SDG-Investmentbeispiel 15: Bild Smart Devices von Landis+Gyr
Landis+Gyr: Unternehmensübersicht
SDG-Investmentbeispiel 15 aus dem von mir beratenen Fonds ist Landis+Gyr aus der Schweiz. Das Unternehmen verkauft integrierte Energiemanagementprodukte und -services wie Strom-, Wärme- und Kältezähler, Softwaredienste, Netzverwaltungen und Kommunikationsnetzwerke für Energieversorger.
Auf der Webseite heißt es: „Mit unserer Advanced Metering Infrastructure und anderen zukunftsweisenden Smart Grid-Technologien helfen wir Energieversorgungsunternehmen auf der ganzen Welt, ihre Betriebsabläufe zu optimieren, ihre Anlagen zu schützen, ihre Betriebskosten zu senken und ihren Kundenservice zu verbessern“. Dabei geht es vor allem darum, Energie besser zu nutzen.
Die Umsätze von Landis+Gyr werden zu fast 60% in den USA erwirtschaftet, zu etwas einem Drittel in Europa und dem Mittleren Osten und zu etwas unter 10% in anderen Ländern.
Sehr gute SDG-Vereinbarkeit und sehr geringe ESG-Risiken (in: SDG-Investmentbeispiel 15)
Auch Landis+Gyr erfüllt meinen wichtigsten Nachhaltigkeitsanspruch, nämlich Produkte oder Services anzubieten, die möglichst gut mit den Nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (SDG) vereinbar sind. Clarity.ai weist eine 100%ige Umsatzvereinbarkeit mit den SDGs aus, speziell dem SDG 7 (Energie). Zum Vergleich: Zwei ETFs für erneuerbare Energien liegen bei 55% bzw. 67% während die durchschnittliche SDG-Umsatzvereinbarkeit des Fonds aktuell 97% beträgt. Landis+Gyr verletzt zudem keine Ausschlusskriterien und uns sind keine kritischen Aktivitäten bekannt.
Mit einem Best-in-Universe ESG-Score von 83 von 100 liegt Landis+Gyr erheblich über dem bereits sehr guten Portfoliodurchschnitt von 70. Das gilt auch für einzelnen Scores für Umwelt mit 92 (73), Soziales mit 68 (61) und Unternehmensführung mit 93 (79).
Positive Erstreaktion auf mein Share- und Stakeholder-Engagement
Der Fonds hat erstmals im Januar 2022 in Landis+Gyr investiert. Mit dem Shareholder Engagement wurde Ende 2022 begonnen. Die ersten Fragen wurden sehr schnell beantwortet und auf den geplanten GHG Scope 3 Ausweis sowie die Nutzung von Integrity Next für Lieferantenbeurteilungen hingewiesen. Bezüglich des Ausweises der Pay Ratio gab es noch keinen positiven Beschluss und auf meine weitergehenden Vorschläge (vgl. 231120_Nachhaltigkeitsinvestmentpolitik_der_Soehnholz_Asset_Management_GmbH) habe ich trotz mehrfacher Nachfragen keine Reaktion bekommen.
In dem nach meiner Erstansprache veröffentlichten letzten Nachhaltigkeitsbericht für 2022 werden GHG Scope 3 Emissionen umfassend ausgewiesen, so dass jetzt alle Stakeholder auf deren Reduktion achten können. Auch die Pay Ratio (annual total compensation for the organization’s highest-paid individual (CEO) to the median annual total compensation for all employees) wird jetzt veröffentlicht und liegt bei 79. Damit kann auch diese überwacht werden und unter anderem geprüft werden, ob Änderungen der CEO-Vergütung z.B. durch Einführung von Nachhaltigkeitszielen zu Veränderungen dieser Kennzahl führen.
Dem Bericht zufolge werden auch zumindest neue Lieferanten systematisch im Hinblick auf Umwelt- und Sozialrisiken geprüft. Bis zu der von mir vorgeschlagenen umfassenden, regelmäßigen und unabhängigen ESG-Beurteilung aller wichtigen Lieferanten ist es aber noch ein weiter Weg.
Im Report finden sich auch keine Hinweise auf die von mir vorgeschlagenen systematischen ESG-Befragungen von Mitarbeitern und Kunden. Dazu werde ich weiter bei Landis+Gyr nachfragen.
