Archiv der Kategorie: SDG

SDG-Investmentbeispiel 33 Alstom TGV picture from Alstom

SDG-Investmentbeispiel 33: Züge aus Frankreich

Nah- und Fernverkehrszüge, Schienentechnik und Services

Das SDG-Investmentbeispiel 33 aus dem von mir beratenen Fonds (vgl. Maximale Portfolio-Nachhaltigkeit: Was geht?) ist Alstom aus Frankreich. Alstom produziert Schienenfahrzeuge für den Nah- und Fernverkehr, u.a. den Hochgeschwindigkeitszug TGV, und Schienenverkehrssysteme. Seit der Übernahme von Bombardier Transportation im Jahr 2021 ist Alstom das zweitgrößte Bahntechnik-Unternehmen weltweit (Wikipedia).

Über 50% des Umsatzes von Alstom werden mit Schienenfahrzeugen erwirtschaftet und ungefähr je ein Viertel mit Services und Systemen. Die Umsätze entfallen zu etwa 60% auf Europa und nur zu einem relativ geringen Teil auf die USA.

Sehr gute SDG-Vereinbarkeit und relativ geringe ESG-Risiken

Auch Alstom erfüllt meinen wichtigsten Nachhaltigkeitsanspruch, nämlich Produkte oder Services anzubieten, die möglichst kompatibel mit den Nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (SDG) sind. Konkret: Der von mir genutzte Datenanbieter Clarity.ai weist eine 100% (netto) Vereinbarkeit der Umsätze mit den SDG aus.

Zum Vergleich: Midcaps (z.B. der iShares MSCI World Mid-Cap Equal Weight ETF) erreichen brutto nur 14% und netto 6% SDG-Umsatzvereinbarkeit, nachdem SDG-schädliche Umsätze abgezogen wurden. Industrieunternehmen (z.B. der Amundi S&P Global Industrials ESG ETF) kommen auf 26% brutto und 22% netto SDG-Umsatzvereinbarkeit. Der von mir beratene Fonds hat aktuell insgesamt 99% netto-SDG-Umsatzvereinbarkeit.

Alstom war in der Vergangenheit und ist auch aktuell nicht ganz frei von Kontroversen vor allem in Bezug auf den Bereich Geschäftsethik. Diese werden von Clarity.ai aber nicht als sehr schwer eingeschätzt, so dass der Governance Score mit 61 noch erheblich über der von mir genutzten Mindestgrenze von 50 liegt. Auch der Sozialscore liegt aktuell bei 61, während der Umweltscore sehr gute 80 von 100 beträgt.

Start des Share- und Stakeholder-Engagements (in: SDG Investmentbeispiel 33)

Alstom berichtet GHG-Scope 3 Emissionen schon gut und das gilt auch für die CEO Pay Ratio. Auch ESG-Beurteilungen von Lieferanten sind vorhanden und es wird darüber berichtet. Das kann sogar als Beispiel für andere Unternehmen gelten, weshalb ich es in meinen entsprechenden Blogbeitrag aufgenommen habe, auf den ich bei meinen Engagements explizit hinweise (vgl. Supplier engagement – Opinion post #211).

Deshalb fokussiert mein Alstom-Engagement auf ESG-Befragungen für Mitarbeiter und Kunden (vgl. 241203_Nachhaltigkeitsinvestmentpolitik_der_Soehnholz_Asset_Management_GmbH.pdf).

Weil erst Anfang April in Alstom investiert wurde ist es nicht erstaunlich, dass auf meine erste Engagementmail bisher noch keine Rückmeldung erfolgte.

Fazit: Gute Nachhaltigkeit

Die Unternehmen in meinem Portfolio gehören sowohl in Bezug auf Ausschlüsse als auch ESG- und SDG-Kriterien bereits zu den besten weltweit. Alternative Investments scheiden nach diesen Kriterien schlechter ab und es ist nicht abschätzbar, ob deren Engagementreaktion schneller als die von Alstom wäre. Deshalb verkaufe ich allein wegen der bisher noch fehlende Reaktion auf meine Engagements keine Aktien. Divestments erfolgen in der Regel nur dann, wenn meine Mindestanforderungen an Ausschlüsse, ESG-Risiken bzw. SDG-Umsätze nicht mehr erfüllt werden.

Dabei bin ich davon überzeugt, dass Investments und Divestments durchaus reale Auswirkungen auf Unternehmen haben können, vor allem, wenn transparent über diese berichtet wird, so wie ich das hier mache (vgl. Wirkungen der nachhaltigen Kapitalanlage von Rolf Häßler von NKI Research vom März 2025. Zum Thema Divestments siehe Impact divestment: Illiquidity hurts und zum Thema „Additionalität“ von börsennotierten Investments siehe Who Clears the Market When Passive Investors Trade? von Marco Sammon und John J. Shim vom 15.April  2024).

Gute Portfoliodiversifikation (in: SDG Investmentbeispiel 33)

Bisher befand sich mit CAF ein direkter Wettbewerber von Alstom im Fondsportfolio. Die Aktien von CAF (vgl. SDG-Investmentbeispiel 8: Baskische Schienenfahrzeuge) habe ich verkauft, weil der Sozialscore nach der Systemaktualisierung von Clarity.ai vom März unter die aus meiner Sicht erforderliche Mindestgrenze von 50 gefallen war.

Ich suche nicht unbedingt nach Ersatz aus denselben Marktsegmenten, aber der Anteil von gesundheitsfokussieren Aktien sollte nicht weiter steigen und Alstom stand auf der Nachrückerliste an erster Stelle der Nicht-Gesundheitsunternehmen.

Die Marktkapitalisierung von Alstom liegt mit etwa 9 Milliarden Euro im Midcapbereich und oberhalb der ca. 1,4 Milliarden von CAF. Alstom ist aktuell das einzige französische Unternehmen im Portfolio und träft so insgesamt gut zur Portfoliodiversifikation bei.

Weitere Informationen und Beiträge zum Fonds (in: SDG-Investmentbeispiel 33)

Der von mir beratene Fonds hat seit der Auflage im August 2021 eine vergleichbare Performance wie durchschnittliche globale Small- und Midcapfonds (vgl. z.B. Fonds-Portfolio: Mein Fonds | CAPinside).

Ein Fondsinvestment war also bisher ein „Free Lunch“ in Bezug auf Nachhaltigkeit: Man erhält ein besonders konsequent nachhaltiges Portfolio mit fondstypischen Renditen und Risiken (vgl. Free Lunch: Diversifikation nein, Nachhaltigkeit ja?).

Mein Fonds

Nachhaltiges Investmentbeispiel 1

Globale Small-Caps: Faire Benchmark für meinen Artikel 9 Fonds? (2-2024)

Nachhaltiges Investmentbeispiel 1: Gesundheitspersonalservices (5-2024)

SDG-Investment 2: Handschuhe aus Australien (6-2024)

Impactbeispiel 3: Wassermessgeräte (6-2024)

Impactbeispiel 4: Schwedische Labortechnik (6-2024)

Impactfonds im Nachhaltigkeitsvergleich (6-2024)

SDG-Investmentbeispiel 5: US-Arzneimittelvertrieb (7-2024)

SDG-Investmentbeispiel 6: Hörimplantate aus Australien (8-2024)

3 Jahre nachhaltigster diversifizierter Fonds? (8-2024)

My shareholder engagement: Failures, successes and adaption (8-2024)

SDG-Investmentbeispiel 7: Chinesische Taxis? (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 8: Baskische Schienenfahrzeuge (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 9: Krebsbekämpfung aus Schweden (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 10: US-Krebsvorsorge und -Diagnose (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 11: Solartechnik aus den USA (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 12: Schweizer Apotheken (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 13: Fokus Grüner Star (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 14: US-Dentalvertrieb (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 15: Smart Grids aus der Schweiz) (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 16: Schweizer Orthopädie (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 17: Mettler Toledo (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 18: Nachhaltige Busse (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 19: Deutsche Gesundheits-Software (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 20: Deutsche Onshore-Windenergie (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 21: Medizingeräte aus Japan (11-2024)

SDG-Investmentbeispiel 22: US-Gesundheitsservices (11-2014)

SDG-Investmentbeispiel 23 Pro Medicus (11-2014)

SDG-Investmentbeispiel 24: Australischer Krankenhausbetreiber (11-2014)

SDG-Investmentbeispiel 25: Biopharmatechnik (12-2024)

SDG-Investmentbeispiel 26: Erneuerbare Energie für Afrika (12-2024)

SDG-Investmentbeispiel 27: Laborservices aus Australien (12-2024)

SDG-Investmentbeispiel 28: Finnische Wellness (12-2024)

SDG-Investmentbeispiel 29: Transplantationsprodukte (12-2024)

SDG-Investmentbeispiel 30: Deutsche Medizintechnik (12-2024)

SDG-Investmentbeispiel 31: Finanzierung nachhaltiger Energieproduktion (12-2024)

SDG-Investmentbeispiel 32: Innovative US-Diabetes-Technik (1-2025)

Disclaimer

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Anlageentscheidungen sollten nur auf der Grundlage der aktuellen gesetzlichen Verkaufsunterlagen (Wesentliche Anlegerinformationen, Verkaufsprospekt und – sofern verfügbar – Jahres- und Halbjahresbericht) getroffen werden, die auch die allein maßgeblichen Anlagebedingungen enthalten.

Die Verkaufsunterlagen des Fonds werden bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft (Monega Kapitalanlagegesellschaft mbH), der Verwahrstelle (Kreissparkasse Köln) und den Vertriebspartnern zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten. Die Verkaufsunterlagen sind zudem im Internet unter www.monega.de erhältlich. Die in dieser Unterlage zur Verfügung gestellten Inhalte dienen lediglich der allgemeinen Information und stellen keine Beratung oder sonstige Empfehlung dar. Die Kapitalanlage ist stets mit Risiken verbunden und kann zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen. Vor einer etwaigen Anlageentscheidung sollten Sie eingehend prüfen, ob die Anlage für Ihre individuelle Situation und Ihre persönlichen Ziele geeignet ist.

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Maximale Portfolio-Nachhaltigkeit: Bild von Pixabay von Gordon Johnson

Maximale Portfolio-Nachhaltigkeit: Was geht?

Maximale Portfolio-Nachhaltigkeit: Wenn man Anlageportfolios mit den nachhaltigsten Investments beginnt, reduziert Diversifikation die Nachhaltigkeit. Im Folgenden zeige ich zunächst die Unterschiede von jeweils besonders nachhaltigen Portfolios aus Aktien, ETFs oder aktiv gemanagten Fonds. Anschließend erläutere ich mögliche Nachhaltigkeitskompromisse bzw. Nachhaltigkeitskosten stärker diversifizierter Portfolios. Abschließend diskutiere ich, ob man mit ETFs oder aktiv gemanagten Fonds nachhaltiger investieren kann.

Unterschiedlichste Nachhaltigkeitsaspekte vergleichbar machen

Diese Analyse bezieht sich nur auf börsennotierte Wertpapiere, die allerdings einen sehr großen Anteil am Kapitalmarkt haben. Die potenzielle Nachhaltigkeitswirkung von börsennotierten Geldanlagen ist limitiert, denn Wertpapieremittenten wird kein zusätzliches Kapital zur Verfügung gestellt. Aber Angebot und Nachfrage bestimmen Finanzierungskosten von Unternehmen und auch Shareholder Engagement kann Wirkung haben. Ich meine, dass börsennotierte Investments so nachhaltig wie möglich sein sollten, zumindest so lange das ohne nennenswerte Performance-Einbußen möglich ist.

Nachhaltigkeit kann sehr unterschiedlich definiert werden. Die Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA) hat dafür ein Nachhaltigkeitskonzept mit 18 Dimensionen veröffentlicht (DVFA FRIPI: 18 Dimensionen nachhaltiger Anlagepolitik). Für diesen Portfoliovergleich habe ich nur wenige Kennzahlen für die aus meiner Sicht wichtigsten Dimensionen genutzt: SDG-Umsätze, ESG-Scores, Ausschlüsse und eine für mich nicht so wichtige aber häufig genutzte CO2-Kennzahl. Regulatorische Kennzahlen nutze ich bewusst nicht (vgl. Nachhaltigkeitsinvestmentpolitik_der_Soehnholz_Asset_Management_GmbH).

Mit dem kostenlosen Tool können Interessenten die für sie relevanten Kennzahlen individuell zusammenfassen. Aber auch ohne eine solche Aggregation zeigen die Werte der unten aufgeführten Tabelle deutlich, wie stark sich unterschiedliche nachhaltige Investments voneinander unterscheiden können.

Drei bis vier besonders wichtige Nachhaltigkeitskennzahlen (in: Maximale Portfolio-Nachhaltigkeit)

Hier ist zunächst eine kurze Erläuterung der hier genutzten Kennzahlen:

  1. SDG-Umsätze weisen die Anteile aller positiv mit den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (UN SDG) vereinbaren Umsätze abzüglich etwaiger negativer Umsätze aus. Beispiel: 70% Umsätze mit erneuerbaren und 30% mit fossilen Energien ergeben „netto“ 40% SDG-Umsätze (vgl. SDG-Umsätze: Die wichtigste Nachhaltigkeitskennzahl).
  2. ESG-Scores werden nach hier dem Best-in-Universe Ansatz berechnet, also verglichen mit allen relevanten Unternehmen der Datenbank und nicht nur mit den Unternehmen derselben Branche (Best-in-Class-Ansatz). Dafür werden alle Unternehmen mit mindestens 25% ESG-Datenrelevanz genutzt. Die Aggregation der Daten erfolgt anhand eines Industrie-Konsens (zu alternativen ESG-Socres vgl. Best-in-Universe und Best-in-Class ESG-Scores: Große Unterschiede). Hohe ESG-Scores der Skala von 0 bis 100 bedeuten dabei relativ geringe ESG-Risiken.
  3. Für die Ausschlüsse werden auf Basis einer umfangreichen Liste von potenziell kritischen Aktivitäten (vgl. „Potenziell kritische Aktivitäten“ mit 0-Toleranz FutureVest Equity Sustainable Development Goals) alle betroffenen Unternehmen zusammengezählt. 50% bedeutet, dass jedes zweite Unternehmen des Portfolios eine oder mehrere der in der Liste aufgeführten kritischen Aktivitäten aufweist. Dabei wird nicht zwischen unterschiedlichen Aktivitäten wie Umsätzen mit fossilen Brennstoffen oder Tierversuchen für medizinische Zwecke differenziert und auch nicht, wie viel Prozent der Aktivitäten des jeweiligen Unternehmens betroffen sind.
  4. Die CO2-Äquivalenz Kennzahl gibt die gewichtete durchschnittliche Kohlenstoffintensität in Tonnen CO2e pro Million US-Dollar Umsatz aller Wertpapiere mit CO-2 Daten an. Scope 1 umfasst direkte Emissionen aus eigenen oder kontrollierten Quellen und Scope 2 indirekte Emissionen aus der Erzeugung von eingekauftem Strom, Dampf, Wärme und Kälte, die von den Unternehmen verbraucht werden.

Analyse von Portfolios mit maximaler Nachhaltigkeit

Die ersten Spalte der unten aufgeführten Tabelle enthält Portfolios, die mit dem Ziel höchster Nachhaltigkeit zusammengestellt wurden. Der FutureVest Fonds beinhaltet 30 Aktien mit höchster SDG-Vereinbarkeit. Zusätzlich gibt es diversifiziertere (SDG-) Portfolios aus aktiven Fonds oder ETFs, die möglichst gut mit den SDG vereinbar sind. Diese Portfolios sind auf ökologische und soziale Themen konzentriert und bestehen überproportional aus Europäischen Mid-Caps.

Für die konzeptionell erheblich stärker diversifizierten (ESG-)Portfolios aus aktiven Fonds oder ETFs wird vor allem nach hohen ESG-Scores selektiert.

