-Vereinbarkeit > 50%

Ansell bietet Schutzhandschuhe für den Einsatz im Gesundheitswesen (Schwerpunkt) und der Industrie an. Ansell hat seinen Hauptsitz in Australien. Das Unternehmen hat zahlreiche Produktionsstätten und verkauft seine Produkte vor allem in Nordamerika und den USA.

Ansell erfüllt meinen wichtigsten Nachhaltigkeitsanspruch, nämlich Services bzw. Produkte zu liefern, die möglichst gut im Einklang mit den Nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (SDG) stehen. Im Fall von Ansell sind das aus meiner Sicht die die Ziele Gesundheit (3) sowie Menschenwürdige Arbeit (8).

Nach meiner eigenen Einschätzung sind fast alle Umsätze gut mit den SDG vereinbar.  Der von mir genutzte Nachhaltigkeitsanbieter Clarity.ai sieht die Umsätze von Ansell allerdings nur zu etwas mehr als 50% mit den SDG vereinbar an. Die unterschiedliche Betrachtung ergibt sich, wie ich Schutzhandschuhe bzw. Schutzkleidung grundsätzlich als gut für die Gesundheit einschätze, und zwar unabhängig von der Branche, in der sie genutzt werden. Clarity.ai dagegen berücksichtigt nur die Schutzkleidung, die für die Gesundheitsbranche genutzt wird als SDG-konform.

Bisher reichte eine Netto-Quote, also nach Abzug eventueller SDG-schädlicher Umsätze, von 50%, um in meine SDG-Aktienportfolios aufgenommen zu werden. Im Rahmen der nächsten turnusgemäßen Neuselektion werde ich prüfen, ob ich diese Anforderung auf 75% oder mehr erhöhen kann. Falls das geschieht, müsste ich die Aktien von Ansell aus meinem Portfolio nehmen.

SDG-Investment 2: Sehr geringe ESG-Risiken

Meine zweite wichtige Nachhaltigkeitsanforderung wird von Ansell sehr gut erfüllt. Die aktuellen Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungsratings liegen alle über 60 von 100. Dabei nutze ich einen Best-in-Universe-Ansatz, d.h. ich vergleiche Ansell mit den tausenden anderen von Clarity.ai gerateten Unternehmen.

Diese Ratings sind durch die Nutzung von künstlicher Intelligenz sehr aktuell und beinhalten auch Informationen über alle bekannten sogenannten Incidents bzw. Kontroversen, die sich potenziell negativ auf die ESG-Ratings auswirken können. Außerdem sind von Ansell keine Aktivitäten bekannt, die auf meiner zahlreiche Null-Toleranz-Ausschlüsse umfassenden Liste stehen. Auch andere unerwünschte Aktivitäten, die nicht explizit ausgeschlossen werden, sind mir nicht bekannt.

Shareholder-Engagement mit wenig Resonanz

Im September 2023 habe ich erstmals mit Ansell direkt kommuniziert und zunächst nach mir fehlenden Nachhaltigkeitsinformationen gefragt. Die Nachfrage wurde schnell und befriedigend beantwortet. Im Nachgang habe ich Ansell dazu angeregt, ihre GHG Scope 3 Emissionsreduktionsziele zu veröffentlichen, was bereits geplant war aber aktuell noch nicht umgesetzt ist. Ansell ist aber nicht bereit, die CEO Pay Ratio zu veröffentlichen, also den Unterschied zwischen Gesamtkompensation des CEO im Vergleich zu einem durchschnittlichen Mitarbeiter.

Außerdem habe ich angeregt, Mitarbeiter und Kunden umfassend in Bezug auf ESG zu befragen und Lieferanten ebenso zu bewerten. Ansell plant aktuell offenbar nicht, diesen Empfehlungen zu folgen. Weil das Unternehmen nach meiner Ansicht aber schon zu den nachhaltigsten gehört, ist das kein Grund, es aus meinem Portfolio zu nehmen.

SDG-Investment 2: Gute Portfolioergänzung

Ansell hat seinen Hauptsitz und die Börsennotiz in Australien, während die Zielmärkte vor allem Nordamerika und Europa sind. Australien gehört zu den 40% der Länder, die meine Gesetzmäßigkeitsanforderung erfüllt. Mit aktuell etwas über 15% ist die Bottom-Up zustande gekommene Portfolioallokation zu Australien hoch. Dafür ist die Nordamerika-Allokation mit ca. 40% relativ niedrig.  Die vier anderen Portfoliounternehmen mit Hauptsitz in Australien können zwar auch dem Gesundheitssektor zugerechnet werden, haben jedoch nichts mit Schutzbekleidung zu tun.

