Wie sollte man 3.000 Euro langfristig anlegen?

Ich habe mich mit „Regelbasiert-optimierungsfreie Geldanlage“ beim Comdirect Finanzblog Award beworben (Dort kann man die Bewerbung unterstützen, s.a. Comdirect Community). Dafür soll ich die folgende Frage beantworten: „Angenommen Du gewinnst den #fba18 und erhältst 3.000 Euro Siegprämie. Wie würdest Du diesen Betrag langfristig anlegen?“:

Um erfolgreich anzulegen, kommt es gerade bei einem relativ kleinen Betrag und einem langfristigen Anlagehorizont (Zinseszinseffekt) vor allem auf geringe Kosten an. Und weil Prognosen schwierig sind, sollte die Anlage breit gestreut werden. Daher sollte in kostengünstige Indexfonds (ETFs) angelegt werden, zumal „aktive Fonds“ typischerweise keine nachhaltige Outperformance liefern (s. hier). 

Ich würde den Betrag zu 100% in Aktien anlegen, denn in Bezug auf Anleihen bin ich skeptisch (aktuell teilweise negative Zinsen, Risiken von Kursverlusten bei steigenden Zinsen, Ausfallrisiken). Das Aktienportfolio sollte möglichst breit diversifiziert werden, also idealerweise auch Emerging Markets, Immobilien– und Infrastrukturaktien umfassen. 

Obwohl sie etwas teurer sind, würde ich „verantwortungsvolle“ (ESG bzw. SRI) ETFs nutzen, da diese nicht schlechter performen sollten als traditionelle ETFs. Einige dieser ETFs haben zudem den Vorteil, dass sie sehr hohe Allokationen zu einzelnen Aktien beschneiden („Capped“). Gleichgewichtete ETFs wären mir noch lieber, aber die gibt es leider nicht. 

Da ich Banken und hochverschuldeten Unternehmen als besonders riskant ansehe, würde ich mein Geld in „islamische“ ETFs anlegen, die solche Unternehmen vermeiden. Die Allokation orientiert sich an der aggregierten Anlage in Emerging Markets: 2.400 Euro in entwickelte (ISIN IE00B27YCN58) und 600 Euro in Entwicklungsländer (IE00B27YCP72) mit jährlicher Rebalanzierung auf dieses Ausgangsgewicht. Zur detaillierten Begründung siehe „Islamic ETF Portfolio“ in „Das Diversifikator Buch“ im Archiv auf www.diversifikator.com.