Zum Vergleich mit traditionellen Aktienportfolios nutze ich einen sogenannten voll-replizierenden Weltaktienindex-ETF (All countries) mit ungefähr 1800 Aktien. Für Mischportfolios nutze ich mein „most-passive“ Weltmarkt ETF Portfolio mit einer Allokation von ca. 60% zu Aktien und Alternativen Investments sowie 40% zu Anleihen als traditionellen Vergleichsmaßstab (Details zu den Portfolios siehe Das-Soehnholz-ESG-und-SDG-Portfoliobuch.pdf).

Daten von Clarity.ai vom 16.3.2025, Portfolios und Analyse der Soehnholz ESG GmbH

Limitierte SDG-Umsatzvereinbarkeit von ETFs und aktiven Fonds (in: Maximale Portfolio-Nachhaltigkeit)

Meines Erachtens ist SDG-Umsatzvereinbarkeit die wichtigste Nachhaltigkeitskennzahl. Es gibt aber nicht sehr viele Aktien bzw. Emittenten von Anleihen, die zu 100% SDG-vereinbare Umsätze haben. Demensprechend habe ich weniger als 30 ETFs oder Fonds mit aktivitätsbasierten netto SDG-Umsätzen von mindestens 80% gefunden (vgl. Hohe SDG Umsätze? Nur wenige Investmentfonds!). Fast alle sind auf Gesundheit spezialisiert.

Der von mir beratene SDG-Fonds mit 30 Aktien, davon ca. 2/3 Gesundheits- und 1/3 ökologischen Investments, liegt bei 99% SDG-vereinbaren Umsätzen. Das überwiegend auf Umwelt ausgerichtete SDG ETF Multithemenportfolio mit 12 ETFs und fast 600 Aktien kommt immerhin noch auf knapp 80% SDG-Umsatzvereinbarkeit. Das SDG-Portfolio aus sechs überwiegend diversifizierten „aktiven“ Fonds erreicht dagegen nur relativ gering erscheinende 70%.

Aber selbsternannte Impact-Fonds haben nur durchschnittlich 38% SDG-Umsatzvereinbarkeit und Fonds nach Artikel 9 der Offenlegungsverordnung sogar nur 21% (SDG Revenue Alignment: Bringing Clarity to Impact Investing). ESG ETF-Portfolios erreichen sogar nur 5 bis 11% SDG-Umsätze. Das weicht kaum von traditionellen Portfolios aus Aktien und/oder Anleihen ab, die auf 5 bis 6% SDG-Umsatzvereinbarkeit kommen.

Das erklärt, warum Laien oft enttäuscht sind, wenn sie sich die Umsätze der Wertpapiere von angeblich nachhaltigen Investmentfonds ansehen.

Nur wenige Fonds mit sehr hohen ESG-Scores

Bezüglich des von mir genutzten anspruchsvollen Best-in-Universe ESG-Scores habe ich untere tausenden Fonds nur einen mit dem besten Durchschnitt von 72 gefunden. Der von mir beratene SDG-Fonds hat mit einem Score von 70 ebenfalls sehr geringe ESG-Risiken. Mit einem konzeptionell etwas diversifizierteren Portfolio aus aktiven Fonds und insgesamt knapp 300 Aktien komme ich auf einen ESG-Score von 68. Das ist etwas besser als das vergleichbar diversifizierte ESG-ETF Portfolio Aktien mit 66. Die Unterschiede zu einem traditionellen Weltaktienindex, der 63 aufweist, sind jedoch relativ gering.

Anleiheportfolios, selbst wenn die Fonds primär nach ESG-Risiken selektiert werden, kommen sogar nur auf einen ESG-Score von 57.

Das SDG-Aktienportfolio aus aktiven Fonds hat mit 65 erheblich geringere ESG-Risiken als das vergleichbare SDG ETF-Portfolio mit 60. Dieser relativ niedrige ESG-Score erklärt sich vor allem daraus, dass Midcaps (60) und Smallcaps (54) niedrigere ESG-Scores haben als Large-Caps (vgl. Best-in-Universe und Best-in-Class ESG-Scores: Große Unterschiede).

Bisher wurden ESG-Score-Unterschiede von traditionellen und nachhaltigen Portfolios selten thematisiert. Interessenten an nachhaltigen Portfolios können nur mit dieser Kennzahl aber wohl nur schwer von der Nachhaltigkeit von Portfolios überzeugt werden.

„Nachhaltige“ Fonds mit vielen potenziell kritischen Wertpapieren (in: Maximale Portfolio-Nachhaltigkeit)

In der oben aufgeführten Tabelle sind zwei Spalten zu kritischen Aktivitäten aufgeführt. Die 52 für den Weltaktien-ETF bedeutet, dass Unternehmen des ETFs insgesamt 52 unterschiedliche kritische Aktivitäten aufweisen. Bei dem von mir beratenen Fonds sind dagegen nur drei genannt. Diese werden im Nachhaltigkeitsreport und Monatsbericht aufgeführt: „Für insgesamt drei Unternehmen wurden potenziell kritische Aktivitäten in Bezug auf Lieferungen an die Agrar-, Cannabis- und Fleischindustrie identifiziert. Allerdings sind das keine für den Fonds grundsätzlich unzulässigen Aktivitäten. Außerdem machen diese weniger als 5 % des Umsatzes der jeweiligen Unternehmen aus“ (vgl. Bericht für Februar 2025 auf www.futurevest.fund).

3 von 30 Unternehmen des Fonds ergeben 9% potenziell kritische Unternehmen. Bei meinen ESG- und SDG-Portfolios liegt die vergleichbare Zahl bei 43% bis 54% und beim traditionellen Weltaktien-ETF bei 60%.

Das macht deutlich, warum es einfach ist, angebliches Greenwashing zu finden. Anleger, denen der sichere und vollständige Ausschluss bestimmter oder vieler kritischer Aktivitäten sehr wichtig ist, müssen sich tendenziell maßgeschneiderte Portfolios aus Aktien und Anleihen zusammenstellen.

CO2 Intensitäten können bei nachhaltigen Portfolios sehr hoch sein

Ich nutze Mindestanforderungen von 50 von 100 für Umweltscores, aber keine expliziten Höchstgrenzen für CO2 für meine Wertpapierselektionen. Bei einigen meiner nachhaltigen Portfolios (v.a. FutureVest Fonds und ESG ETF Aktien) führt das zu sehr niedrigen Emissionen der jeweiligen Portfolios. Das SDG ETF-Portfolio weist jedoch relativ hohe Emissionen auf, während das SDG Portfolio aus aktiven Fonds eher niedrige Emissionen hat.

Andererseits sind Anleger, denen ESG wichtiger als SDG ist, mit ESG ETF-Portfolios aus CO2-Sicht besser aufgehoben als mit ESG-Portfolios aus aktiven Fonds. Das ist eine für mich überraschende Erkenntnis, denn ich hatte damit gerechnet, dass aktive Fondsmanager mit ESG-Fokus mehr Wert auf niedrige Emissionen legen als vergleichbare ETFs.

Die relativ hohen Unterschiede der CO2 Scores unterschiedlicher nachhaltiger Portfolios eignen sich aber besser zur Nachhaltigkeitsdifferenzierung als näher die beieinanderliegenden ESG-Scores.

Geringer Grenznutzen von Diversifikation? Gemischte Renditen von SDG-Investments (in: Maximale Portfolio-Nachhaltigkeit)

Die aktuellen Diskussionen um die Konzentrationsrisiken von US-Tech-lastigen Weltaktienindizes zeigen, dass die Anzahl der Investments nicht unbedingt ein guter Diversifikationsindikator ist.

Wenn man ein Portfolio aus nur wenigen Wertpapieren zusammenstellt, die sich z.B. in Bezug auf Marktsegmente und Länder unterscheiden, reichen oft schon wenige Wertpapiere für eine gute Diversifikation aus. Zusätzliche Wertpapiere bringen dann wenig zusätzlichen Diversifikations(grenz)nutzen (vgl. 30 stocks, if responsible, are all I need).

Leider kenne ich keine unabhängigen Studien zur Performance von SDG Portfolios.

Ende 2017 habe ich das Global Equities ESG SDG Modellportfolio aus 30 möglichst gut SDG-vereinbaren unterschiedlichen Aktien entwickelt. Im Laufe der Jahre ist aus dem Portfolio mit überwiegend mittleren Marktkapitalisierungen inzwischen der FutureVest-Fonds mit Aktien von eher kleineren Unternehmen geworden. Gegenüber einem typischen Weltaktienindex sind US-Aktien stark unterrepräsentiert. Das Modellportfolio bzw. der Fonds haben bisher eine ähnliche Performance wie aktiv gemanagte traditionelle globale Small- und Midcapfonds erreicht (vgl. Excel-Download: Historische Zeitreihen der Portfolios mit Tagesdaten bis Anfang November 2024).

Die Performance des nach Anzahl der Wertpapiere breiter diversifizierten SDG ETF-Portfolios von Ende 2019 ist dagegen sehr viel volatiler: 2020 und 2021 war sie besser als die eines traditionellen Weltaktienindex und seitdem teilweise erheblich schlechter.

Das SDG-Fondsportfolio ist neu. Eine einfache Rückrechnung zeigt eine relativ schlechte Performance.

In Bezug auf ESG-Investments zeigen zahlreiche wissenschaftliche Studien für die meisten der vergangenen Jahre ganz überwiegend, dass diese keine systematischen Renditenachteile gegenüber traditionellen Geldanlagen haben. Weil ESG-Anlagen meistens relativ niedrige Umwelt-, Sozial- und Governance (ESG-) Risiken haben, sind die Gesamtrisiken solcher Investments zudem tendenziell geringer als die von traditionellen Investments. Das entspricht auch meinen Erfahrungen mit meinen ESG-Portfolios.

Fazit: Mehr Mut zu SDG-Investments

Viele sogenannte nachhaltige Portfolios haben nur relativ geringe ESG-Vorteile gegenüber traditionellen Investments. Außerdem beinhalten sie viele Wertpapiere mit potenziell kritischen Aktivitäten.

SDG-Umsätze sind relativ einfach nachvollziehbar und können sich viel stärker zwischen Portfolios unterscheiden als ESG-Scores. Beim Fokus auf SDG-Umsätze sind Rendite-Risiken aber höher als bei diversifizierteren ESG-Investments. Mittelfristig waren bisher aber keine systematischen Renditenachteile gegenüber traditionellen oder ESG-Investments erkennbar.

Insgesamt spricht deshalb viel für Portfolios mit hohen SDG-vereinbaren Umsätzen.

Es gibt aber bisher nur wenige ETFs und aktive Fonds mit hohen SDG-vereinbaren Umsätzen. Portfolios aus aktiven Fonds sind nach SDG-Umsätzen sogar eher schlechter als solche aus ETFs, können dafür aber ESG- und CO2-Vorteile haben.

An Nachhaltigkeit interessierte Anleger sollten deshalb offen für Portfolios mit relativ wenigen Wertpapieren sowie individualisierte Nachhaltigkeitsportfolios sein.

Disclaimer (in: Maximale Portfolio-Nachhaltigkeit)

Ich bin Mitglied von DVFA Nachhaltigkeitskommissionen und habe an dem o.g. Konzept mitgearbeitet. Der von mir beratene „most-sustainable“ Fonds kann in Deutschland ab EUR 50 gekauft werden. Außerdem biete ich grundsätzlichen allen Vermögensverwaltern kosteneffiziente nachhaltige SDG-Modellportfolios aus Aktien, ETFs oder aktiven Fonds an.

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Best-in-Universe Tabelle von Soehnholz ESG mit Clarity.ai Daten

Best-in-Universe und Best-in-Class ESG-Scores: Große Unterschiede

Best-in-Universe und andere Daten von Clarity.ai vom März 2025

Basierend auf denselben Basisdaten können sehr unterschiedliche ESG-Scores berechnet werden. In der Praxis finden sich häufig relativ anspruchslose Best-in-Class-Ansätze. Mit einem Best-in-Universe-Ansatz lassen sich Nachhaltigkeitsunterschiede aber viel besser erkennen. SDG-Umsätze differenzieren nachhaltige Investments sogar noch stärker.

ESG-Ratings oder ESG-Scores?

ESG-Scores sind die beliebtesten Indikatoren, um die Nachhaltigkeit von Geldanlagen zu messen. Jeder kann solche Scores auf Basis von Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungsinformationen erstellen. ESG-Ratings sind ESG-Scores von Ratingagenturen. Im Folgenden nutze ich den Oberbegriff ESG-Score.

ESG-Scores werden oft kritisiert, weil sie sich je nach Berechner stark unterscheiden können (vergleiche z.B. diese neue OECD-Studie: Behind ESG ratings: Unpacking sustainability metrics). Die Gründe dafür sind Unterschiede in den verwendeten Daten und in den Methoden zur Aggregation der Daten. Einige Marktteilnehmer hoffen, dass die ESG-Scoring-Unterschiede mit dem geplanten Europäischen (ESG) Datenpool weitgehend verschwinden (vgl.  Einrichtung eines European Single Access Points (ESAP)). Das erwarte ich nicht.

In diesem Beitrag zeige ich, dass selbst mit demselben ESG-Datenpool sehr unterschiedliche ESG-Scores gebildet werden können. Der besonders konsequente Best-in-Universe-Ansatz wird bisher aber nur sehr selten genutzt. Ich zeige auch, dass SDG-vereinbarer Umsatz eine wichtige aber ebenfalls kaum genutzte Ergänzungskennzahl für ESG-Scores ist.

Methodische Unterschiede von Best-in-Class-ESG-Scores

2012 haben wir damit begonnen, die Aktien mit den besten ESG-Scores unseres damaligen Datenanbieters auszuwählen. Aber viele der Unternehmen mit den besten ESG-Scores hielt ich nicht für besonders nachhaltig. Ein Grund: Die ESG-Scores basierten auf Vergleichen mit Unternehmen aus denselben Branchen, also einem Best-in-Class-Ansatz. Ich wollte aber keine relativ guten ökologischen Unternehmen aus ökologisch schlechten Branchen in meine Portfolios aufnehmen.

2020 habe ich Clarity.ai als Anbieter von Nachhaltigkeitsdaten ausgewählt. Ein wichtiger Grund war die Möglichkeit, individuelle ESG-Scores zu erstellen, insbesondere Best-in-Universe-Scores.

Unterscheidungsmerkmale unterschiedlicher ESG-Scores sind das Universum der Unternehmen, für die Scores berechnet werden, die ESG-Gewichtungsschemata und die Benchmarks für die relativen ESG-Scores.

Für diese Analyse nutze ich vier unterschiedliche ESG-Scores: Der „Normale Durchschnitt“ ESG-Score verwendet alle Unternehmen und alle Daten ohne spezifische ESG-Gewichtungsdifferenzierungen nach Branchen. Dieser Ansatz macht wenig Sinn und wird sehr selten genutzt.

Beim ESG-Score „Alle Unternehmen“ (Clarity.ai Bezeichnung) werden nur Unternehmen mit einer ESG-Datenrelevanz von mindestens 25 % verwendet und die Gewichtung erfolgt anhand eines sogenannten Branchenkonsens. Für den ESG-Score „Hohe Relevanz“ werden nur Unternehmen mit einer Datenrelevanz von mindestens 40 % zugelassen und es wird ebenfalls nach Branchenkonsens gewichtet. „Alle Unternehmen“ und „Hohe Relevanz“ sind Best-in-Class-Ansätze. Ich nutze einen maßgeschneiderten „Best-in-Universe“-Ansatz für alle Unternehmen mit mindestens 25 % Datenrelevanz sowie Branchenkonsensgewichtung.