Mit einer Marktkapitalisierung von aktuell etwa 2 Milliarden Euro passt Ansell gut zu den anderen fokussierten aber gering kapitalisierten Unternehmen im Portfolio.

Verkauf trotz ordentlicher Performance?

Ansell hat seit der Aufnahme der Aktie ins Portfolio einen Gewinn von aktuell 11% eingebracht. Aufgrund der Netto-SDG-Umsätze von etwas über 50% kann es trotzdem sein, dass Ansell nicht dauerhaft im Portfolio bleibt. Andere SDG-Aligned bzw. Impactfonds nutzen meines Wissens dagegen teilweise nur Mindestanforderungen von 20%.

Durch meine hohen Nachhaltigkeitsanforderungen, die alle zugleich erfüllt werden müssen, ist zu erwarten, dass der Umschlag im Fonds auch künftig relativ hoch sein wird (vgl. Divestments: 49 bei 30 Aktien meines Artikel 9 Fonds – Responsible Investment Research Blog (prof-soehnholz.com)). Kostenmäßig ist das für Anleger kaum relevant, weil im Fonds zwischen den geplant jährlich erfolgenden Aktienselektionsterminen und damit insgesamt relativ wenig gehandelt wird.

Insgesamt hat der von mir beratene Fonds seit der Auflage im August 2021 eine ähnliche Performance wie andere globale Small- und Midcapfonds (vgl. z.B. Fonds-Portfolio: Mein Fonds | CAPinside). In den letzten Monaten ist die Performance sogar deutlich besser als die der traditionellen Peergroup (vgl.  Globale Small-Caps: Faire Benchmark für meinen Artikel 9 Fonds? – Responsible Investment Research Blog (prof-soehnholz.com)).

Wie in einem meiner letzten Blogbeiträge detailliert, bietet der Fonds damit bisher einen „Free Lunch“ in Bezug auf Nachhaltigkeit: Man erhält ein besonders konsequent nachhaltiges Portfolio mit Small- und Midcap-typischen Renditen und Risiken (vgl. Free Lunch: Diversifikation nein, Nachhaltigkeit ja? – Responsible Investment Research Blog (prof-soehnholz.com).

Weiterführende Informationen zu meinen Portfolios gibt es hier: Das-Soehnholz-ESG-und-SDG-Portfoliobuch.pdf (soehnholzesg.com)

SDG-Investment 2: Disclaimer

Dieser Beitrag ist von der Soehnholz ESG GmbH erstellt worden. Die Erstellerin übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und/oder Aktualität der zur Verfügung gestellten Inhalte. Die Informationen unterliegen deutschem Recht und richten sich ausschließlich an Investoren, die ihren Wohnsitz in Deutschland haben. Sie sind nicht als Verkaufsangebot oder Aufforderung zur Abgabe eines Kauf- oder Zeichnungsangebots für Anteile der/s in dieser Unterlage dargestellten Aktie/Fonds zu verstehen und ersetzen nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Anlageentscheidungen sollten nur auf der Grundlage der aktuellen gesetzlichen Verkaufsunterlagen (Wesentliche Anlegerinformationen, Verkaufsprospekt und – sofern verfügbar – Jahres- und Halbjahresbericht) getroffen werden, die auch die allein maßgeblichen Anlagebedingungen enthalten.

