SDG Investmentbeispiel 7: Train von Raquel Candia von Pixabay

SDG Investmentbeispiel 7: Chinesische Taxis?

SDG Investmentbeispiel 7: „Train“ von Raquel Candia von Pixabay

Das siebte Beispiel für SDG-Investments aus dem von mir beratenen Fonds ist Comfortdelgro, ein Nahverkehrsanbieter mit Hauptsitz in Singapur. Der mit etwa 75% Umsatzanteil größte Unternehmensbereich für öffentliche Verkehrsmittel bietet Bus- und Bahndienstleistungen für Pendler. Außerdem gibt es einen Bereich der Taxis vermietet und Taxibüros betreibt. Fahrzeugtechnik ist der dritte Geschäftsbereich. Dieser bietet Wartungs- und Reparaturdienstleistungen für Fahrzeuge sowie Ingenieurdienstleistungen, Inspektions- und Prüfdienste an. Das Driving Center betreibt Fahrschulen, Autovermietung und -leasing.

Knapp 60 des Umsatzes werden in Singapur erwirtschaftet und ungefähr je 20% in Großbritannien und Irland einerseits und Australien andererseits. China macht nur ungefähr 2,5% des Umsatzes aus.

Höchste SDG-Vereinbarkeit und geringe ESG-Risiken

Comfortdelgro erfüllt meinen mit Abstand wichtigsten Nachhaltigkeitsanspruch, nämlich Produkte oder Services anzubieten, die möglichst gut im Einklang mit den Nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (SDG) stehen. Durch den Fokus auf öffentlichen Transport ist das Unternehmen klar auf Ziel 11 „Nachhaltige Städte“ fokussiert. Der von mir genutzte Nachhaltigkeitsdatenanbieter Clarity.ai weist eine 91% Netto-Umsatzvereinbarkeit mit den SDG aus, umfasst also nur die Bereiche öffentliche Verkehrsmittel und Taxis. Laut Clarity.ai erfüllt Comfortdelgro auch alle Anforderungen bezüglich der für den Fonds relevanten Ausschlusskriterien.

Das aggregierte ESG-Rating liegt bei für meinen Fonds durchschnittlichen 62 von 100 im Best-in-Universe-Ansatz, bei dem alle über 25tausend in Bezug auf ESG-Kriterien bewerteten Unternehmen miteinander verglichen werden. Mit 85 ist der Governancescore besonders gut. Die 57 des Umweltscores sind OK, aber mit den 50 des Sozialscores wird gerade noch der von mir verlangte Mindestwert für Portfolioaufnahmen erreicht.

Erste Erfolge von Share- und Stakeholder-Engagement? (in: SDG Investmentbeispiel 7)

Der Fonds ist seit Ende 2022 bei Comfortdelgro investiert. Mein Shareholder-Engagement habe ich Anfang 2023 begonnen. Die angefragten Nachhaltigkeitsinformationen habe ich schnell bekommen. Auf meine Vorschläge zu CEO Pay Ratios, ESG-Befragungen von Kunden und Mitarbeitern und Nachhaltigkeitsbewertungen von Lieferanten  (vgl. 231120_Nachhaltigkeitsinvestmentpolitik_der_Soehnholz_Asset_Management_GmbH warte ich trotz mehrfacher Nachfragen aber immer noch auf eine Antwort.

Allerdings wird im Nachhaltigkeitsreport für 2023 inzwischen die Pay Ratio zwischen dem höchstbezahlten und durchschnittlichen Mitarbeitern berichtet, die mit ungefähr 40 relativ niedrig ist. Hinzu kommt, dass laut Nachhaltigkeitsreport bei neuen größeren Lieferantenausschreibungen ESG-Analysen genutzt werden.

Die Unternehmen in meinem Portfolio gehören sowohl in Bezug auf Ausschlüsse als auch ESG- und SDG-Kriterien bereits zu den besten weltweit. Alternative Investments scheiden nach diesen Kriterien etwas schlechter ab und es ist nicht abschätzbar, ob deren Engagementreaktion positiver als die von Comfortdelgro wäre. Deshalb verkaufe ich alleine wegen dieser unbefriedigenden Reaktion auf meine Engagements keine Aktien. Divestments erfolgen in der Regel nur dann, wenn meine Mindestanforderungen an Ausschlüsse, ESG-Risiken bzw. SDG-Umsätze nicht mehr erfüllt werden (vgl. Divestments: 49 bei 30 Aktien meines Artikel 9 Fonds).

Gute Portfolioergänzung

Außer einem Gesundheitsunternehmen aus Japan ist Comfortdelgro das einzige andere Unternehmen im Portfolio mit Hauptsitz in Asien. Und nur ein kanadischer Bushersteller und ein spanischer Eisenbahnhersteller können annähernd dem gleichen SDG bzw. Marktsegment zugeordnet werden (im Standardreporting der Kapitalverwaltungsgesellschaft wird Comfortdelgro dem Segment „Reise und Freizeit“, was unpassend ist).

Trotz mehr als zwanzigtausend Mitarbeitern ist Comfortdelgro mit einer Marktkapitalisierung von ungefähr 2 Milliarden Euro eines der geringer kapitalisierten Unternehmen im Portfolio des von mir beratenen Fonds. Seit der Aufnahme der Aktie ins Portfolio hat die Aktie dem Fonds einen Gewinn von etwa 13% eingebracht.

Weitere Informationen zum Fonds (in: SDG Investmentbeispiel 7)

Insgesamt hat der von mir beratene Fonds seit der Auflage im August 2021 eine bessere Performance als durchschnittliche globale Small- und Midcapfonds und eine ähnliche Performance wie globale Allcapfonds erreicht (vgl. z.B. Fonds-Portfolio: Mein Fonds | CAPinside). In den letzten Monaten ist die Performance sogar deutlich besser als die der traditionellen Peergroups (vgl.  Globale Small-Caps: Faire Benchmark für meinen Artikel 9 Fonds?).

Im Vergleich zu durchschnittlichen traditionellen Fonds ermöglicht der Fonds damit bisher einen „Free Lunch“ in Bezug auf Nachhaltigkeit: Man erhält ein besonders konsequent nachhaltiges Portfolio mit fondstypischen Renditen und Risiken (vgl. Free Lunch: Diversifikation nein, Nachhaltigkeit ja?).

Weitere Beiträge zum Fonds:

Nachhaltiges Investmentbeispiel 1

SDG-Investment 2: Handschuhe aus Australien

Impactbeispiel 3

Impactbeispiel 4

SDG-Investmentbeispiel 5

Impactfonds im Nachhaltigkeitsvergleich

SDG-Investmentbeispiel 6: Hörimplantate aus Australien

3 Jahre nachhaltigster diversifizierter Fonds?

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