Anders als bei manchen anderen Anbietern werden für die ESG-Scores nur nachhaltigkeitsrelevante Informationen berücksichtigt und keine Finanzkriterien. Scores von über 50 von 100 sind Indikatoren für relativ geringe ESG-Risiken.

Große Unterschiede zwischen aggregierten ESG-Bewertungen auf der Grundlage desselben Datenpools

Für den Vergleich der unterschiedlichen ESG-Scoring-Ansätze habe ich sechs Aktienindex-ETFs ausgewählt, die ich für die Performance-Einschätzung des von mir beratenen Investmentfonds nutze. Bei dem Fonds handelt es sich um einen globalen Small- und teilweise Mid-Cap-Aktienfonds mit SDG-Ausrichtung. Der Fonds ist hauptsächlich in Aktien des Gesundheitswesens und „grüne“ Aktien aus den Bereichen erneuerbare Energien und Industrie investiert.

Die scheinbar gute Nachricht zuerst: Methodenunabhängig weisen alle ausgewählten ETFs (Indizes) durchschnittliche aggregierte ESG-Scores von mindestens 54 von 100 auf (Siehe Abb. 1: Titelbild des Blogposts). Das deutet auf geringe ESG-Risiken hin (Siehe Abb. 1: Titelbild des Blogposts). Der All Countries World ETF hat sogar einen Score von mindestens 63.

Die Unterschiede zwischen den durchschnittlichen ESG-Bewertungen der Methoden reichen von 74 bis 62, was einer Differenz von fast 20 % entspricht (siehe Zeile „Average“ in Abbildung 1 oben). Beim New Energy ETF beträgt der Unterschied zwischen dem besten und dem schlechtesten ESG-Score 30 % (Spalte „Difference Best/Worst“).

Meiner Erfahrung nach sind ESG-Scores nicht normalverteilt sondern tendenziell besser als 50 von 100. Sehr niedrige und sehr hohe Scores sind äußerst selten. In einer kürzlich durchgeführten Analyse tausender Fonds habe ich keinen einzigen Fonds mit einem Best-in-Universe ESG-Score von über 72 gefunden (vgl. Hohe SDG Umsätze? Nur wenige Investmentfonds!).

Noch größere Unterschiede bei separaten E-, S- und G-Scores

In einer zusätzlichen Analyse habe ich die separierten E-, S- und G-Scores miteinander verglichen (vgl. Abb. 2). Bei der Best-in-Universe-Methode fallen die Sozial-Scores der Healthcare-, New Energy- und Small-Cap-ETFs unter 50. Mit 44 ist das Sozialrisiko von Small-Caps demnach relativ hoch, während es bei den beiden erstgenannten ESG-Scoringmethoden mit 66 bzw. 61 gering erscheint.

Abb. 2: Sozial-Scores ausgewählter Fonds

Während die verschiedenen Methoden bei den Governance-Scores nur um 5 % und bei den ökologischen Scores um 10 % voneinander abweichen (nicht aus den beiden Abbildungen ersichtlich), beträgt die Divergenz bei den sozialen Scores 36 % (s. Zeile bzw. Spalte „Difference Best/Worst“). Der Small-Cap-ETF weist mit 50% die größte Abweichung zwischen einem Normal Average S-Score von 66 und einem Best-in-Universe S-Score von 44 auf.

Und die Streuung der ESG-Bewertungen einzelner Aktien ist noch erheblich größer als die diversifizierter Indizes (vgl. Zeile „Difference Best/Worst“ in Abb. 3 und auch Glorreiche 7: Sind sie unsozial?).

Abb. 3: Sozial-Scores für die Aktien der sogenannten „Glorreichen 7“

Best-in-Universe-Scores sind am strengsten und differenzieren am meisten

Der Normal Average Score, aber auch die anderen Best-in-Class Scores, sind (viel) weniger streng als der Best-in-Universe Score (siehe Average in Abb. 1, 2 und 3).

Wenn einige Bewertungsmethoden zu systematisch (z. B. linear) höheren oder niedrigeren Werten als andere führen würden, könnten die Scores durch Auf- oder Abschläge leicht miteinander verglichen werden. Die Rangfolge der ESG-Scores der verschiedenen Indizes und Wertpapiere ist jedoch manchmal unterschiedlich: Der Small-Cap-ETF hat immer die niedrigste aggregierte ESG-Bewertung. Aber der Mid-Cap-ETF hat die beste ESG-Bewertung mit der Best-in-Class All Companies, nicht aber mit der Best-in-Class High Relevance oder der Best-in-Universe-Bewertung (vgl. Abb. 1). Die Nachhaltigkeits-Rangfolge der ETFs unterscheiden sich noch etwas mehr, wenn nur die E- oder S-Scores verglichen werden (vgl. Abb. 2).

Auch die Differenz zwischen den besten und den schlechtesten ESG-Scores der weniger strengen Index-Scoring-Ansätze liegt nur 18% auseinander, während sie beim Best-in-Universe-Scoring-Ansatz um 30% differiert. Die Differenz der Best-in-Universe E- und S-Scores steigt sogar auf über 40% (vgl. Abb. 2).

Fast alle Forscher und Praktiker scheinen Best-in-Class-Bewertungen zu verwenden. Ich bezweifle, dass viele Fachleute den sehr einfachen Ansatz des normalen Durchschnitts nutzen. Ich gehe davon aus, dass sie in der Regel einen weniger strengen „Alle Unternehmen“-Score verwenden und nicht den strengeren „Hohe Relevanz“-Ansatz, allerdings kenne ich keine Studien zur Nutzungshäufigkeit. In Veröffentlichungen finden sich zudem vor allem aggregierte ESG-Scores und viel seltener differenzierte E-, S- und G-Scores (ein frühes Beispiel dafür siehe Fetsun/Söhnholz: „A quantitative approach to responsible investment: Using ESG multifactor models to improve equity portfolios“ Veritas Investment Arbeitspapier, präsentiert auf der PRI Academic Network Conference in Montreal, 23. September 2014).

Warum SDG-Umsätze wichtiger als Best-in-Universe Scores sind

Um besonders nachhaltige Investments zu identifizieren, sind ESG-Scores unzureichend (vgl. 18 Dimensionen nachhaltiger Anlagepolitik – DVFA veröffentlicht grundlegend überarbeiteten Leitfaden und kostenfreies Tool zu verantwortungsvoller Anlagepolitik). Bisher gibt es aber keine umfassenden Nachhaltigkeitskennzahlen.

Neben guten ESG-Scores, also geringen ESG-Risiken, ist vielen Anlegern die Vermeidung unerwünschter Aktivitäten und der Grad nachhaltiger positiver Aktivitäten wichtig. Für den ersten Punkt habe ich eine umfassende Liste von „Exposures“ definiert und für die analysierten ETFs miteinander verglichen. Bei dieser Kennzahl schneidet der ESG-schlechteste Small-Cap ETF besser als andere genutzten ETFs ab (vgl. Abb. 1).

Mir ist eine möglichst gute Vereinbarkeit mit den Nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (SDG) besonders wichtig (vgl. 241203_Nachhaltigkeitsinvestmentpolitik_der_Soehnholz_Asset_Management_GmbH.pdf). Der Grund: Sehr viele Unternehmen mit hohen ESG-Scores bieten Produkte oder Dienstleistungen an, die ich nicht für ökologisch oder sozial vorteilhaft halte. Das gilt zum Beispiel für 6 der Glorreichen 7 (die typischerweise hohe aggregierte Best-in-Class ESG-Scores aufweisen).

Ursprünglich habe ich Aktien auf der Grundlage ihrer „reinen“ Ausrichtung auf Marktsegmente wie erneuerbare Energien und Gesundheitswesen ausgewählt. Inzwischen muss ich die SDG-Vereinbarkeit nicht mehr selbst einschätzen, da Claity.ai (und einige andere) jetzt aktivitätsbasierte Netto-SDG-Umsätze für viele Aktien bereitstellen (zur Definition dieser und anderer SDG-Metriken siehe SDG-Umsätze: Die wichtigste Nachhaltigkeitskennzahl).

Diese Kennzahl differenziert noch erheblich deutlicher zwischen besonders nachhaltigen (vgl. New Energy Abb. 1) und besonders wenig nachhaltigen (vgl. Small Caps) Investments als ESG-Scores.

Zwar gibt es – wie für ESG-Scores – auch mehrere SDG-Umsatz-Berechnungsmethoden (Aktivitäts- oder Entity-basiert, brutto- oder netto) mit sehr unterschiedlichen möglichen Ergebnissen, aber diese sind einfacher nachvollziehbar als die ESG-Methoden.

Fazit: Transparente und mehr (Best-in-Universe) Nachhaltigkeitsindikatoren verwenden

Anbieter und professionelle Nutzer von Nachhaltigkeitskennzahlen sollten klar begründen, welche sie verwenden. Darüber hinaus sollten Anleger darauf hingewiesen werden, dass einige der Wertpapiere sogenannter nachhaltiger Produkte möglicherweise hohe ESG-Risiken oder geringe SDG-vereinbare Umsätze ausweisen. Idealerweise werden separate E-, S- und G-Scores und SDG-Umsätze pro Wertpapier veröffentlicht. Auch potenziell kritische Aktivitäten sollten offengelegt werden.

Bisher habe ich nur sehr wenige Investmentanbieter gesehen, die dies tun.

Hinweis: Ich bin Berater des FutureVest Equity Sustainable Development Goals Fonds, Mitglied des DFVA Fachausschusses Impact und Kunde von Clarity.ai.

Meinen Offenlegungsansatz findet man unter https://futurevest.fund/ in den Rubriken „Fondspositionen“ mit ESG-Risiken und SDG-Erträgen, CO2-Informationen, Exposure-Informationen und Informationen zum Shareholder Engagement und dokumentiert in der „Nachhaltigkeitsinvestmentpolitik“.

Dieser Beitrag wurde zunächst in Englisch geschrieben und dann mit Hilfe der kostenlosen Version von DeepL.com übersetzt.

SDG Umsätze Illustration von Pixabay von Udayteja Pilla

Hohe SDG Umsätze? Nur wenige Investmentfonds!

SDG Umsätze: Nur 30 Fonds >80% und 100 mit 70% oder mehr

SDG-vereinbare Umsätze sind die wohl wichtigste Nachhaltigkeitskennzahl (vgl. SDG Umsätze: Die wichtigste Nachhaltigkeitskennzahl). Im Januar haben wir eine Analyse aller in Deutschland zum öffentlichen Vertrieb zugelassen Fonds durchgeführt. Dabei wurden nur knapp 30 Fonds mit aktivitätsbasierten netto SDG Umsätzen von mindestens 80% gefunden (Basis: Daten von Clarity.ai). Etwas mehr als einhundert Fonds erreichen einen SDG-Umsatz von 70% oder mehr. Die meisten davon sind sehr spezialisiert.

Bei dieser Messmethode werden die SDG-negativen Umsätze von den SDG-positiven Umsätzen jedes einzelnen Unternehmens abgezogen. So hat ein Unternehmen, das 60% Umsatz mit erneuerbaren und 40% Umsatz mit fossilen Energien macht, netto 20% SDG Umsatz.

Hier sind die vier Fonds mit mindestens 90% SDG-Umsatz:

FondsSegmentSDG-Umsatz (netto)
Monega FutureVest Equity Sustainable Development GoalsGlobale Small-Caps95%
Luxembourg Selection Active SolarErneuerbare Energien93%
Lazard Digital HealthGesundheit92%
Green Benefit Global ImpactGlobale Micro-Caps91%

Quelle: Eigene Analyse aller in Deutschland verfügbaren Fonds auf Basis von Clarity.ai Daten vom Januar 2025

Bei den Fonds mit mindestens 80% SDG-vereinbaren Umsätzen handelt es sich ganz überwiegend um Fonds mit Fokus auf Digital Health, Emerging Markets Healthcare, Medizintechnik und einige diversifizierte Gesundheitsfonds. Zu den Nicht-Gesundheitsfonds gehört ein Solarfonds, ein Wasserstoff-Fonds, ein Clean-Energy- und ein Clean-Tech Fonds. Außerdem gibt es die zwei etwas diversifizierteren Small- und Microcapfonds aus der oben aufgeführten Tabelle.

Clarity.ai selbst hatte im Dezember in einer eigenen Analyse festgestellt, dass Artikel 9 Fonds im Schnitt nur 21% SDG-Umsatzvereinbarkeit haben und Impactfonds auch nur 48% (vgl. SDG Revenue Alignment: Bringing Clarity to Impact Investing | Clarity AI).

SDG Umsätze: Verschiede Definitionen

Allerdings kann man auch in Bezug auf SDG Umsätze zu unterschiedlichen Beurteilungen kommen. So habe ich ursprünglich Sozialimmobilienunternehmen, vor allem solche für Krankenhäuser und Pflegeheime, als komplett SDG-kompatibel angesehen. Clarity.ai sieht jedoch nur die Betreiber von Krankenhäusern- und Pflegeheimen und nicht die Immobilieneigentümer als SDG-konform an. Ich habe auch Zeitarbeits- und Arbeitsvermittlungsunternehmen als SDG-konform angesehen, während Clarity.ai diese nicht so einschätzt.

Außerdem habe ich ursprünglich fast alle Gesundheitsunternehmen als SDG-vereinbar klassifiziert. Clarity.ai berücksichtigt aber nur Lösungen für Krankheiten, die für die ersten 80 % der behinderungsadjustierten Lebensjahre (DALY) verantwortlich sind (DALYs werden durch Addition der durch vorzeitigen Tod verlorenen Lebensjahre und der durch Behinderung verlorenen gesunden Lebensjahre berechnet. Ein DALY entspricht dem Verlust von einem Jahr voller Gesundheit).

Nachhaltige Fonds sollten auch gute ESG-Scores haben

Zusätzlich habe ich auch die ESG-Scores der Fonds analysiert. Dafür wurde ein Best-in-Universe Ansatz genutzt, d.h. branchenübergreifende Vergleiche angestellt. Dabei habe ich nur aus meiner Sicht potenziell nachhaltige Fonds analysiert, die im Schnitt Unternehmen mit mindestens 25% SDG Umsätzen enthalten.

Nur ungefähr 30 dieser Fonds haben einen ESG-Score von mindestens 70. Dabei bedeuten hohe Scores niedrige Risiken. Der beste Fonds erreicht einen ESG-Score von 72.

ESG und SDG machen nur einen Teil meiner Nachhaltigkeitskriterien aus (dazu gehören auch Ausschlüsse und Shareholder Engagement, vgl. 241203_Nachhaltigkeitsinvestmentpolitik_der_Soehnholz_Asset_Management_GmbH), aber der Durchschnitt der beiden oben genannten Score ermöglicht eine gute Einschätzung der Gesamt-Nachhaltigkeit eines Fonds.

Das sind die Top SDG+ESG Fonds:

FondsSegmentSDG-Umsatz (netto)ESG-Score (BiU)(SDG+ESG)/2
Monega FutureVest Equity Sustainable Development GoalsGlobale Small-Caps95%7082,5
BNP PARIBAS EASY ECPI Global ESG Med Tech ETFGesundheit85%6977
Lazard Digital HealthGesundheit92%6176,5
CPR Asset Management MedtechGesundheit82%6975,5
Diversified Growth Company MedtechGesundheit82%6975,5
Fineco Asset Management MedtechGesundheit82%6975,5
Variopartner MIV Global MedtechGesundheit82%6975,5

Quelle: Eigene Analyse aller in Deutschland verfügbaren Fonds mit SDG Umsätzen von mindestens 25% auf Basis von Clarity.ai Daten vom Januar 2025

Zur besseren Einordnung dieser Werte habe ich einige Index-ETFs analysiert, die ich für Performancevergleiche von SDG-Portfolios nutze:

FondsSegmentSDG-Umsatz (netto)ESG-Score (BiU)(SDG+ESG)/2
Amundi MSCI World Health Care UCITS ETFGesundheit12%6338
Amundi MSCI New Energy ESG Screened UCITS ETFErneuerbare Energie45%6153
Amundi MSCI All Country World ETFAll Caps12%6338
iShares MSCI World Small Cap UCITS ETFSmall Caps5%5430
iShares MSCI World Mid-Cap Equal Weight UCITS ETFMid Caps6%6033
Amundi S&P Global Industrials ESG UCITS ETFIndustrie24%6243

Quelle: Eigene Analyse aller in Deutschland verfügbaren Fonds auf Basis von Clarity.ai Daten mit Stand vom 2. März 2025

Die Auswertung zeigt, dass die ESG-Scores wesentlich näher zusammenliegen als die SDG Umsätze und dass sie keine gute Indikation für die Höhe der SDG Umsätze sind.