Nachhaltigkeitsfazit (in: SDG-Investmentbeispiel 15)
Die Unternehmen in meinem Portfolio gehören sowohl in Bezug auf Ausschlüsse als auch ESG- und SDG-Kriterien bereits zu den besten weltweit. Alternative Investments scheiden nach diesen Kriterien etwas schlechter ab und es ist nicht abschätzbar, ob deren Engagementreaktion positiver als die von Landis+Gyr wäre. Deshalb verkaufe ich allein wegen einer nicht voll befriedigenden Reaktion auf meine Engagements keine Aktien. Divestments erfolgen in der Regel nur dann, wenn meine Mindestanforderungen an Ausschlüsse, ESG-Risiken bzw. SDG-Umsätze nicht mehr erfüllt werden.
Dabei bin ich davon überzeugt, dass Investments und Divestments durch reale Auswirkungen auf Unternehmen haben können, vor allem, wenn transparent über diese berichtet wird, so wie ich das hier macht (zum Thema Divestments siehe Impact divestment: Illiquidity hurts – Responsible Investment Research Blog (prof-soehnholz.com) und zum Thema „Additionalität“ von börsennotierten Investments siehe Who Clears the Market When Passive Investors Trade? von Marco Sammon und John J. Shim vom 15.April 2024).
Guter Diversifikationsbeitrag
Landis+Gyr ist eines davon aktuell drei Unternehmen im Fonds mit Hauptsitz in der Schweiz. Damit ist die Schweiz überproportional im Fonds vertreten. Allerdings wird nur ein relativ geringer Anteil der Umsätze von Landis+Gyr in der Schweiz erwirtschaftet und Landis+Gyr ist das einzige Unternehmen aus dem Segment der Energiemessgeräte im Portfolio. Damit ist das Diversifikationspotenzial von Landis+Gyr für den Fonds sehr gut.
Mit einer Marktkapitalisierung von circa 2 Milliarden Euro liegt Landis+Gyr unter dem Portfoliodurchschnitt von knapp 4 Milliarden. Mit etwa siebentausend Mitarbeitern ist das Industrieunternehmen insgesamt ein klassischer Small-Cap und passt deshalb sehr gut in den Fonds.
Seit der Aufnahme der Aktie in den Fonds hat diese gut 40% an Wert gewonnen.
Weitere Informationen zum Fonds (in: SDG-Investmentbeispiel 15)
Insgesamt hat der von mir beratene Fonds seit der Auflage im August 2021 eine bessere Performance als durchschnittliche globale Small- und Midcapfonds und eine ähnliche Performance wie globale Allcapfonds (vgl. z.B. Fonds-Portfolio: Mein Fonds | CAPinside). In den letzten Monaten ist die Performance sogar deutlich besser als die der traditionellen Peergroups (vgl. Globale Small-Caps: Faire Benchmark für meinen Artikel 9 Fonds?).
Ein Fondsinvestment war also bisher ein „Free Lunch“ in Bezug auf Nachhaltigkeit: Man erhält ein besonders konsequent nachhaltiges Portfolio mit fondstypischen Renditen und Risiken (vgl. Free Lunch: Diversifikation nein, Nachhaltigkeit ja?).
Weitere Beiträge zum Fonds
Globale Small-Caps: Faire Benchmark für meinen Artikel 9 Fonds? (2-2024)
Nachhaltiges Investmentbeispiel 1: Gesundheitspersonalservices (5-2024)
SDG-Investment 2: Handschuhe aus Australien (6-2024)
Impactbeispiel 3: Wassermessgeräte (6-2024)
Impactbeispiel 4: Schwedische Labortechnik (6-2024)
Impactfonds im Nachhaltigkeitsvergleich (6-2024)
SDG-Investmentbeispiel 5: US-Arzneimittelvertrieb (7-2024)
SDG-Investmentbeispiel 6: Hörimplantate aus Australien (8-2024)
3 Jahre nachhaltigster diversifizierter Fonds? (8-2024)
SDG Investmentbeispiel 7: Chinesische Taxis? (9-2024)
SDG-Investmentbeispiel 8: Baskische Schienenfahrzeuge (9-2024)
SDG-Investmentbeispiel 9: Krebsbekämpfung aus Schweden (9-2024)
SDG-Investmentbeispiel 10: US-Krebsvorsorge und -Diagnose (9-2024)
SDG-Investmentbeispiel 11: Solartechnik aus den USA (9-2024)
SDG-Investmentbeispiel 12: Schweizer Apotheken (9-2024)
SDG-Investmentbeispiel 13: Fokus Grüner Star (10-2024)
SDG-Investmentbeispiel 14: US-Dentalvertrieb (10-2024)
Disclaimer (in: SDG-Investmentbeispiel 15)
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