Die Verkaufsunterlagen des Fonds werden bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft (Monega Kapitalanlagegesellschaft mbH), der Verwahrstelle (Kreissparkasse Köln) und den Vertriebspartnern zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten. Die Verkaufsunterlagen sind zudem im Internet unter www.monega.de erhältlich. Die in dieser Unterlage zur Verfügung gestellten Inhalte dienen lediglich der allgemeinen Information und stellen keine Beratung oder sonstige Empfehlung dar. Die Kapitalanlage ist stets mit Risiken verbunden und kann zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen. Vor einer etwaigen Anlageentscheidung sollten Sie eingehend prüfen, ob die Anlage für Ihre individuelle Situation und Ihre persönlichen Ziele geeignet ist. Diese Unterlage enthält ggf. Informationen, die aus öffentlichen Quellen stammen, die die Erstellerin für verlässlich hält. Die dargestellten Inhalte, insbesondere die Darstellung von Strategien sowie deren Chancen und Risiken, können sich im Zeitverlauf ändern. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung der Erstellerin zum Zeitpunkt der Erstellung und können sich jederzeit ändern. Es ist nicht beabsichtigt, diese Unterlage laufend oder überhaupt zu aktualisieren. Sie stellt nur eine unverbindliche Momentaufnahme dar. Die Unterlage ist ausschließlich zur Information und zum persönlichen Gebrauch bestimmt. Jegliche nicht autorisierte Vervielfältigung und Weiterverbreitung ist untersagt.

Nachhaltiges Investmentbeispiel 1: Bild von Succo von Pixabay

Nachhaltiges Investmentbeispiel 1

Nachhaltiges Investmentbeispiel 1: Bild von Pixabay von Succo

Sehr gute SDG-Vereinbarkeit

AMN Healthcare ist ein Personaldienstleistungsunternehmen mit Fokus auf das Gesundheitswesen der Vereinigten Staaten von Amerika. Etwa zwei Drittel des Geschäfts entfallen auf den Bereich Zeitarbeit in der Krankenpflege, das andere Drittel auf die Vermittlung von Ärzten und technologiegestützte Arbeitsplatzlösungen. Damit erfüllt AMN meinen wichtigsten Nachhaltigkeitsanspruch, nämlich Services bzw. Produkte zu liefern, die möglichst gut im Einklang mit den Nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (SDG) stehen. Im Fall von AMN sind das die Ziele Gesundheit (3) sowie Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum (8). Der von mir genutzte Nachhaltigkeitsanbieter Clarity.ai sieht die Umsätze von AMN als zu >90% mit den SDG vereinbar an.

Sehr geringe ESG-Risiken (in: Nachhaltiges Investmentbeispiel 1)

Auch meine zweite wichtige Nachhaltigkeitsanforderung wird sehr gut erfüllt. Die aktuellen Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungsratings liegen alle über 60 von 100. Dabei nutze ich einen Best-in-Universe-Ansatz, d.h. ich vergleiche AMN mit den tausenden anderen von Clarity.ai gerateten Unternehmen. Diese Ratings sind durch die Nutzung von künstlicher Intelligenz sehr aktuell und beinhalten auch Informationen über alle bekannten sogenannten Incidents bzw. Kontroversen, die sich potenziell negativ auf die ESG-Ratings auswirken können. Außerdem kenne ich keine AMN-Aktivitäten, die auf meiner zahlreiche Null-Toleranz-Ausschlüsse umfassenden Liste stehen. Auch andere unerwünschte Aktivitäten, die nicht explizit ausgeschlossen werden, sind mir nicht bekannt.

Offen für Shareholder Engagement

Anfang 2023 habe ich erstmals mit AMN direkt kommuniziert und zunächst nach mir fehlenden Nachhaltigkeitsinformationen gefragt. Die Nachfrage wurde schnell und befriedigend beantwortet. Im Nachgang habe ich AMN dazu angeregt, ihre GHG Scope 3 Emissionen umfassend zu veröffentlichen, was bereits geplant war und inzwischen auch geschehen ist. Außerdem habe ich angeregt, Mitarbeiter und Kunden umfassend in Bezug auf ESG zu befragen und Lieferanten ebenso zu bewerten. Grundsätzlich scheint AMN offen für solche Anregungen zu sein. Ich erwarte aber keine schnelle Umsetzung meiner Vorschläge.

Gute Portfolioergänzung (in: Nachhaltiges Investmentbeispiel 1)

AMN hat seinen Hauptsitz, die Börsennotiz und den Zielmarkt in den USA und die USA gehören zu den 40% der Länder, die meine Gesetzmäßigkeitsanforderung erfüllt. In der Vergangenheit gab es mit Manpower noch ein zweites Arbeitsvermittlungs- bzw. Zeitarbeitsunternehmen aus den USA in meinem Portfolio. Solche Unternehmen schaffen Arbeitsplätze und ermöglichen den Wechsel in attraktive Vollzeitarbeitsstellen bei ihren Kunden. Außerdem ermöglichen sie ihren Kunden, flexibler zu sein, als wenn sie Mitarbeiter direkt fest anstellen müssten. Allerdings werden Zeitarbeitsunternehmen auch kritisiert, weil ihre Kunden durch Nutzung von Zeitarbeit vielleicht weniger Stellen schaffen oder Personalkosten senken wollen. Ich habe mir wissenschaftliche Arbeiten zu dem Thema angesehen, aber keine allgemeingültigen Aussagen dazu gefunden.