Trotz der relativ wenigen verfügbaren ETFs und aktiven Fonds mit hohen SDG Umsätzen sind diversifizierte konsequent nachhaltige Portfolios möglich. Mein 2025er Portfolio aus 12 SDG-Themen-ETF hat einen SDG-Umsatz von 77% mit einem ESG-Score von 60. Und mit einem erheblich stärker diversifizierten Portfolio aus aktiven Fonds komme ich auf einen SDG-Umsatz von 70% und einen ESG-Score von ebenfalls 60.

Einige Überraschungen

Mich hat erstaunt, dass es so wenige Fonds mit hohen SDG Umsatzvereinbarkeiten gibt. Ich war aber nicht überrascht, dass der von mir beratene Fonds bei den SDG Umsätzen ganz weit oben steht, denn die SDG-Umsatzquote auf Basis von Clarity-Daten ist mein wichtigstes Aktienselektionskriterium. Inzwischen beträgt die SDG Umsatzvereinbarkeit des Fonds sogar 99% und das soll auch dauerhaft so bleiben.

Ich hatte allerdings erwartet, dass es wesentlich mehr Fonds mit höheren ESG-Scores als den meines Fonds gibt. Die Clarity.ai Best-in-Universe ESG Scores sind zwar ein weiteres sehr wichtiges Kriterium für meine Aktienselektion, aber ich setze nur jeweils ein Minimum von 50 für die Umwelt-, Sozial- und Governance-Scores voraus. Ich versuche also nicht aktiv, die ESG-Scores des Fonds zu maximieren.

Dieser starke Nachhaltigkeitsfokus muss nicht zu Lasten von Performance gehen. Die Rendite meines Ende 2017 gestarteten ESG SDG Modellportfolios mit seinem Midcap-Fokus war bis Ende 2021 ähnlich wie die von Aktien weltweit. Der daraus abgeleitete aber eher auf Small-Caps fokussierte FutureVest Equities Sustainable Development Goals R Fonds hat eine vergleichbare Rendite wie traditionelle Small-Caps mit einer geringeren Volatilität. Und das, obwohl er nur aus 30 Aktien besteht. Allerding sind diese weltweit auf unterschiedliche SDGs fokussiert.

Interessenkonflikt und weitere Hinweise (in: „SDG Umsätze“)

Ich bin über die Soehnholz Asset Management GmbH Portfolioberater des FutureVest Equity Sustainable Development Goals R Fonds unter dem Haftungsdach der Deutschen Wertpapiertreuhand GmbH.

Vergangene Renditen sind kein guter Indikator für künftige Renditen und vor Fondsinvestments müssen die Risiken bzw. sollten die jeweiligen Disclaimer beachtet werden.

SDG-Umsätze: Illustration von Pixabay von Joshua Miranda

SDG-Umsätze: Die wichtigste Nachhaltigkeitskennzahl

SDG-Umsätze: Attraktive Nachhaltigkeitskennzahl und neue SDG-Vereinbarkeitsdaten für Aktien, ETFs und aktive Investmentfonds mit einer Illustration von Pixabay von Joshua Miranda

Seltsame angeblich nachhaltige Unternehmen: Berechtigte ESG-Kritik

Meiner Meinung nach ist das größte Problem sogenannter nachhaltiger Fonds, dass sie Wertpapiere enthalten, die für viele potenzielle Interessenten nicht nachhaltig sind. Laut Morningstar ist zum Beispiel Iberdrola aus Spanien in den Top 20 vertreten (vgl. „Diese 8 Aktien sind in globalen Nachhaltigkeitsfonds weit verbreitet“ von Morningstar.de vom 29.1.2025). Iberdrola erwirtschaftet aber einen nennenswerten Teil seiner Umsätze mit Gas und Atomenergie. Und Aptiv PLC ist ein traditioneller Automobilzulieferer und auch TE Connectivity gehört zu den Top 20: „Der Konzern entwickelt, fertigt und vermarktet Produkte für Kunden im Automobilsektor sowie im Bereich Luft- und Raumfahrt, Verteidigungssysteme, Telekommunikation, Computer und Unterhaltungselektronik“ (Wikipedia-Abruf vom 16.2.2025). Zu den Top 20 gehört auch Trane Technologies: … focused on heating, ventilation, and air conditioning (HVAC) and refrigeration systems” (Wikipedia-Abruf vom 16.2.2025).

HQ Trust hat vor kurzem eine Analyse veröffentlicht, nach der bei sogenannten Klimafonds NVIDIA, Microsoft, Apple, Alphabet, Meta, und Amazon besonders häufig hoch allokiert werden (vgl. Hannah Dudeck in Das Investment vom 4.2.2025: Welche Aktien in Klimafonds hoch gewichtet sind). Diese Unternehmen verbrauchen sehr viel Energie und Wasser. Auch das Halbleiterunternehmen Broadcom und Pharmaunternehmen Eli Lilly gehören oft zu den Top Ten solcher Fonds.

Diese Unternehmen haben meistens gute oder sogar sehr gute ESG-Ratings. Das zeigt aber nur, dass sie in Bezug auf ihre Wettbewerber aus derselben Branche relativ (Best-in-Class) ökologisch, sozial und mit guter Unternehmensführung arbeiten. Best-in-Universe ESG-Scores, bei denen ein Vergleich mit allen gerateten Unternehmen erfolgt, werden dagegen selten veröffentlicht. Außerdem kann auch ein Unternehmen, das im Vergleich zu allen anderen Aktien gute ESG-Scores hat, Produkte und Services anbieten, die nicht besonders nachhaltig erscheinen, weil sich die Scores vor allem auf die Prozesse der Unternehmen beziehen.

Gute Zusatzkennzahl verfügbar: SDG-Umsätze

Zusätzlich kann man schätzen bzw. messen, wie gut Unternehmen mit den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen vereinbar sind. Dafür kann man klassische Branchenkategorisierungen nutzen. Danach wären zum Beispiel alle Unternehmen mit dem Fokus Erneuerbare Energien oder Gesundheit komplett SDG-kompatibel. Seit einigen Jahren bieten Nachhaltigkeitsdatenanbieter aber detailliertere Beurteilungen an (vgl. dazu zum Beispiel SDG-Wirkungsmessung – ein Update zu Datenanbietern und deren Methodik von der DVFA vom Oktober 2023).

Dabei sollte man zwischen SDG-Scores und SDG-vereinbaren Umsätzen und -Investments unterscheiden. SDG-Scores umfassen oft viele Elemente von ESG-Scores wie zum Beispiel Strom- und Wasserbrauch oder Diversitätskennzahlen. Aber auch Unternehmen mit guten SDG-Scores können nicht-nachhaltige Produkte und Services anbieten. SDG-vereinbare Umsätze sind deshalb eine hilfreichere Kennzahl. Auch SDG-vereinbare Investitionen können genutzt werden, um Unternehmen zu finden, die aktuell noch relativ geringe SDG-vereinbare Umsätze haben, aber bei denen sich das durch solche Investitionen künftig ändern sollte.

+100% oder -20% bei unterschiedlichen Definitionen der SDG-Umsätze

SDG-vereinbare Umsätze werden bereits von einigen Praktikern genutzt. Anleger müssen dabei auf mindestens zwei Aspekte achten: Wird eine unternehmensbezogene oder eine aktivitätsbasierte Bestimmung genutzt und werden Netto- oder Brutto-Umsätze verwendet. Bei der unternehmensbezogenen Methode („entity based“) wird ein Unternehmen mit Umsätzen oberhalb des selbst festgelegten Mindestwertes von zum Beispiel 30% als komplett SDG-vereinbar eingeschätzt. So wird ein Anbieter mit 60% Umsätzen mit fossiler Energie und 40% Umsätzen mit erneuerbarer Energie als 100% SDG-kompatibel klassifiziert.

Wenn nur der positive „Brutto-„SDG-vereinbare Umsatz betrachtet wird, kommt dasselbe Unternehmen auf 40% SDG-kompatible Umsätze. Bei der „Netto-„SDG-Vereinbarkeits-Umsatzbetrachtung ergeben dagegen 40% erneuerbare (positive) und 60% fossile (negative) Umsätze „netto“ -20% SDG-vereinbare Umsätze.

Auch bei Anwendern der strengen Netto-Aktivitätsmethode kann es noch große Unterschiede geben. In der einfachen Variante werden zum Beispiel alle komplett auf Gesundheit oder erneuerbare Energien fokussierten Unternehmen als zu 100% SDG-kompatibel klassifiziert. Andere Anbieter schränken die Anrechnung aber ein, zum Beispiel nur in Bezug auf bestimmte Regionen, vor allem Entwicklungsländer, ober bestimmte Gesundheitsanwendungen wie zum Beispiel nur die schwersten Krankheiten.  

Der von mir genutzte Datenanbieter Clarity.ai zum Beispiel weist mit einem solchen strengen Ansatz für einen diversifizierten Gesundheits-ETF nur 7 % und für einen breit gestreuten ETF für erneuerbare Energien 43 % aktivitätsbasierte SDG Netto-Umsatzvereinbarkeit aus.

Die von diesem Datenanbieter als SDG-kompatibel klassifizierten Unternehmen sind auch von Laien anhand einfacher Analysen der Umsätze dieser Unternehmen sehr gut nachvollziehbar. Für (prozessorientierte) SDG- und ESG-Scores gilt das leider nicht, weil sie sich oft aus Dutzenden von nicht einfach nachvollziehbaren Informationen zusammensetzen.

Ein weiterer Vorteil der Kennzahl SDG-vereinbare Umsätze ist, dass diese nicht nur grüne, sondern auch soziale Umsätze umfasst, die bisher regulatorisch nicht ausreichend definiert sind und deshalb in vielen Nachhaltigkeitsfonds unterrepräsentiert sind. Deshalb ist (aktivitätsbasierter Netto-) SDG-Umsatz eine Kennzahl, die nicht nur für Produkteinschätzungen, sondern auch für Regulierungszwecke gut geeignet ist.

Anleger sollten ESG-Scores und SDG-Umsätze gemeinsam nutzen

Allerdings sollten ESG-Scores (oder SDG Scores) auch eine wichtige Rolle spielen, denn ein Wasserstoff-Spezialist oder ein Elektroautobauer wie Tesla mit schlechten Sozialscores sind keine umfassend nachhaltigen Investments.

Wenn für Anleger zusätzlich noch Ausschlüsse oder Shareholder-Engagement eine Rolle spielen müssen sie entscheiden, wie sie die einzelnen Nachhaltigkeitskriterien kombinieren bzw. gewichten wollen. Dazu hat die Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse und Assetmanagement schon vor einigen Jahren ein kostenloses Tool veröffentlicht, das kürzlich aktualisiert wurde (vgl. 18 Dimensionen nachhaltiger Anlagepolitik vom 8. November 2024 und ein aktuelles Anwendungsbeispiel hier Absolut_Report_Spezial_2024_06_DVFA_Anforderung.pdf).

Ich nutze die einzelnen Elemente für direkte Aktieninvestments so: Viele 100% Ausschlüsse, relativ hohe separate Best-in-Universe Umwelt-, Sozial und Governancescore-Anforderungen und möglichst hohe aktivitätsbasierte netto SDG-Umsätze. Außerdem sollten die Unternehmen möglichst positiv auf mein Shareholder Engagement reagieren (zu den Begründungen und Details vgl. Nachhaltigkeitsinvestmentpolitik_der_Soehnholz_Asset_Management_GmbH)).

Es bleiben genug Diversifikationsmöglichkeiten übrig

Vielfach wird kritisiert, dass zu hohe Nachhaltigkeitsanforderungen die mögliche Diversifikation von Portfolios beschränken würden und deshalb zu riskanteren Portfolios führen würden. Sicher ist, dass jede Art von Anlagebeschränkung das Investmentuniversum reduziert. Weniger Aktien im Portfolio zu haben ist aber nicht gleichbedeutend mit mehr Risiko. So gilt die aktuell hohe Gewichtung von Technologie- und US-Aktien in Weltaktienindizes, die sehr viele Wertpapiere enthalten, als ziemlich riskant. Außerdem ist der Grenznutzen von Diversifikation typischerweise sehr gering: Zusätzlich Aktien bringen diversifizierten Portfolios wenig zusätzliche Risikosenkungen.

Hinzu kommt, dass eine Beschränkung auf Aktien mit geringen Umwelt-, Sozial- und Umweltrisiken tendenziell Gesamtrisiko-senkend und nicht Risiko-erhöhend ist. Außerdem lässt sich gut argumentieren, dass Investments in Unternehmen, die gut mit den nachhaltigen Zielen der Vereinten Nationen vereinbar sind, zumindest mittel- bis langfristig gute Renditen haben sollten. Dagegen sollten künftig immer weniger Käufer bzw. verfügbare Investments für SDG-schädliche Unternehmen bereitstehen, was deren Renditeaussichten erheblich reduzieren kann. 

Dutzende von Aktien aber nur wenige SDG-aligned ETFs oder aktive Investmentfonds

Aus über dreissigtausend Aktien mit ausreichenden Nachhaltigkeitsdaten sind nach Anwendung meiner strengen Nachhaltigkeitsanforderungen noch ungefähr 150 mit mindestens 50% netto-SDG Umsatzvereinbarkeit übrig. Davon haben etwas mehr als die Hälfte über 90% SDG-Umsatz. Aus diesen bilde ich ein Portfolio aus 30 Aktien unterschiedlicher Branchen und Länder mit inzwischen 99% SDG-Umsatzvereinbarkeit. Weil (SDG-)spezialisierte Unternehmen eher klein sind, ist die durchschnittliche Kapitalisierung ähnlich wie die von Small- bzw. MidCap-Unternehmen. In den letzten Jahren wurde damit eine ähnliche Rendite wie die von traditionellen Sammle-/MidCap-Unternehmen bei erheblich niedrigerer Schwankung erreicht.

Wenn man meine Ausschlusskriterien ändert, zum Beispiel Tierversuche und genetisch modifizierte Organismen zulässt, erfüllen auch einige Großunternehmen meine Nachhaltigkeitsanforderungen.

In einer Studie von Clarity.ai vom Dezember 2024 (s. SDG Revenue Alignment: Bringing Clarity to Impact Investing | Clarity AI) wird auf Basis von deren ziemlich strikten SDG-Umsatzberechnungen festgestellt, dass Artikel 9 Fonds im Schnitt nur eine SDG-Umsatzvereinbarkeit von 21% haben während es bei Impactfonds immerhin 48% sind (siehe Figure 3). Die von Clarity berechneten regulatorisch definierten Sustainable Investment Quoten liegen mit 82% bei Artikel 9 Fonds bzw. 70% bei Impactfonds dagegen erheblich höher (s. Figure 4).

