Elisabeth Kashner hat im ETF.com Analyst Blog am 22.8.2014 eine interessante Analyse („Inside Robo Advisor Asset Allocation“) zu den sehr traditionellen und kritisch zu hinterfragenden Asset-Allokationsempfehlungen sogenannter Robo-Advisor vorgestellt. Hier ist ein alternativer Ansatz: Fünf einfache – aber selten gestellte – Fragen, um den richtigen Portfoliomanager zu finden
1) Sind Sie mit Rendite und Risiko ihrer Kapitalanlagen zufrieden? Falls ja, Gratulation. Falls nein, gehen Sie weiter zu Frage 2.
2) Machen Sie die Asset-Allokation, Benchmark-/Indexselektion, Titelselektion, Titelgewichtung, Rebalancing, Implementierung sowie Risikomanagement alles selbst? Falls ja, gehen Sie zu einer günstigen Trading/Investment-Abwicklungsplattform. Falls nein, gehen Sie zu Frage 3.
3) Ziehen Sie regelbasiertes oder sogenanntes diskretionäres Portfoliomanagement vor? Wenn diskretionär, selektieren Sie einen Manager/Anbieter, den/die Sie als künftigen Star sehen (Bitte bedenken Sie: Vergangene Performance ist oft kein guter Indikator für künftige Performance und nur sehr wenige Manager schlagen ihre Benchmarks über mehrere Perioden. Wenn sie es wie viele andere machen wollen, selektieren Sie den Manager mit den besten vergangenen Renditen, den besten Ratings, den meisten Mittelzuflüssen, hohen Marketingausgaben/Markenbekanntheit, ….). Andernfalls gehen Sie zu Frage 4.
4) Sollten ihre Kapitalanlagen von guten Prognosen abhängen und ist Regeltransparenz nicht so wichtig für Sie? Dann suchen Sie sich gute Prognostiker (ich kenne leider keinen, der dauerhaft gute Prognosen für alle relevanten Märkte liefert) bzw. Quantitative Assetmanager (Es gibt nur wenige Manager, deren Modell transparent bzw. einfach nachzuvollziehen ist. Im Zweifel folgen Sie denselben Kriterien wie für diskretionäre Manager, siehe Frage 3). Andernfalls gehen Sie zu Frage 5.
5) Wollen Sie auf unveränderbare Regeln und anlageklassenspezifische Produkte setzen oder auf kontinuierliche Verbesserung von Regeln und auch Multi-Asset Produkte? Im ersten Fall kaufen Sie Smart-Beta Produkte (diese Produkte haben aber oft nur kurze reale Track-Records und sind allerdings kaum günstiger als institutionelle bzw. Honorarberatertranchen aktiver Manager), andernfalls kaufen Sie z.B. Fonds von Veritas Investment, dem systematisch-prognosefreien Multi-Asset Spezialisten.
Ein noch einfacherer Ansatz:
Sie haben weder Präferenzen für diskretionäre noch Quant Manager noch systematisch-prognosefreie Ansätze? Dann diversifizieren Sie über alle drei Investmentphilosophien.