Beim Start meines Fonds im August 2021 (vgl. My fund – Responsible Investment Research Blog (prof-soehnholz.com)) habe ich Zeitarbeit bzw. Arbeitsvermittlung noch als grundsätzlich SDG-kompatibel eingeschätzt. Seite Ende 2023 nutze ich ausschließlich die neu verfügbaren SDG-Umsatzschätzungen meines Nachhaltigkeitsdatenanbieters. Dieser schätzt diese Branche nicht als generell SDG-kompatibel ein. AMN wird dagegen als zu >90% SDG-vereinbar klassifiziert, weil es ausschließlich Services für die Gesundheitsbranche erbringt. Die Aktien von Manpower wurden deshalb aus dem Fonds genommen, während AMN im Fonds bleiben durfte. Mit einer Marktkapitalisierung von aktuell etwa 2 Milliarden Euro passt AMN gut zu den anderen fokussierten aber gering kapitalisierten Unternehmen im Portfolio.

Schlechte Performance der Aktie beeinträchtigt die Portfolioperformance kaum

AMN ist eines der im aktuellen Portfolio wenigen Beispiele, welches trotz sehr guter Nachhaltigkeitsbeurteilungen seit der Aufnahme ins Portfolio eine sehr schlechte Performance zeigt. So beträgt die Allokation statt der grundsätzlich angestrebten 3,3% Gleichgewichtung aktuell nur noch 2,5%, denn seit Ende 2023 ist der Kurs der Aktie sogar um über 50% gefallen. Das bedeutet, dass AMN trotz der hohen Nachhaltigkeit bei der nächsten turnusgemäßen Aktienselektion nicht wieder ins Portfolio aufgenommen wird.

Bei dem Unternehmen, das ich meinem nächsten Beitrag beschreiben werde, ist das zum Glück ganz anders. Und insgesamt hat der von mir beratene Fonds seit der Auflage im August 2021 eine ähnliche Performance wie andere globale Small- und Midcapfonds (vgl. z.B. Fonds-Portfolio: Mein Fonds | CAPinside). In den letzten Monaten ist die Performance sogar deutlich besser als die der traditionellen Peergroup. Wie in einem meiner letzten Blogbeiträge bietet der Fonds damit bisher einen „Free Lunch“ in Bezug auf Nachhaltigkeit: Man erhält ein besonders konsequent nachhaltiges Portfolio mit Small- und Midcap-typischen Renditen und Risiken (vgl. Free Lunch: Diversifikation nein, Nachhaltigkeit ja? – Responsible Investment Research Blog (prof-soehnholz.com).

Disclaimer

Dieser Beitrag ist von der Soehnholz ESG GmbH erstellt worden. Die Erstellerin übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und/oder Aktualität der zur Verfügung gestellten Inhalte. Die Informationen unterliegen deutschem Recht und richten sich ausschließlich an Investoren, die ihren Wohnsitz in Deutschland haben. Sie sind nicht als Verkaufsangebot oder Aufforderung zur Abgabe eines Kauf- oder Zeichnungsangebots für Anteile der/s in dieser Unterlage dargestellten Aktie/Fonds zu verstehen und ersetzen nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Anlageentscheidungen sollten nur auf der Grundlage der aktuellen gesetzlichen Verkaufsunterlagen (Wesentliche Anlegerinformationen, Verkaufsprospekt und – sofern verfügbar – Jahres- und Halbjahresbericht) getroffen werden, die auch die allein maßgeblichen Anlagebedingungen enthalten. Die Verkaufsunterlagen des Fonds werden bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft (Monega Kapitalanlagegesellschaft mbH), der Verwahrstelle (Kreissparkasse Köln) und den Vertriebspartnern zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten. Die Verkaufsunterlagen sind zudem im Internet unter www.monega.de erhältlich. Die in dieser Unterlage zur Verfügung gestellten Inhalte dienen lediglich der allgemeinen Information und stellen keine Beratung oder sonstige Empfehlung dar. Die Kapitalanlage ist stets mit Risiken verbunden und kann zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen. Vor einer etwaigen Anlageentscheidung sollten Sie eingehend prüfen, ob die Anlage für Ihre individuelle Situation und Ihre persönlichen Ziele geeignet ist. Diese Unterlage enthält ggf. Informationen, die aus öffentlichen Quellen stammen, die die Erstellerin für verlässlich hält. Die dargestellten Inhalte, insbesondere die Darstellung von Strategien sowie deren Chancen und Risiken, können sich im Zeitverlauf ändern. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung der Erstellerin zum Zeitpunkt der Erstellung und können sich jederzeit ändern. Es ist nicht beabsichtigt, diese Unterlage laufend oder überhaupt zu aktualisieren. Sie stellt nur eine unverbindliche Momentaufnahme dar. Die Unterlage ist ausschließlich zur Information und zum persönlichen Gebrauch bestimmt. Jegliche nicht autorisierte Vervielfältigung und Weiterverbreitung ist untersagt.