Konkreter wird es mit der von der Soehnholz ESG im Januar 2025 durchgeführten Analyse auf Basis von Daten von Clarity.ai (zu einer früheren unvollständigen Analyse siehe Impactfonds im Nachhaltigkeitsvergleich). Die Datenbasis umfasst knapp fünfhunderttausend Fondstranchen. Davon sind geschätzt ungefähr die Hälfte Tranchen von Aktienfonds, die vermutlich in Deutschland erworben werden können. Etwa fünfzehntausend Tranchen (5,5% der Aktienfonds) bzw. 2.400 Fonds inklusive etwa 150 ETFs haben eine netto SDG-Umsatzvereinbarkeit von mindestens 25%. Circa 3.500 Tranchen bzw. 600 Fonds haben eine netto SDG-Umsatzvereinbarkeit von mindestens 50% (1,3% der Aktienfonds).

Von den Fonds mit mindestens 25% SDG-Umsatzvereinbarkeit haben 96% einen Best-in-Universe ESG Score (eigene Definition auf Basis von Daten von Clarity.ai) von mindestens 50 und 74% mindestens 60. Es gibt allerdings nur 42 Fonds mit einem ESG-Score von 70 oder mehr (2%).

Maximal 95% SDG-Vereinbarkeit oder ein ESG Score von 72

Der höchste Best-in-Universe ESG-Score ist 72. Dabei handelt es sich um einen Fonds mit Investments in Schweizer Aktien. Die anderen Top-Fonds sind fast ausschließlich Gesundheitsfonds. Der ESG-beste diversifizierte Fonds ist der Sycomore Social Impact Fonds mit einem ESG-Score von 71. Dieser Fonds hat einen SDG-Umsatz von 29%.

Nach SDG-Umsatz geordnet gibt es nur zwei Fonds mit 95% (oder mehr) SDG-Umsatzanteil. Neben dem von mir beratenen FutureVest Equity Sustainable Development Goals ist das der Rhenman Healthcare Equities Hedgefonds. Fünf Fonds haben 90% SDG-Umsatzvereinbarkeit oder mehr und für knapp 60 Fonds wird eine SDG-Umsatzvereinbarkeit von 80% oder mehr ausgewiesen.

Bei einem Gleichgewicht von ESG- und SDG-Kriterien liegt der FutureVest Equities SDG mit 82,5 an erster Stelle vor dem Hedgefonds von Rhenman mit 79. Nur knapp über 100 Fonds erreichen 70 und mehr und der Median der ungefähr 2.000 Fonds liegt bei 48,5 (Mittelwert 51).

Aus den nachhaltigsten ETFs bzw. aktiven Fonds stelle ich diversifizierte Portfolios mit aktivitätsbasierten Netto-SDG Umsatzvereinbarkeiten von über 70% und hohen ESG-Best-in-Universe Scores zusammen. Für das SDG ETF-Portfolio 2025 nutze ich 12 (Themen-) ETFs mit einer SDG-Umsatzvereinbarkeit von insgesamt knapp 80%. Bei dem in Bezug auf die zugrunde liegenden Wertpapiere etwas stärker diversifizierten Portfolio aus aktiv gemanagten Fonds sind es insgesamt 70% SDG-Vereinbarkeit.

Die auf besonders gute ESG-Scores statt auf SDG fokussieren Portfolios aus aktiven Fonds erreichen dagegen nur etwas über 40% SDG-Vereinbarkeit und die entsprechenden ETF-Portfolios liegen sogar bei unter 20%.

Die ESG-Scores der unterschiedlichen Portfolios, auch die der SDG-Portfolios, liegen dagegen wesentlich näher zusammen. 

Vereinfachend zusammengefasst haben auch diese Portfolios in der Vergangenheit ähnliche Performances wie traditionelle Vergleichsportfolios erreicht.

Zusammenfassung und Ausblick: Nachhaltigere Fonds und bessere Regulierung?

Konsequent nachhaltige Investments sollten niedrige ESG-Risiken haben. Für an nachhaltigen Investments interessierte Anleger können zudem (aktivitätsbasierte) SDG-vereinbare (Netto-)Umsätze eine sehr wichtige weitere Kennzahl sein. Der Hauptvorteil: Diese Kennzahl ist relativ einfach verständlich und nachvollziehbar und kann somit Green- und Sozialwashing viel einfacher erkennbar machen.

Bisher gibt es aber erst wenige Fonds bzw. ETFs, die diese Kennzahl ausweisen und sehr wenige, die hohe Netto-SDG Vereinbarkeiten haben.

ESG-Scores, Principal Adverse Indicators, Do-No-Significant-Harm-Kriterien und Sustainable Investment Quoten sind oft nur aufwändig zu berechnen oder schwer nachzuvollziehen. Mindestquoten von Netto-SDG-vereinbaren Umsätzen und/oder Kapitalinvestitionen sind eine viel bessere Basis für die Selektion von nachhaltgien Investments und auch die Regulierung von Nachhaltigkeitsinvestments.

AI for SDGs illustration by open clipart vectors from pixabay

AI for SDGs: Researchpost 209

AI for SDGs: 22x new research on smartphones, state aid, green policy, green procurement, public benefit, risk-reducing ESG, ESG dividends, biodiversity costs and risks, ESG willingness to pay, pollution divestments, climate adaptions, green employee value, AI driven financial research, LLM investing help, virtual robo advisors, discount illusion, hedge funds and pixel art (#shows the number of SSRN full paper downloads as of Jan. 16th, 2025: A low number shows a high news-potential).

Social and ecological research

AI for SDGs: Key Digital Enablers of Sustainability: A Bibliometric Analysis Using Elsevier Sustainable Development Goals (SDGs) Mapping by Jaewoo Bong, Jeongmi Ga, Myeongjun Yu, and Minjung Kwak as of Jan. 14th, 2025 (#9): “The analysis identified key technologies frequently associated with the 17 SDGs, revealing trends in research volume, dominant technologies, and their impacts on specific SDGs. Notably, artificial intelligence and robotics have emerged as the most influential technologies across multiple goals, whereas other technologies such as 3D printing, cloud computing, and extended reality exhibit more targeted associations, highlighting their specialized applications. This study also highlights emerging research areas such as the integration of digital twins, blockchain, and the Internet of Things in sustainable development …” (abstract).

Stupid smartphones: From Decline to Revival: Policies to Unlock Human Capital and Productivity by Dan Andrews, Balázs Égert, Christine de La Maisonneuve as of Dec. 23rd, 2024 (#20): “The productivity slowdown in many OECD countries over the last decades coincided with a significant deceleration in human capital growth. We show that nearly one-sixth of this productivity slowdown can be attributed to a decline in human capital growth, mainly driven by the decline in the quality of human capital, as measured by PISA scores. … The results highlight the negative effects of smartphone and social media usage on student performance and suggest that responsible internet use programs and education policy reforms could mitigate these effects. … Without policy intervention, continued declines in PISA scores could reduce long-term MFP (Sö: Multifactor productivity) growth by nearly 3%. Combining education reforms with structural reforms could mitigate these effects and boost long-term MFP by about 1.5%“ (abstract).

Bad state aid: A Bitter Aftertaste: How State Aid Affects Recipient Firms and Their Competitors in Europe by Luis Brandao Marques and Hasan Toprak from the International Monetary fund as of Dec. 16th, 2024: “This paper estimates the effects of state aid between 2016 and 2023 on listed nonfinancial firms in Belgium, France, Germany, the Netherlands, Spain, and the United Kingdom (until 2020) … It finds that firms that receive state aid increase employment and revenue, but not investment or labor productivity. Moreover, it finds that there are adverse spillover effects to competing firms that significantly undo any positive own effects“ (abstract).

Green over all: Green Investing and Political Behavior by Florian Heeb, Julian F. Kölbel,  Stefano Ramelli, and Anna Vasileva as of Jan. 6th, 2025 (#1586): “A fundamental concern about green investing is that it may crowd out political support for public policy addressing negative externalities. We examine this concern in a preregistered experiment shortly before a real referendum on a climate law with a representative sample of the Swiss population (N = 2,051). We find that the opportunity to invest in a climate-friendly fund does not reduce individuals’ support for climate regulation, measured as political donations and voting intentions. The results hold for participants who actively choose green investing. We conclude that the effect of green investing on political behavior is limited”.

Green procurement: The New EU-US Joint Catalogue of Best Practices on Green Public Procurement: A Breakthrough in International Dialogue on Sustainability and an Opportunity for the WTO Committee on Government Procurement to Move Forward by Robert D. Anderson and Antonella Salgueiro as of Jan. 14th, 2025 (#29): “In April 2024, the European Union(EU) and the United States (US) jointly issued an extensive “Catalogue” of perceived best practices for promoting green public procurement (GPP) … The Catalogue provides an extremely useful compendium … the examples cited range from relatively standard goods procurement to the provision of public transport services through to building construction and a government-wide contract for IT and related infrastructure in an EU member state. The tools, approaches and innovations relating to the promotion of GPP that are set out in the Catalogue are equally diverse and impressive” (abstract).

Good intentions, bad outcome? For-benefit or For-profit? The Dark Side of Stakeholderism Legislation by Chenchen Li, Frank Zhang, and Kailiang Zhang as of Nov. 23rd, 2024 (#50): “The Public Benefit Corporation (PBC) legislation redefines corporate purposes by introducing a new legal form of corporate structure, the for-benefit corporation, which must include public benefits in its certificate of incorporation. … We posit that PBC legislation heightens the uncertainty of directors’ fiduciary duties and diminishes the perceived commitment to public interests for traditional for-profit corporations. Consequently, for profit companies will reduce their corporate social responsibility activities following the enactment of PBC laws, a phenomenon we term the corrosion effect. By exploiting the staggered enactment of PBC legislation across U.S. states, we find results consistent with our predictions. … In addition, we find that traditional for-profit corporations become more shareholder-centric at the expense of broader stakeholder interests following PBC legislation, leading to improved financial performance. We also find an overall increase in state-level pollution, suggesting that the environmental efforts of for-benefit companies are insufficient to counterbalance the reduced environmental initiatives by for-profit firms“ (abstract).

ESG investment research (in: AI for SDGs)

Risk-reducing ESG: The Impact of Economic Uncertainty on Corporate ESG Performance by Geyao Zhang, Effie Kesidou, and Muhammad Ali Nasir as of Jan. 8th, 2025 (#18): “… The results suggest that, in response to heightened economic uncertainty, firms tend to send positive signals by boosting their ESG performance. … the positive impact of economic uncertainty on corporate ESG performance is more significant for firms in consumer-facing and low-pollution industries. Additionally, the highly uncertain economic environment has had a significant positive impact on the ESG performance of firms in countries with lower media freedom and upper-middle income levels” (abstract).

ESG dividend effects: Are ESG ratings relevant? Evidence from dividend cuts by Guner Velioglu as of Jan.  14th, 2025 (#30): “… the market reactions to dividend cuts are significantly less severe when the underlying firms have high Environmental, Social, and Governance (ESG) ratings. … the environmental pillar rating contributes most significantly to my findings. I further document that high ESG performance premium tend to partially substitute for dividend premium” (abstract).

Corporate biodiversity costs: The Silent Cost of Biodiversity Loss: Unveiling its Impact on Institutional Ownership by Yueyang Wang as of Sept. 11th, 2024 (#14): “The research utilises a sample of U.S. companies from 2009 to 2023 … Companies facing higher biodiversity risks tend to experience a reduction in institutional ownership, likely due to concerns over increased debt risk and potential reputational damage” (abstract).

Costly biodiversity risks: Biodiversity, Governance, and Municipal Bonds by Yanghua Shi as of Jan. 9th, 2025 (40): „The paper shows that legislative changes that are harmful to local biodiversity signicantly impact municipal bond markets and are associated with an increase in municipal bond yields. … The analysis is based on a series of statewide regulatory shocks that conservation biologists consider to be detrimental to biodiversity conservation. These regulatory changes result in laws that hinder effective population management of unowned cats a well-known invasive species that contributes to biodiversity loss” (abstract).

ESG Index WTP: Sustainability Preferences of Index Fund Investors: A Discrete Choice Experiment by Rob Bauer, Bin Dong, and Peiran Jiao as of Jan. 9th, 2024 (#140): “… we show how index fund investors cope with the conflict between index tracking and the pursuit of sustainability. We measure the willingness-to-pay for sustainability in an online discrete choice experiment (DCE) with real index fund investors. On average, our participants are willing to pay for sustainability but are insensitive to ESG intensity. They prefer the negative screening strategy, but are indifferent among other ESG integration strategies. In the meantime, our latent class analysis shows considerable heterogeneity among investors in their sustainability preferences” (abstract).

Impact investment research

Pollution divestment (1): Sustainability or Greenwashing: Evidence from the Asset Market for Industrial Pollution by Ran Duchin, Janet Gao and Qiping Xu as of May 5th, 2024 (#3616): “We study the asset market for pollutive plants. Firms divest pollutive plants in response to environmental pressures. The buyers are firms facing weaker environmental pressures, with supply chain relationships or joint ventures with the sellers. While pollution levels do not decline following divestitures, the sellers highlight their sustainable policies in subsequent conference calls, earn higher returns as they sell more pollutive plants, and benefit from higher ESG ratings and lower compliance costs. Overall, the asset market allows firms to redraw their boundaries in a manner perceived as environmentally friendly without real consequences for pollution and with substantial gains from trade” (abstract). My comment: If buyers (and owners of these buyers) care for ESG, divesting pollution does not work well. Also, the use of Scope 3 Greenhouse Gas emissions which includes suppliers helps to mitigated pollution divestments.

Pollution divestment (2): Out of Sight, Out of Mind: Divestments and the Global Reallocation of Pollutive Assets by Tobias Berg, Lin Ma, and Daniel Streitz as of Nov. 13th, 2024 (#762): “We analyze firms’ carbon reduction strategies worldwide and identify one key channel: large, primarily European firms facing increased investor pressure divest pollutive as sets to firms that are less in the limelight. There is no evidence of increased engagement in other emission reduction activities. We estimate that 369 million metric tons (mt) of CO2e are reallocated via divestments in the post-Paris Agreement period, shifting pollutive assets from Europe to the rest of the world. Our results indicate significant global asset reallocation effects and imply that responsible investors who want to truly invest responsibly need to monitor firms’ divestment strategies closely” (abstract).

Adaptation dividends: Why do we need to strengthen climate adaptations? Scenarios and financial lines of defense by Francesco Paolo Mongelli, Andrej Ceglar, and Benedikt Alois Scheid as of Dec. 17th, 2024 (#39): “… we now have better granular climate data to study the impacts of climate hazards and forecast climate risks … and there is an increasing pool of case studies from which to learn. There is evidence that efficient adaptation investments can yield “triple-dividends” helping to close the financing gap. … Innovative financial instruments, such as catastrophe bonds and climate bonds, might support challenged insurance coverages“ (abstract).

Green employee pressure? Clients, employees and institutional owners: Who influences corporate decarbonisation commitments? by Andreas G. F. Hoepner, Ifigenia Paliampelou and Frank Schiemann as of Jan. 8th, 2025 (#17): “This study examines the determinants of corporate decarbonization commitments … the findings highlight that institutional ownership (IO) exerts the strongest influence on decarbonization decisions, followed by employees with CSR concerns (SGA). Additionally, companies with higher green revenues are more likely to set decarbonization commitments, often at the subsidiary level, driven by specific customer pressures …” (abstract).

Employee engagement: Bottom-up collaborative approach to transformative sustainable business model innovation: Developing engagement in an incumbent firm by Genet Corine and Rose Bote as of Dec. 6th, 2024 (#6): “This paper investigates the emergence of employee engagement through the process of transformative sustainable business model innovation (SBMI) within an established organization. … Recognizing the critical role that employees play in these transformations, we aim to examine how their engagement emerges. Based on a qualitative case study of a mature nuclear-based organization … From a practical perspective, we advocate for forums to encourage intrapreneurial creativity for incumbent firms seeking transformation in their business models” (abstract). My comment: I try to include employees in ma stakeholder engagement activities see HR-ESG shareholder engagement: Opinion-Post #210 – Responsible Investment Research Blog

Other investment research (in: AI for SDGs)

AI driven financial research: AI and Finance by Andrea Eisfeldt and Gregor Schubert as of November 18th, 2024 (#1102): “We provide evidence that the development and adoption of Generative AI is driving a significant technological shift for firms and for financial research. We review the literature on the impact of ChatGPT on firm value and provide directions for future research investigating the impact of this major technology shock. Finally, we review and describe innovations in research methods linked to improvements in AI tools, along with their applications. We offer a practical introduction to available tools and advice for researchers interested in using these tools” (abstract).

LLM investing help: Stock Portfolio Selection Based on Risk Appetite: Evidence from ChatGPT by Constantin J. Schneider and Yahya Yilmaz as of Dec. 17th, 2024 (#155): “… We prompt ChatGPT to generate portfolios tailored to different risk appetites of retail investors focusing on U.S. and European equity markets. Our analysis of multiple ChatGPT models reveals that higher risk portfolios generally yield higher returns. However, the models exhibit varying performance across different markets … We further demonstrate that ChatGPT can effectively adjust portfolio risk and return metrics in accordance with individual risk preferences” (abstract).

Virtual robo advice: Artificial Intelligence (AI) and Virtual Reality Convergence in Financial Services: The Power of Digital Twin Robo-Advisers by Marco I. Bonelli and Jiahao Liu as of Dec. 31st, 2024 (#22): “… By combining AI’s predictive power with the immersive nature of VR, robo-advisors now offer the most advanced toolset available to investors. AI-powered Digital Twins provide real-time simulations of investment portfolios, allowing users to explore multiple scenarios, assess risks, and optimize their strategies with precision. The addition of VR creates a lifelike, 3D financial environment where users can visualize their portfolios, simulate various financial decisions, and gain deeper insights into how these choices impact their long-term financial goals“ (p. 12).

Discount illusion: „Buy the Dip“ – Wie gut funktioniert diese Anlagestrategie? von Gerd Kommer vom 9. Januar 2024: Buy the Dip-Investieren (BTD) … produziert schlechtere Durchschnittsrenditen und Endvermögenswerte als vergleichbares Sofort-All-In Buy-and-Hold Investieren (SAI B&H). Zwar steigt die statistische Renditeerwartung von Aktien nach einem Abschwung in der Tat, dieser Anstieg gleicht die Minderrendite, also die Opportunitätskosten, der für BTD notwendigen Investitionsreserve nicht ausreichend aus. Die Argumentation, dass BTD-Strategien im Allgemeinen ein geringeres Risiko aufweisen als vergleichbare SAI B&H-Strategien relativiert die maue BTD-Performance u. E. nur partiell“ (in: Fazit).

Disappointing hedge funds: Hedge Funds: A Poor Choice for Most Long-Term Investors by Richard M. Ennis as of Dec. 13th, 2024 (#27): “For years, hedge fund investments have reduced the alpha of most institutional investors (helped drive it negative, actually). At the same time, they deprive long-term investors of desired equity exposure. In other words, hedge funds have been alpha-negative and beta-light. For these reasons, it is difficult to see a strategic benefit to having a diversified hedge fund allocation in the mix for most endowment and pension funds. If, however, an institution has access to a few truly exceptional hedge funds and can resist the temptation to diversify hedge fund exposure excessively, a small allocation may be warranted” (p. 7).

Pixel passion: Passion for Pixels: Affective Influences in the NFT Digital Art Market by Guneet Kaur Nagpal and Luc Renneboog as of Jan. 8th, 2025 (#23): “Passion investment (e.g., paintings, sculptures, non-fungible tokens [NFTs]) are not based on straightforward valuations. To establish the valuation of collectible NFTs in the nascent market of digital art, this study uses approximately 14,000 transactions by 3,230 unique traders in a highly liquid digital collectibles market … First, there is evidence of subjective valuation of visual (aesthetic) elements of art among market participants, who are homogenous on the value of objectively measurable traits. Second, contrary to popular perception, NFT market participants’ who are naive (in terms of crypto currency experience) or experienced a windfall gain (due to favorable cryptocurrency exchange rates) trade at lower prices. … Third, prior trading activity and prices positively associate with future prices, implying price extrapolation and anchoring. The findings suggest that compared to the traditional art and investment domains, digital ownership might evoke similar, if not stronger, emotional responses among consumers than physical ownership“ (abstract).

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Werbung (in: AI for SDGs)

Unterstützen Sie meinen Researchblog, indem Sie in den von mir beratenen globalen Small-/Mid-Cap-Investmentfonds (siehe FutureVest Equity Sustainable Development Goals R – DE000A2P37T6 – A2P37T) investieren und/oder ihn empfehlen.

Der Fonds konzentriert sich auf die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung mit durchschnittlich außerordentlich hohen 99% SDG-vereinbaren Umsätzen der Portfoliounternehmen und verwendet separate E-, S- und G-Best-in-Universe-Mindestratings sowie Aktionärsengagement bei derzeit 28 von 30 Unternehmen (siehe auch My fund).

Zum Vergleich: Ein traditionelle globaler Small-Cap-ETF hat eine SDG-Umsatzvereinbarkeit von 5%, für einen Gesundheits-ETF beträgt diese 1% und für einen ETF für erneuerbare Energien 44%.

Insgesamt hat der von mir beratene Fonds seit der Auflage im August 2021 eine ähnliche Performance wie durchschnittliche globale Small- und Midcapfonds (vgl. z.B. Fonds-Portfolio: Mein Fonds | CAPinside und Globale Small-Caps: Faire Benchmark für meinen Artikel 9 Fonds?).

Ein Fondsinvestment war also bisher ein „Free Lunch“ in Bezug auf Nachhaltigkeit: Man erhält ein besonders konsequent nachhaltiges Portfolio mit markttypischen Renditen und Risiken.

SDG-Investmentbeispiel 32 Illustration von Bruno von Pixabay

SDG-Investmentbeispiel 32: Innovative US-Diabetes-Technik

Insulet: Unternehmensübersicht

SDG-Investmentbeispiel 32 aus dem von mir beratenen Fonds ist Insulet, ein Medizintechnikunternehmen aus den USA. Auf der Internetseite des Unternehmens steht: „Insulet Corporation … wurde im Jahr 2000 mit dem Ziel gegründet, das Leben von Menschen mit Diabetes zu verbessern. Insbesondere durch unser revolutionäres Omnipod Insulin Management System versuchen wir, den Einsatz der Insulinpumpentherapie zu erweitern“.

Insulet macht fast seinen gesamten Umsatz mit Omnipod, davon inzwischen gut ein Viertel außerhalb der USA. In einer Pressemitteilung von Anfang Dezember steht zu Omnipod: „Mit seinem einfachen, tragbaren Design bietet der schlauchlose Einweg-Pod bis zu drei Tage lang eine ununterbrochene Insulinabgabe, ohne dass man eine Nadel sehen oder handhaben muss. Das Flaggschiff von Insulet, das Omnipod 5 Automated Insulin Delivery System, lässt sich mit einem kontinuierlichen Blutzuckermessgerät kombinieren, um den Blutzucker ohne mehrfache tägliche Injektionen und ohne Fingerstiche zu kontrollieren, und kann in den USA mit einem kompatiblen Smartphone oder mit dem Omnipod 5 Controller gesteuert werden. Insulet nutzt das einzigartige Design seines Pods auch, indem es seine Omnipod-Technologieplattform für die Verabreichung von subkutanen Medikamenten, die kein Insulin sind, in anderen therapeutischen Bereichen anpasst“ (übersetzt mit der kostenlosen Version von Deepl.com).

SDG-Vereinbarkeit und ESG-Risiken (In: SDG-Investmentbeispiel 32)

Auch Insulet erfüllt meinen wichtigsten Nachhaltigkeitsanspruch, nämlich Produkte oder Services anzubieten, die möglichst kompatibel mit den Nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (SDG) sind. Clarity.ai hält Insulet zu 100% für SDG-vereinbar. Zum Vergleich: Der Amundi MSCI World Health Care ETF erreicht brutto nur 14% und netto 8% SDG-Umsatzvereinbarkeit, nachdem SDG-schädliche Umsätze abgezogen wurden. Der von mir beratene Fonds hat aktuell insgesamt 95% netto-SDG-Umsatzvereinbarkeit.

Dieser Unterschied erklärt sich vor allem dadurch, dass Clarity.ai nur Krankheiten berücksichtigt, die für die ersten 80 % der beeinträchtigungsbereinigten Lebensjahre verantwortlich sind („Disability-adjusted life years (Hashtag#DALYs), DALYs are calculated by adding the years of life lost due to premature death (YLLs) and the years of healthy life lost due to disability (YLDs). One DALY represents the loss of one year of full health“).

Schwere Incidents oder Verstöße gegen die zahlreichen 100% Ausschlußkriterien bzw. kritischen Aktivitäten des Fonds sind nicht bekannt.

Der aggregierte ESG-Best-in-Universe Score von Insulet liegt bei 71 von 100 und damit ähnlich wie der Fonds insgesamt. Mit 69 für den Sozialscore und je 72 für den Umwelt- und Governancescore liegen diese Werte nahe beieinander und weit oberhalb der mindestens 50, die für eine Aufnahme in den Fonds erforderlich sind.

Schnelle Reaktion auf mein Share- und Stakeholder-Engagement

Insulet ist eine von drei der dreißig Aktien des Fondsportfolios, die im Rahmen der jährlichen Neuselektion im Dezember 2024 ins Portfolio aufgenommen wurden.

Insulet hat sehr schnell auf meine erste Informationsanfrage reagiert. Allerdings war die Antwort inhaltlich nicht besonders hilfreich. Inzwischen sind meine daraufhin an Insulet geschickten konkreten Veränderungsvorschläge von Investor Relations an das Nachhaltigkeitsteam weitergeleitet worden (Hier sind meine Vorschläge zu GHG-Emissionen, ESG-Befragungen von Kunden und Mitarbeitern und Nachhaltigkeitsbewertungen von Lieferanten  (vgl. 241203_Nachhaltigkeitsinvestmentpolitik_der_Soehnholz_Asset_Management_GmbH.pdf).

Gute Portfoliodiversifikation (In: SDG-Investmentbeispiel 32)

Insulet ist der erste Diabetes-Spezialist im Portfolio und deshalb ein guter Diversifikator. Nach den Planungen des Unternehmens sollen die Umsätze außerhalb der USA ausgeweitet werden. Außerdem soll die Diabetes-Technik auch für weitere Anwendungen genutzt werden. Das kann zu einer Risikoreduktion für die Aktie führen.

Mit einer Marktkapitalisierung von gut 20 Mrd. US-Dollar ist Insulet kein Smallcap mehr. Typischerweise haben Unternehmen, die meine SDG- und alle anderen Nachhaltigkeitsanforderungen erfüllen, eine Kapitalisierung unter vier Milliarden US-Dollar, was dem aktuellen Median der Aktien des Fonds entspricht.  Um genug attraktive Aktien für das Portfolio zu finden, nutze ich allerdings keine formale Kapitalisierungs-Obergrenze. Allerdings erfüllen fast nur Small- und Mid-Caps meine Nachhaltigkeitsanforderungen. So liegt die Median-Kapitalisierung der aktuellen Fondskandidaten inklusive der potenziellen Nachrücker bei 2,7 Milliarden Euro.

Der Kurs der Aktie hat sich seit der Aufnahme ins Portfolio kaum verändert.

Weitere Informationen zum Fonds

Insgesamt hat der von mir beratene Fonds seit der Auflage im August 2021 eine ähnliche Performance wie durchschnittliche globale Small- und Midcapfonds (vgl. z.B. Fonds-Portfolio: Mein Fonds | CAPinside und Globale Small-Caps: Faire Benchmark für meinen Artikel 9 Fonds?).

Ein Fondsinvestment war also bisher ein „Free Lunch“ in Bezug auf Nachhaltigkeit: Man erhält ein besonders konsequent nachhaltiges Portfolio mit markttypischen Renditen und Risiken (vgl. Free Lunch: Diversifikation nein, Nachhaltigkeit ja?).

Weitere Beiträge zum Fonds (In: SDG-Investmentbeispiel 32)

My fund

Nachhaltiges Investmentbeispiel 1: Gesundheitspersonalservices (5-2024)

SDG-Investment 2: Handschuhe aus Australien (6-2024)

Impactbeispiel 3: Wassermessgeräte (6-2024)

Impactbeispiel 4: Schwedische Labortechnik (6-2024)

Impactfonds im Nachhaltigkeitsvergleich (6-2024)

SDG-Investmentbeispiel 5: US-Arzneimittelvertrieb (7-2024)

SDG-Investmentbeispiel 6: Hörimplantate aus Australien (8-2024)

3 Jahre nachhaltigster diversifizierter Fonds? (8-2024)

My shareholder engagement: Failures, successes and adaption (8-2024)

SDG-Investmentbeispiel 7: Chinesische Taxis? (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 8: Baskische Schienenfahrzeuge (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 9: Krebsbekämpfung aus Schweden (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 10: US-Krebsvorsorge und -Diagnose (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 11: Solartechnik aus den USA (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 12: Schweizer Apotheken (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 13: Fokus Grüner Star (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 14: US-Dentalvertrieb (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 15: Smart Grids aus der Schweiz) (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 16: Schweizer Orthopädie (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 17: Mettler Toledo (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 18: Nachhaltige Busse (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 19: Deutsche Gesundheits-Software (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 20: Deutsche Onshore-Windenergie (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 21: Medizingeräte aus Japan (11-2024)

SDG-Investmentbeispiel 22: US-Gesundheitsservices (11-2014)

SDG-Investmentbeispiel 23 Pro Medicus (11-2014)

SDG-Investmentbeispiel 24: Australischer Krankenhausbetreiber (11-2014)

SDG-Investmentbeispiel 25: Biopharmatechnik (12-2024)

SDG-Investmentbeispiel 26: Erneuerbare Energie für Afrika (12-2024)

SDG-Investmentbeispiel 27: Laborservices aus Australien (12-2024)

SDG-Investmentbeispiel 28: Finnische Wellness (12-2024)

SDG-Investmentbeispiel 29: Transplantationsprodukte (12-2024)

SDG-Investmentbeispiel 30: Deutsche Medizintechnik (12-2024)

SDG-Investmentbeispiel 31: Finanzierung nachhaltiger Energieproduktion (12-2024)

Disclaimer

Dieser Beitrag ist von der Soehnholz ESG GmbH erstellt worden. Die Erstellerin übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und/oder Aktualität der zur Verfügung gestellten Inhalte. Die Informationen unterliegen deutschem Recht und richten sich ausschließlich an Investoren, die ihren Wohnsitz in Deutschland haben. Sie sind keine Finanzanalyse und nicht als Verkaufsangebot oder Aufforderung zur Abgabe eines Kauf- oder Zeichnungsangebots für Anteile der/s in dieser Unterlage dargestellten Aktie/Fonds zu verstehen und ersetzen nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

Anlageentscheidungen sollten nur auf der Grundlage der aktuellen gesetzlichen Verkaufsunterlagen (Wesentliche Anlegerinformationen, Verkaufsprospekt und – sofern verfügbar – Jahres- und Halbjahresbericht) getroffen werden, die auch die allein maßgeblichen Anlagebedingungen enthalten.

Die Verkaufsunterlagen des Fonds werden bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft (Monega Kapitalanlagegesellschaft mbH), der Verwahrstelle (Kreissparkasse Köln) und den Vertriebspartnern zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten. Die Verkaufsunterlagen sind zudem im Internet unter www.monega.de erhältlich. Die in dieser Unterlage zur Verfügung gestellten Inhalte dienen lediglich der allgemeinen Information und stellen keine Beratung oder sonstige Empfehlung dar. Die Kapitalanlage ist stets mit Risiken verbunden und kann zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen. Vor einer etwaigen Anlageentscheidung sollten Sie eingehend prüfen, ob die Anlage für Ihre individuelle Situation und Ihre persönlichen Ziele geeignet ist.