Impactaktien: FutureVest Fondsportfolio April 2024

Impactaktien-Portfolio mit 80% SDG-Vereinbarkeit?

Impactaktien: Dauerhaft haben aktive Fonds meist schlechtere Performances als adäquate passive Benchmarks. Outperformanceversprechen sind deshalb wenig glaubhaft. Aber den meisten Untersuchungen zufolge, kann man mit nachhaltigen Aktien eine marktübliche Performance erreichen. Ich versuche deshalb, aus besonders nachhaltigen Aktien ein attraktives Portfolio mit marktüblicher Performance zu machen.

Dafür nutze ich klare Regeln, die vor allem aus Ausschlüssen, hohen Anforderungen an Best-in-Universe Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungs- (E, S und G) Ratings und hohen Vereinbarkeiten mit den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (SDG) bestehen (vgl. Regeländerungen: Nachhaltig aktiv oder passiv? (prof-soehnholz.com). Die SDG-Vereinbarkeit soll sicherstellen, dass die selektierten Unternehmen eine positive Wirkung auf Umwelt oder Soziales (Impact) haben.

Impactaktien: Klare Regeln und marktübliche Performance

Seit dem Start meiner Firma Ende 2015 nutze und veröffentliche ich klare Regeln für meine Portfolios. Das hier diskutierte globale ESG SDG Portfolio habe ich Ende 2017 eingeführt. Fast alle Regeln beziehen sich auf die Aktienselektion. Für die Portfoliobildung gibt es nur zwei relevante Regeln. Erstens: Direkte Wettbewerber mit dem Hauptsitz im selben Land sind ausgeschlossen, nur für die USA darf aufgrund der Größe des Marktes zwei Wettbewerber zugelassen. Und zweitens: Alle Aktien werden annähernd gleich gewichtet. Andere Portfolioentwickler, z.B. von Indexfonds, und Portfoliomanager nutzen meistens auch Vorgaben vor allem in Bezug auf Mindest- und Maximalgrenzen für Länder- und Branchenallokationen.

Seit dem Start performt mein Portfolio – vereinfacht zusammengefasst – ähnlich wie traditionelle Small- und Midcap-Aktien.

Unternehmens-Impact: 30 Spezialisten im Portfolio

Von den 30 Unternehmen, deren Aktien aktuell in meinem ESG SDG Fondsportfolio sind, haben 11 ihren Hauptsitz in den USA. Das ist weniger als in der Vergangenheit und erheblich weniger als der US-Anteil von Vergleichsindizes. 17 sind Unternehmen aus dem Gesundheitssektor bzw. können dem SDG 3 zugeordnet werden. Das ist viel mehr als bei anderen Small-/Mid-Cap-Portfolios und auch als in den meisten anderen Impactportfolios. Der Gesundheitssektor wird jedoch durch Unternehmen mit sehr unterschiedlichen Schwerpunkten abgedeckt (siehe Grafik). Die Schwerpunkte der einzelnen Unternehmen sind: Gesundheitspersonal, Schutzhandschuhe, Labortechnik, Hörgeräte, Strahlentherapie, Krebsvorsorge, Radiologiesoftware, Grüner Star, Dental, Örthopädie, Gesundheitssoftware (B2B), Medizinische Bildgeneration, Krankenhäuser, Krankenhausservices, Apotheken, biologische Arzneiservices, und Organtransplantationsprodukte.