Diese Unterlage enthält ggf. Informationen, die aus öffentlichen Quellen stammen, die die Erstellerin für verlässlich hält. Die dargestellten Inhalte, insbesondere die Darstellung von Strategien sowie deren Chancen und Risiken, können sich im Zeitverlauf ändern. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung der Erstellerin zum Zeitpunkt der Erstellung und können sich jederzeit ändern. Es ist nicht beabsichtigt, diese Unterlage laufend oder überhaupt zu aktualisieren. Sie stellt nur eine unverbindliche Momentaufnahme dar. Die Unterlage ist ausschließlich zur Information und zum persönlichen Gebrauch bestimmt. Jegliche nicht autorisierte Vervielfältigung und Weiterverbreitung ist untersagt.

SDG-Investmentbeispiel 31 Bild von HASI

SDG-Investmentbeispiel 31: Finanzierung nachhaltiger Energieproduktion

Hannon Armstrong Sustainable Infrastructure: Unternehmensübersicht

Der von mir beratene Fonds enthält zwar nur 30 Aktien, aber Anfang Dezember 2024 wurde die jährliche Aktienselektion durchgeführt. Diese hat zum Verkauf von drei Aktien aus dem Bestandsportfolio geführt, davon zwei wegen meiner Erhöhung der SDG-Umsatzvereinbarkeitsanforderung von 50% auf 90%.

Das SDG-Investmentbeispiel 31 aus dem von mir beratenen Fonds ist HASI bzw. Hannon Armstrong Sustainable Infrastructure. HASI ist eine von den drei neu in den Fonds aufgenommenen Aktien. HASI finanziert Investments mit Fokus auf nachhaltige Energie. Dafür hat HASI drei Geschäftsbereiche: „Behind the meter“ mit Energieeffizienz und netzunabhängigen Solarinvestments, netzgebundene Solar-, Wind- und Speicherinvestments und „Fuels, Transport & Nature“. Insgesamt wurden zuletzt über 13 Milliarden US-Dollar gemanagt.  Durch den projektorientierten Ansatz schwanken die Umsätze mit den drei Bereichen beträchtlich.

Sehr hohe SDG-Vereinbarkeit und geringe ESG-Risiken (in: SDG-Investmentbeispiel 31)

Auch HASI erfüllt meinen wichtigsten Nachhaltigkeitsanspruch, nämlich Produkte oder Services anzubieten, die möglichst kompatibel mit den Nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (SDG) sind. Clarity.ai weist für HASI 100% netto-Umsatzvereinbarkeit mit den SDG aus. Das ist noch höher als die aktuell 95% des von mir beratenen Fonds und liegt erheblich über den 53% des Amundi MSCI New Energy ESG Screened ETFs. Schwere Incidents oder Verstöße gegen die zahlreichen 100% Ausschlusskriterien bzw. kritischen Aktivitäten des Fonds sind nicht bekannt.

Der aggregierte Best-in-Universe ESG-Score von HASI liegt mit 74 von 100 über dem bereits hohen Fondsdurchschnitt von 70. Mit 97 ist besonders der E-Score herausragend (Fonds: 73) aber auch der Governance-Score ist mit 83 sehr gut (Fonds:80). Auch der Sozialscore liegt mit 63 über dem Fondsdurchschnitt von 61.

Positive Share- und Stakeholder-Engagement-Reaktion

Investment- und Engagementstart bei HASI war Anfang Dezember 2024. Die Investor Relations Abteilung von HASI hat sich auf meine Anfrage hin sehr schnell gemeldet und meine Fragen beantwortet. Ausserdem wurde signalisiert, dass man für meine Anregungen in Bezug auf ESG-Mitarbeiter- und Kundenbefragungen aber auch Lieferantenbewertungen offen ist. Ich habe daraufhin meine konkreten Vorschläge mit den zugehörigen wissenschaftlichen Grundlagen und Best-Practice-Beispielen an HASI geschickt (vgl. 241203_Nachhaltigkeitsinvestmentpolitik_der_Soehnholz_Asset_Management_GmbH.pdf).

Gute Portfoliodiversifikation (in: SDG-Investmentbeispiel 31)

HASI ist das einzige Unternehmen im Portfolio, welches dem Finanzdienstleistungssektor zugerechnet wird. Mit First Solar ist nur noch ein anderes US-basierte Unternehmen in Bereich erneuerbare Energien tätig, aber die Geschäftsmodelle sind komplett unterschiedlich, so dass kein direkter Wettbewerb besteht. Damit ist die Diversifikationseigenschaft gut.

Mit knapp 4 Mrd. USD Marktkapitalisierung ist HASI nahe am Median der Unternehmen des Fonds und damit dem angestrebten Smallcapfokus.

Seit der Aufnahme ins Portfolio ist der Aktienkurs von HASI um 10% gefallen.

Weitere Informationen zum Fonds

Insgesamt hat der von mir beratene Fonds seit der Auflage im August 2021 eine ähnliche Performance wie durchschnittliche globale Small- und Midcapfonds (vgl. z.B. Fonds-Portfolio: Mein Fonds | CAPinside und Globale Small-Caps: Faire Benchmark für meinen Artikel 9 Fonds?).

Ein Fondsinvestment war also bisher ein „Free Lunch“ in Bezug auf Nachhaltigkeit: Man erhält ein besonders konsequent nachhaltiges Portfolio mit markttypischen Renditen und Risiken (vgl. Free Lunch: Diversifikation nein, Nachhaltigkeit ja?).

Weitere Beiträge zum Fonds (in: SDG-Investmentbeispiel 31)

My fund

Nachhaltiges Investmentbeispiel 1: Gesundheitspersonalservices (5-2024)

SDG-Investment 2: Handschuhe aus Australien (6-2024)

Impactbeispiel 3: Wassermessgeräte (6-2024)

Impactbeispiel 4: Schwedische Labortechnik (6-2024)

Impactfonds im Nachhaltigkeitsvergleich (6-2024)

SDG-Investmentbeispiel 5: US-Arzneimittelvertrieb (7-2024)

SDG-Investmentbeispiel 6: Hörimplantate aus Australien (8-2024)

3 Jahre nachhaltigster diversifizierter Fonds? (8-2024)

My shareholder engagement: Failures, successes and adaption (8-2024)

SDG-Investmentbeispiel 7: Chinesische Taxis? (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 8: Baskische Schienenfahrzeuge (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 9: Krebsbekämpfung aus Schweden (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 10: US-Krebsvorsorge und -Diagnose (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 11: Solartechnik aus den USA (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 12: Schweizer Apotheken (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 13: Fokus Grüner Star (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 14: US-Dentalvertrieb (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 15: Smart Grids aus der Schweiz) (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 16: Schweizer Orthopädie (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 17: Mettler Toledo (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 18: Nachhaltige Busse (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 19: Deutsche Gesundheits-Software (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 20: Deutsche Onshore-Windenergie (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 21: Medizingeräte aus Japan (11-2024)

SDG-Investmentbeispiel 22: US-Gesundheitsservices (11-2014)

SDG-Investmentbeispiel 23 Pro Medicus (11-2014)

SDG-Investmentbeispiel 24: Australischer Krankenhausbetreiber (11-2014)

SDG-Investmentbeispiel 25: Biopharmatechnik (12-2024)

SDG-Investmentbeispiel 26: Erneuerbare Energie für Afrika (12-2024)

SDG-Investmentbeispiel 27: Laborservices aus Australien (12-2024)

SDG-Investmentbeispiel 28: Finnische Wellness (12-2024)

SDG-Investmentbeispiel 29: Transplantationsprodukte (12-2024)

SDG-Investmentbeispiel 30: Deutsche Medizintechnik (12-2024)

Disclaimer

Dieser Beitrag ist von der Soehnholz ESG GmbH erstellt worden. Die Erstellerin übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und/oder Aktualität der zur Verfügung gestellten Inhalte. Die Informationen unterliegen deutschem Recht und richten sich ausschließlich an Investoren, die ihren Wohnsitz in Deutschland haben. Sie sind keine Finanzanalyse und nicht als Verkaufsangebot oder Aufforderung zur Abgabe eines Kauf- oder Zeichnungsangebots für Anteile der/s in dieser Unterlage dargestellten Aktie/Fonds zu verstehen und ersetzen nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung.

Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen ausschließlich zu Bildungs- und Informationszwecken. Sie sind weder als Aufforderung noch als Anreiz zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers oder Finanzinstruments zu verstehen. Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen sollten nicht als alleinige Quelle für Anlageentscheidungen verwendet werden.

Anlageentscheidungen sollten nur auf der Grundlage der aktuellen gesetzlichen Verkaufsunterlagen (Wesentliche Anlegerinformationen, Verkaufsprospekt und – sofern verfügbar – Jahres- und Halbjahresbericht) getroffen werden, die auch die allein maßgeblichen Anlagebedingungen enthalten.

Die Verkaufsunterlagen des Fonds werden bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft (Monega Kapitalanlagegesellschaft mbH), der Verwahrstelle (Kreissparkasse Köln) und den Vertriebspartnern zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten. Die Verkaufsunterlagen sind zudem im Internet unter www.monega.de erhältlich. Die in dieser Unterlage zur Verfügung gestellten Inhalte dienen lediglich der allgemeinen Information und stellen keine Beratung oder sonstige Empfehlung dar. Die Kapitalanlage ist stets mit Risiken verbunden und kann zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen. Vor einer etwaigen Anlageentscheidung sollten Sie eingehend prüfen, ob die Anlage für Ihre individuelle Situation und Ihre persönlichen Ziele geeignet ist.

Diese Unterlage enthält ggf. Informationen, die aus öffentlichen Quellen stammen, die die Erstellerin für verlässlich hält. Die dargestellten Inhalte, insbesondere die Darstellung von Strategien sowie deren Chancen und Risiken, können sich im Zeitverlauf ändern. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung der Erstellerin zum Zeitpunkt der Erstellung und können sich jederzeit ändern. Es ist nicht beabsichtigt, diese Unterlage laufend oder überhaupt zu aktualisieren. Sie stellt nur eine unverbindliche Momentaufnahme dar. Die Unterlage ist ausschließlich zur Information und zum persönlichen Gebrauch bestimmt. Jegliche nicht autorisierte Vervielfältigung und Weiterverbreitung ist untersagt.

SDG Investmentbeipsiel 30 Siemens Healthineers (Bild von Siemens Healthineers)

SDG-Investmentbeispiel 30: Deutsche Medizintechnik

Siemens Healthineers: Unternehmensübersicht

Das SDG-Investmentbeispiel 30 aus dem von mir beratenen Fonds ist Siemens Healthineers. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Erlangen und ist in vier Segmenten aktiv: Imaging mit 55% Umsatzanteil, Diagnostics (20%), Krebsbehandlung (Varian, 17%) und Advanced Therapies (9%) mit Fokus auf bildgesteuerte minimalinvasive Behandlung in den Bereichen Kardiologie, interventionelle Radiologie und Chirurgie. 36% des Umsatzes wird in den USA erzielt, 33% in Europa (davon 5 Prozentpunkte in Deutschland) und 25% in Asien.

SDG-Vereinbarkeit und ESG-Risiken (in: SDG-Investmentbeispiel 30)

Auch Siemens Healtineers erfüllt meinen wichtigsten Nachhaltigkeitsanspruch, nämlich Produkte oder Services anzubieten, die möglichst kompatibel mit den Nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (SDG) sind. Clarity.ai berechnet 100% Netto-Umsatzvereinbarkeit mit den SDG für das Unternehmen. Zum Vergleich: Der Amundi MSCI World Health Care ETF erreicht nur 14% brutto und 8% netto SDG-Umsatzvereinbarkeit, nachdem SDG-schädliche Umsätze abgezogen wurden. Der von mir beratene Fonds erreicht aktuell 95% netto-SDG-Umsatzvereinbarkeit.

Siemens Healtineers ist mit 0% Exposure nicht von meinen harten Ausschlusskriterien betroffen.

Der aggregierte Best-in-Universe ESG-Score liegt mit 86% außerordentlich hoch und noch weit über den bereits sehr guten 70 des Portfoliodurchschnitts. Mit 96 von 100 ist vor allem der Governancescore herausragend. Auch 79 von 100 Sozialscore sind generell und vor allem für ein Unternehmen mit potenziell hohen Sozialrisiken sehr gut und der Umweltscore ist mit 77 ebenfalls weit überdurchschnittlich.

Share- und Stakeholder-Engagement

Investment- und Engagementstart bei Siemens Healthineers war erst Anfang Dezember 2024. Im Gegensatz zu den beiden zeitgleich investierten US-Unternehmen hat Siemens Healthineers nicht sofort auf eine erste Informationsanfrage geantwortet.

Während GHG Scope 3 Emissionen und CEO Pay Ratio schon von Siemens Healthineers berichtet werden, habe ich in den Veröffentlichungen von Siemens Healthineers keine aussagekräftigen Informationen zu ESG-Befragungen von Kunden und Mitarbeitern und Nachhaltigkeitsbewertungen von Lieferanten gefunden (zu meinen Engagementthemen vgl. 241203_Nachhaltigkeitsinvestmentpolitik_der_Soehnholz_Asset_Management_GmbH.pdf).

Inzwischen hat Siemens Healthineers auf meine erste Informationsanfrage reagiert und ich habe konkrete Vorschläge zu Mitarbeiter- und Kunden-ESG-Befragungen sowie ESG-Bewertungen von Lieferaanten gemacht.

Nachhaltigkeitsfazit (in: SDG-Investmentbeispiel 30)

Die Unternehmen in meinem Portfolio gehören sowohl in Bezug auf Ausschlüsse als auch ESG- und SDG-Kriterien bereits zu den besten weltweit. Alternative Investments scheiden nach diesen Kriterien etwas schlechter ab und es ist nicht abschätzbar, ob deren Engagementreaktion schneller als die von Siemens Healthineers wäre. Deshalb verkaufe ich allein wegen dieser unbefriedigenden Reaktionszeit auf meine Engagements keine Aktien. Divestments erfolgen in der Regel nur dann, wenn meine Mindestanforderungen an Ausschlüsse, ESG-Risiken bzw. SDG-Umsätze nicht mehr erfüllt werden.

Dabei bin ich davon überzeugt, dass Investments und Divestments durchaus reale Auswirkungen auf Unternehmen haben können, vor allem, wenn transparent über diese berichtet wird, so wie ich das hier mache (zum Thema Divestments siehe Impact divestment: Illiquidity hurts – Responsible Investment Research Blog (prof-soehnholz.com) und zum Thema „Additionalität“ von börsennotierten Investments siehe Who Clears the Market When Passive Investors Trade? von Marco Sammon und John J. Shim vom 15.April  2024).

Gute Portfoliodiversifikation durch verschärfte Diversifikationsregel

Zum Investitionszeitpunt hatten zwei weitere der 30 Unternehmen aus dem Portfolio ihren Hauptsitz in Deutschland, nämlich Nordex und Nexus. Für Nexus gab es aber zu dem Zeitpunkt schon eine attraktive Übernahmeofferte, die von mir angenommen wurde. Deshalb wird Nexus voraussichtlich bald aus dem Fonds ausscheiden. Zwei Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland, die beide nicht in Konkurrenz miteinander stehen, sind aus Diversifikationssicht unproblematisch.