Acht Unternehmen sind auf Umwelt- und Energiethemen (SDG 6 und 7) fokussiert: Energiemanagement, Windenergieanlagen, Solartechnik, Solarstrom, Wasserversorgungstechnik, Wassermessgeräte, Profi-Waagen.

Weitere fünf Unternehmen können dem Segment öffentlicher Transport bzw. nachhaltige Städte und Infrastruktur (SDG 9 und 11) zugeordnet werden: Schienenfahrzeugteile, Schienenfahrzeuge, Bushersteller, Öffentlicher Transport, Telekommunikation Afrika.

Ungefähr zwei Drittel der Unternehmen haben Marktkapitalisierungen unter 5 Milliarden Euro und sind damit ziemlich niedrig kapitalisiert (Small Caps). Die restlichen Unternehmen sind mittelgroß (Mid Caps). Das ist wenig verwunderlich, denn spezialisierte Unternehmen sind einfacher höchstmöglich SDG-kompatibel und bieten weniger „Ausschluss-Aktivitäten“ an. Größere Unternehmen sind dagegen oft diversifizierter und damit auch in nicht SDG- bzw. Ausschluss-Aktivitäten involviert.

Ich habe nur wenige dieser Unternehmen in anderen Impactfonds gefunden. Das liegt einerseits wohl daran, dass es wenige vergleichbare Fonds gibt, denn viele Impactfonds sind nur auf ökologische Themen oder regional fokussiert. Andererseits sind die Aktienselektionskriterien anderer Impactfonds nennenswert anders als meine (vgl. Globale Small-Caps: Faire Benchmark für meinen Artikel 9 Fonds? – Responsible Investment Research Blog (prof-soehnholz.com)).

Impactaktien: Wieso sind gerade diese Unternehmen im Portfolio?

Als ich das Portfolio 2017 gestartet habe, hatte ich noch keine guten Daten, um Vereinbarkeiten mit den SDG zu prüfen. Deshalb habe ich Unternehmen vor allem aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu Marktsegmenten mit einem vermuteten positiven ökologischen oder sozialen Impact ausgesucht, namentlich Gesundheit, erneuerbare und elektrische Energien, Schienen-, Wasser- und Telekommunikationsinfrastruktur, Recycling, Umwelttechnik, Wohn- und Sozialimmobilien, Arbeitsvermittlung sowie Aus- und Fortbildung.

Seit Ende 2023 bietet mein Nachhaltigkeitsdatenanbieter Clarity.ai für die sehr vielen von ihm abgedeckten Unternehmen eine SDG-Umsatzanalyse an. Seitdem nehme ich nur noch Unternehmen neu ins Portfolio auf, deren Umsätze zu mindestens 50% als SDG-vereinbar gelten.

Allerdings habe ich zunächst Unternehmen im Portfolio gelassen, bei denen meine aktivitätsbasierten Einschätzungen von der Umsatzanalyse des Ratinganbieters abwichen. Das betraf vor allem Unternehmen mit Fokus auf Wohn- und Sozialimmobilien sowie Zeitarbeit bzw. Arbeitsvermittlung. Nach einigen intensiven Diskussionen mit dem Ratinganbieter kann ich dessen Argumentationen besser nachvollziehen und habe deshalb inzwischen alle Aktien verkauft, die nach dessen Berechnung nicht mindestens 45% SDG-kompatiblen Umsatz haben. Insgesamt haben meine 30 Portfoliounternehmen aktuell etwa 80% SDG-kompatible und 0% SDG-schädliche Umsätze.

Aktuell prüfe ich, wann ich die individuelle Mindestgrenze weiter hochsetzen kann. Dabei sind 50% bzw. sogar 75% relativ einfach erreichbar und für Ende des Jahres 2024 strebe ich sogar 90% Mindest-SDG-Vereinbarkeit an.

Mein Unternehmens- und Investor-Impact: Ausblick

Ich erwarte, dass es auch künftig bei der Konzentration meines Portfolios auf Gesundheit, Energie/Umwelt und Transport/Infrastruktur bleiben wird. Die Länderallokation wird weiter schwanken, aber die USA gegenüber traditionellen Benchmarks eher unterrepräsentiert sein. Außerdem erwarte ich auch künftig einen klaren Small-Cap-Fokus. Ich bin zuversichtlich, dass Risikokennzahlen wie zwischenzeitliche Verluste und Volatilität trotzdem marktüblich ausfallen werden, denn Gesundheit gilt als defensiver Sektor.

Insgesamt bin ich sehr von den Aktivitäten der Unternehmen angetan, die in meinem Portfolio sind. Diese Unternehmen können das Leben von Menschen wirklich positiv beeinflussen (Unternehmens-Impact). Ich bin froh, dass ich fast mein ganzes Vermögen in Unternehmen aus so attraktiven Marktsegmenten investieren kann.

Allerdings können – trotz meiner hohen Selektionsanforderungen – auch diese Unternehmen noch nachhaltiger werden. Das versuche ich durch meine umfassenden Engagementaktivitäten bei aktuell 27 von 30 Unternehmen voranzubringen (vgl. „Nachhaltigkeitsinvestmentpolitik“ und „Engagementreport“ auf www.futurevest.fund).

Diese Aktivitäten sind vor allem auf Umwelt-, Sozial- und Governanceverbesserungen der Unternehmen und ihrer Stakeholder ausgerichtet. Es kann aber kaum erwartet werden, dass die Produkte oder Services meiner Portfoliounternehmen durch meine Aktivitäten (noch) besser werden.

Ob die Unternehmen bzw. ich als Investor künftig (noch) mehr Impact haben werden, ist zudem nur schwer sinnvoll messbar. Viel mehr als 90% SDG-Vereinbarkeit sind kaum zu erreichen. Mehr Unternehmens-Impact kann nur dann erzielt werden, wenn die Unternehmen wachsen. Mehr Investor-Impact ist theoretisch einfacher. Dafür müssen mehr Portfoliounternehmen mehr von meinen Vorschlägen implementieren. Daran werde ich weiter intensiv arbeiten.

Impactaktien: Disclaimer

Diese Unterlage ist von der Soehnholz ESG GmbH erstellt worden. Die Erstellerin übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und/oder Aktualität der zur Verfügung gestellten Inhalte. Die Informationen unterliegen deutschem Recht und richten sich ausschließlich an Investoren, die ihren Wohnsitz in Deutschland haben. Sie sind nicht als Verkaufsangebot oder Aufforderung zur Abgabe eines Kauf- oder Zeichnungsangebots für Anteile des in dieser Unterlage dargestellten Fonds zu verstehen und ersetzen nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Anlageentscheidungen sollten nur auf der Grundlage der aktuellen gesetzlichen Verkaufsunterlagen (Wesentliche Anlegerinformationen, Verkaufsprospekt und – sofern verfügbar – Jahres- und Halbjahresbericht) getroffen werden, die auch die allein maßgeblichen Anlagebedingungen enthalten. Die Verkaufsunterlagen werden bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft (Monega Kapitalanlagegesellschaft mbH), der Verwahrstelle (Kreissparkasse Köln) und den Vertriebspartnern zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten. Die Verkaufsunterlagen sind zudem im Internet unter www.monega.de erhältlich.

Die in dieser Unterlage zur Verfügung gestellten Inhalte dienen lediglich der allgemeinen Information und stellen keine Beratung oder sonstige Empfehlung dar. Die Kapitalanlage ist stets mit Risiken verbunden und kann zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen. Vor einer etwaigen Anlageentscheidung sollten Sie eingehend prüfen, ob die Anlage für Ihre individuelle Situation und Ihre persönlichen Ziele geeignet ist. Diese Unterlage enthält ggf. Informationen, die aus öffentlichen Quellen stammen, die die Erstellerin für verlässlich hält. Die dargestellten Inhalte, insbesondere die Darstellung von Strategien sowie deren Chancen und Risiken, können sich im Zeitverlauf ändern. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung der Erstellerin zum Zeitpunkt der Erstellung und können sich jederzeit ändern. Es ist nicht beabsichtigt, diese Unterlage laufend oder überhaupt zu aktualisieren. Sie stellt nur eine unverbindliche Momentaufnahme dar. Die Unterlage ist ausschließlich zur Information und zum persönlichen Gebrauch bestimmt. Jegliche nicht autorisierte Vervielfältigung und Weiterverbreitung ist untersagt.