Medizintechnik ist im Fonds allerdings überproportional vertreten. Um eine gute Diversifikation sicher zu stellen, haben wir deshalb die Aktienselektionsregeln angepasst. Bei der Wettbewerbsprüfung wird seit Dezember 2024 nicht mehr nur das Land des Hauptsitzes betrachtet, sondern es erfolgt eine weltweite Prüfung. Konkret wird mit Hilfe von Large Language Modellen geprüft, ob eines der Bestandsunternehmen zu den fünf größten Wettbewerbern des für das Portfolio neu geplanten Unternehmens gehört. Das war für Siemens nicht der Fall. Allerdings erfolgt diese Prüfung nur für Neuzugänge. Damit bleiben nicht-deutsche Unternehmen im Fonds, für die Siemens Healthineers ein direkter Wettbewerber sein kann. Ein solcher länderübergreifender Wettbewerb wurde aber mit den bisherigen Regeln akzeptiert und hat sich nicht negativ ausgewirkt, wenn man die relativ niedrige Volatilität des Portfolios als Maßstab nutzt.

Mit einer Marktkapitalisierung von etwa 60 Milliarden Euro ist Siemens Healthineers das mit Abstand größte Unternehmen im Portfolio. Damit verändert sich die durchschnittliche Marktkapitalisierung des Portfolios in Richtung Midcaps. Künftige Investments werden aber wieder niedriger kapitalisiert sein, denn Siemens Healthineers ist auch mit Abstand die am höchsten kapitalisierte Aktie aus der Liste aller etwa 80 geeigneten Fondskandidaten („Nachrückerliste“ für 2025). Der Median der Marktkapitalisierung des Fonds liegt aktuell bei 4 Milliarden Euro und etwa zwei Drittel der Unternehmen des Fonds liegen unter 10 Milliarden Euro.  

Für die Liste gibt es keine grundsätzlich maximale Kapitalisierung. Aber die Selektionsregeln mit ihren jetzt 90%-SDG Umsatzanforderungen, vielen 100%igen Ausschlüssen inklusive Tierversuchen und genetisch modifizierten Organismen sowie den hohen Best-in-Universe E- S und G- Anforderungen stellen indirekt sicher, dass keine sehr großen Unternehmen ins Portfolio kommen.

Seit der Aufnahme in den Fonds hat Siemens Healthineers nur einen geringen Kursgewinn gehabt.

Weitere Informationen zum Fonds (in: SDG-Investmentbeispiel 30)

Insgesamt hat der von mir beratene Fonds seit der Auflage im August 2021 eine ähnliche Performance wie durchschnittliche globale Small- und Midcapfonds (vgl. z.B. Fonds-Portfolio: Mein Fonds | CAPinside und Globale Small-Caps: Faire Benchmark für meinen Artikel 9 Fonds?).

Ein Fondsinvestment war also bisher ein „Free Lunch“ in Bezug auf Nachhaltigkeit: Man erhält ein besonders konsequent nachhaltiges Portfolio mit markttypischen Renditen und Risiken (vgl. Free Lunch: Diversifikation nein, Nachhaltigkeit ja?).

Weitere Beiträge zum Fonds

My fund

Nachhaltiges Investmentbeispiel 1: Gesundheitspersonalservices (5-2024)

SDG-Investment 2: Handschuhe aus Australien (6-2024)

Impactbeispiel 3: Wassermessgeräte (6-2024)

Impactbeispiel 4: Schwedische Labortechnik (6-2024)

Impactfonds im Nachhaltigkeitsvergleich (6-2024)

SDG-Investmentbeispiel 5: US-Arzneimittelvertrieb (7-2024)

SDG-Investmentbeispiel 6: Hörimplantate aus Australien (8-2024)

3 Jahre nachhaltigster diversifizierter Fonds? (8-2024)

My shareholder engagement: Failures, successes and adaption (8-2024)

SDG-Investmentbeispiel 7: Chinesische Taxis? (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 8: Baskische Schienenfahrzeuge (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 9: Krebsbekämpfung aus Schweden (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 10: US-Krebsvorsorge und -Diagnose (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 11: Solartechnik aus den USA (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 12: Schweizer Apotheken (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 13: Fokus Grüner Star (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 14: US-Dentalvertrieb (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 15: Smart Grids aus der Schweiz) (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 16: Schweizer Orthopädie (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 17: Mettler Toledo (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 18: Nachhaltige Busse (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 19: Deutsche Gesundheits-Software (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 20: Deutsche Onshore-Windenergie (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 21: Medizingeräte aus Japan (11-2024)

SDG-Investmentbeispiel 22: US-Gesundheitsservices (11-2014)

SDG-Investmentbeispiel 23 Pro Medicus (11-2014)

SDG-Investmentbeispiel 24: Australischer Krankenhausbetreiber (11-2014)

SDG-Investmentbeispiel 25: Biopharmatechnik (12-2024)

SDG-Investmentbeispiel 26: Erneuerbare Energie für Afrika (12-2024)

SDG-Investmentbeispiel 27: Laborservices aus Australien (12-2024)

SDG-Investmentbeispiel 28: Finnische Wellness (12-2024)

SDG-Investmentbeispiel 29: Transplantationsprodukte (12-2024)

Disclaimer (in: SDG-Investmentbeispiel 30)

Dieser Beitrag ist von der Soehnholz ESG GmbH erstellt worden. Die Erstellerin übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und/oder Aktualität der zur Verfügung gestellten Inhalte. Die Informationen unterliegen deutschem Recht und richten sich ausschließlich an Investoren, die ihren Wohnsitz in Deutschland haben. Sie sind keine Finanzanalyse und nicht als Verkaufsangebot oder Aufforderung zur Abgabe eines Kauf- oder Zeichnungsangebots für Anteile der/s in dieser Unterlage dargestellten Aktie/Fonds zu verstehen und ersetzen nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung.

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Anlageentscheidungen sollten nur auf der Grundlage der aktuellen gesetzlichen Verkaufsunterlagen (Wesentliche Anlegerinformationen, Verkaufsprospekt und – sofern verfügbar – Jahres- und Halbjahresbericht) getroffen werden, die auch die allein maßgeblichen Anlagebedingungen enthalten.

Die Verkaufsunterlagen des Fonds werden bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft (Monega Kapitalanlagegesellschaft mbH), der Verwahrstelle (Kreissparkasse Köln) und den Vertriebspartnern zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten. Die Verkaufsunterlagen sind zudem im Internet unter www.monega.de erhältlich. Die in dieser Unterlage zur Verfügung gestellten Inhalte dienen lediglich der allgemeinen Information und stellen keine Beratung oder sonstige Empfehlung dar. Die Kapitalanlage ist stets mit Risiken verbunden und kann zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen. Vor einer etwaigen Anlageentscheidung sollten Sie eingehend prüfen, ob die Anlage für Ihre individuelle Situation und Ihre persönlichen Ziele geeignet ist.

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SDG-Investmentbeispiel 29 Illustration von Gerd Atmann von Pixabay

SDG-Investmentbeispiel 29: Transplantationsprodukte

XVIVO Perfusion: Unternehmensübersicht

Das SDG-Investmentbeispiel 29 der 30 Aktien meines Fonds ist XVIVO Perfusion aus Schweden. XVIVO ist ein Medizintechnikunternehmen, das sich nach eigenen Angaben für die Verlängerung der Lebensdauer aller wichtigen Organe einsetzt, damit Transplantationsteams auf der ganzen Welt mehr Leben retten können. Das Unternehmen ist in drei Segmenten tätig: Dem Verkauf von Lungen- und Herztransplantationsprodukten, dem Verkauf von Leber- und Nierentransplantationsprodukten und Dienstleistungen im Bereich der Organentnahme.

Etwa 60% des Umsatzes werden in Amerika, vor allem den U.S.A., und etwa ein Drittel in Europa gemacht. Lungen- und Herztransplantationsprodukte, vor allem medizinische Einwegartikel, machen über 60% des Umsatzes aus. Mehr als 20% entfallen zudem auf – überwiegend ebenfalls Einwegartikel – mit dem Fokus Leber und Niere.

Update: Im April 2025 wurden alle Aktien von XVIVO nach einem Scoringupdate aufgrund eines nunmehr zu niedrigen Umweltscores verkauft.

Sehr gute SDG-Vereinbarkeit und akzeptable ESG-Risiken (in: SDG-Investmentbeispiel 29)

Auch XVIVO erfüllt meinen wichtigsten Nachhaltigkeitsanspruch, nämlich Produkte oder Services anzubieten, die möglichst gut vereinbar mit den Nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (SDG) sind. Clarity.ai schätzt den kompletten Umsatz von XVIVO mit 100% als sehr gut vereinbar mit den SDG, vor allem SDG 3 (Gesundheit) ein. Damit liegt XVIVO noch über dem bereits sehr hohen Fondsdurchschnitt von 95% und sehr weit über den 8% eines diversifizierten Gesundheits-ETFs (z.B. Amundi MSCI World Health Care ETF).

Kritische Aktivitäten oder Verletzungen der Ausschlusskriterien sind von XVIVO nicht bekannt.

Die aggregierten ESG-Scores von XVIVO liegen bei guten 61 von 100, damit aber unter dem hohen Fondsdurchschnitt von 70. Der Governance-Score liegt mit 66 unter dem durchschnittlichen Score des Fonds von 80 und auch der der Sozialscore von 54 ist niedriger als der Fondsdurschnitt von 61. Der Umweltscore von 71 ist ungefähr so hoch wie der des Fonds insgesamt, der bei 73 liegt.

Grundsätzliche Offenheit für mein Share- und Stakeholder-Engagement

Mein Investment- und Engagementstart waren der März 2024. XVIVO hat sehr schnell auf meine ersten Fragen reagiert und zeigt sich offen dafür, einige meiner Anregungen aufzunehmen, z.B. in Bezug auf ESG-Befragungen von Mitarbeitern. In Bezug auf GHG Scope 3 Emissionen, umfassende ESG-Befragungen von Kunden bzw. ESG-Beurteilungen von Lieferanten gibt es offenbar (noch) keine Pläne. Zu meinen konkreten Vorschlägen (vgl. 241203_Nachhaltigkeitsinvestmentpolitik_der_Soehnholz_Asset_Management_GmbH.pdf) schreibt XVIVO: „We will consider this in our work to continuously improve within ESG aspects”.

Nachtrag: Im Jahresbericht 2024 werden GHG Scope 3 Emissionen ausgewiesen. Das ist aber sicher nicht meinen Anregungen (alleine) zuzurechnen.

Nachhaltigkeitsfazit (in: SDG-Investmentbeispiel 29)

Die Unternehmen in meinem Portfolio gehören sowohl in Bezug auf Ausschlüsse als auch ESG- und SDG-Kriterien bereits zu den besten weltweit. Alternative Investments scheiden nach diesen Kriterien etwas schlechter ab und es ist nicht abschätzbar, ob deren Engagementreaktion positiver als die von XVIVO wäre. Deshalb verkaufe ich allein wegen dieser unbefriedigenden Reaktion auf meine Engagements keine Aktien. Divestments erfolgen in der Regel nur dann, wenn meine Mindestanforderungen an Ausschlüsse, ESG-Risiken bzw. SDG-Umsätze nicht mehr erfüllt werden.

Dabei bin ich davon überzeugt, dass Investments und Divestments durchaus reale Auswirkungen auf Unternehmen haben können, vor allem, wenn transparent über diese berichtet wird, so wie ich das hier mache (zum Thema Divestments siehe Impact divestment: Illiquidity hurts) und zum Thema „Additionalität“ von börsennotierten Investments siehe z.B. Who Clears the Market When Passive Investors Trade? von Marco Sammon und John J. Shim vom 15.April  2024).

Gute Portfoliodiversifikation

Mit Biotage, Elekta und XVIVO ist Schweden überproportional im Fonds vertreten. Die Unternehmen machen sich aber keine Konkurrenz und auch aus anderen Ländern findet sich kein Wettbewerber von XVIVO im Fonds. Mit 130 Mitarbeitern und einer Marktkapitalisierung von ungefähr 1,4 Milliarden Euro gehört XVIVO zu den kleinsten Unternehmen im Fonds, dessen Median-Marktkapitalisierung aktuell bei ungefähr vier Milliarden Euro liegt.

Seit der Aufnahme der Aktie in den Fonds ist diese um ungefähr 60 Prozent gestiegen.

Weitere Informationen zum Fonds (in: SDG-Investmentbeispiel 29)

Insgesamt hat der von mir beratene Fonds seit der Auflage im August 2021 eine ähnliche Performance wie durchschnittliche globale Small- und Midcapfonds (vgl. z.B. Fonds-Portfolio: Mein Fonds | CAPinside und Globale Small-Caps: Faire Benchmark für meinen Artikel 9 Fonds?).

Ein Fondsinvestment war also bisher ein „Free Lunch“ in Bezug auf Nachhaltigkeit: Man erhält ein besonders konsequent nachhaltiges Portfolio mit markttypischen Renditen und Risiken (vgl. Free Lunch: Diversifikation nein, Nachhaltigkeit ja?).

Weitere Beiträge zum Fonds

My fund, vor allem:

Nachhaltiges Investmentbeispiel 1: Gesundheitspersonalservices (5-2024)

SDG-Investment 2: Handschuhe aus Australien (6-2024)

Impactbeispiel 3: Wassermessgeräte (6-2024)

Impactbeispiel 4: Schwedische Labortechnik (6-2024)

Impactfonds im Nachhaltigkeitsvergleich (6-2024)

SDG-Investmentbeispiel 5: US-Arzneimittelvertrieb (7-2024)

SDG-Investmentbeispiel 6: Hörimplantate aus Australien (8-2024)

3 Jahre nachhaltigster diversifizierter Fonds? (8-2024)

My shareholder engagement: Failures, successes and adaption (8-2024)

SDG-Investmentbeispiel 7: Chinesische Taxis? (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 8: Baskische Schienenfahrzeuge (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 9: Krebsbekämpfung aus Schweden (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 10: US-Krebsvorsorge und -Diagnose (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 11: Solartechnik aus den USA (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 12: Schweizer Apotheken (9-2024)

SDG-Investmentbeispiel 13: Fokus Grüner Star (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 14: US-Dentalvertrieb (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 15: Smart Grids aus der Schweiz) (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 16: Schweizer Orthopädie (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 17: Mettler Toledo (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 18: Nachhaltige Busse (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 19: Deutsche Gesundheits-Software (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 20: Deutsche Onshore-Windenergie (10-2024)

SDG-Investmentbeispiel 21: Medizingeräte aus Japan (11-2024)

SDG-Investmentbeispiel 22: US-Gesundheitsservices (11-2014)

SDG-Investmentbeispiel 23 Pro Medicus (11-2014)

SDG-Investmentbeispiel 24: Australischer Krankenhausbetreiber (11-2014)

SDG-Investmentbeispiel 25: Biopharmatechnik (12-2024)

SDG-Investmentbeispiel 26: Erneuerbare Energie für Afrika (12-2024)

SDG-Investmentbeispiel 27: Laborservices aus Australien (12-2024)

SDG-Investmentbeispiel 28: Finnische Wellness (12-2024)

Disclaimer (in: SDG-Investmentbeispiel 29)

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Die Verkaufsunterlagen des Fonds werden bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft (Monega Kapitalanlagegesellschaft mbH), der Verwahrstelle (Kreissparkasse Köln) und den Vertriebspartnern zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten. Die Verkaufsunterlagen sind zudem im Internet unter www.monega.de erhältlich. Die in dieser Unterlage zur Verfügung gestellten Inhalte dienen lediglich der allgemeinen Information und stellen keine Beratung oder sonstige Empfehlung dar. Die Kapitalanlage ist stets mit Risiken verbunden und kann zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen. Vor einer etwaigen Anlageentscheidung sollten Sie eingehend prüfen, ob die Anlage für Ihre individuelle Situation und Ihre persönlichen Ziele geeignet ist.

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