sind schon wieder über 40 interessante Beiträge zu ESG aber auch Asset Allokation, Risikomanagement, Wealthtech etc. erschienen, die ich im Folgenden kurz zusammenfasse und teilweise kommentiere.
Ich hätte mir mit „ESG International“ seit dem letzten ESG Researchbeitrag vom 9. Dezember doch nicht so viel Zeit lassen sollen. Seitdem sind schon wieder über 40 interessante Beiträge zu ESG aber auch Asset Allokation, Risikomanagement, Wealthtech etc. erschienen, die ich im Folgenden kurz zusammenfasse und teilweise kommentiere. Ich habe aber Ausreden: Wir haben unsere Portfolios und Portfolioregeln aktualisiert (siehe https://prof-soehnholz.com/tolle-2019er-esg-performance/) und ich habe einen Beitrag zum Thema „Passive ist besser als aktive Asset Allokation“ vorbereitet, der in den nächsten Tagen hier veröffentlicht wird.
ESG International:
Realwirtschaft und Finanzierungen
China’s green future nennt Itamar Manes seinen Beitrag am
12. Dezember auf China.org.cn. Er endet so: “China’s
efforts in transitioning and maintaining the global standard for active
participation and commitment to global climate governance will hopefully raise
the bar for the rest of the world, and lead to a sustainable green future.”
In der
Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 7.12. steht dagegen auf Seite 22: „Die
Kohle ist zurück – China kehrt ab von seiner Vorreiterrolle“. „China produziert
mehr schädliche Emissionen als Amerika und Europa zusammen.“ Und „Seit
Jahresanfang hat das Land Kohlekraftwerke mit einer Leistung von rund 43
Gigawatt errichtet – also genau so viel, wie in Deutschland insgesamt am Netz
sind.“ … „Während die Investitionen in
erneuerbare Energien in der ersten Jahreshälfte 2017 noch umgerechnet rund 70
Milliarden Euro betragen haben, waren es in den ersten sechs Monaten des
laufenden Jahres weniger als die Hälfte dieses Wertes.“ Mein Kommentar:
Weil China kein ausreichend gutes “Rule of Law“ hat, wird das Land bei den ESG
Aktienportfolios von Diversifikator ausgeschlossen (siehe https://prof-soehnholz.com/tolle-2019er-esg-performance/).
Banks
and investors against the future schreiben Greig Aiken und
Jacey Bingler am 5. Dezember auf banktrack.org. Sie präsentieren “New research
identifying the top financiers and investors behind the expansion of the
world’s coal plant fleet”. … “Over the past 3 years, financial institutions
have channeled US$ 745 billion to companies planning new coal power plants,”
said Heffa Schuecking, director of Urgewald.” BNP Paribas, die sich in Deutschland als führender
Anbieter nachhaltiger ETFs positioniert, gehört mit US$ 4.3 billion zu den Top
5. Greig Aitken from BankTrack commented: “This shows how insufficient the
climate policies still are at the vast majority of banks. While leading
European banks like BNP Paribas and Barclays rule out direct project financing
for new coal plants, these institutions continue to provide corporate loans to
companies that are pushing forward new coal plants.” “The world’s largest
investor in coal plant developers is the US-based investment giant BlackRock,
which holds bonds and shares valued at US$ 17.6 billion in 86 coal plant developers.
Next in line are Japan’s Government Pension Investment Fund (US$ 17.4 billion)
and the US investment managers Vanguard (US$ 12.4 billion) and Capital Group
(US$ 9 billion).” Mein
Kommentar: Bei ESG
ETF-Portfolios kommt man ohne solche Banken kaum aus. Allerdings habe ich
dieses Jahr einen ETF von ishares aus dem Portfolio genommen, weil Blackrock
zudem auch schlechtes Umwelt-Abstimmungsverhalten zeigt (s. https://www.investmentweek.co.uk/news/4006495/revealed-us-asset-management-giants-lead-pro-climate-proxy-voting-worst-performers).
ESG
International: Politik und Regulierung
„PRI: 3,1 bis 4,5 Prozent Wertverluste
durch Klimarisiken“
schreibt Tim Büttner am 9. Dezember bei Portfolio institutionell und verweist
auf diese interessante neue Studie der Principles for Responsible Investing
(PRI): Inevitable Policy Response vom Dezember 2019. „Fünf Sektoren
sind am stärksten Betroffen: Die Energiewirtschaft, der Automobilsektor, die
Stromversorger, Mineralstoffe und Bergbau sowie die Agrarwirtschaft. Während
die Energiewirtschaft komplett negativ betroffen ist, zeichnen sich
hinsichtlich der anderen Branchen große Diskrepanzen zwischen Gewinnern und
Verlierern ab.“
Ziel des PRI Reports: “This work takes the macro and
sector level outcomes of the Inevitable Policy Response Forecast Policy
Scenario (FPS) and models the impact of these on the iShares MSCI ACWI ETF
constituents if repricing occurred today, using a company “bottom up” approach.
Auf Seite 6 steht: “Some primary sectors will be pure losers or winners: Mean
company valuations in the energy sector fall by 33%. Within other sectors there
is large variation across companies, for example, 80% of impacts in the utilities
sector lie between -62% to 41% of current valuation. Many companies likely to
succeed in the green upside are not listed in the common indices.” Auf Seite 7 werden die Limitationen
der Studie aufgezeigt. Mein Kommentar: Der Ausschluß der „schlechten“
Segmente aus Geldanlageportfolios wird der Anlegerrendite also wohl kaum
schaden.
In Europa
gibt es weitere neue Regulierungen “on sustainability‐related
disclosures in the financial services sector”, die am 9. Dezember im Office
Journal of the European Union veröffentlicht wurde (Quelle Investabel vom 10. Dezember). Artikel 3:
Financial market participants (also vor allem Vermögensverwalter und
Assetmanager, Versicherungen und Altersversorger) und Finanzberater “shall
publish on their websites information about their policies on the integration
of sustainability risks in their investment decision‐making
process”. Hinzu kommt “Transparency of adverse sustainability impacts at entity
level” (Artikel 4) und Produktniveau (Artikel 7), “Transparency of remuneration
policies in relation to the integration of sustainability risks” (Artikel 5),
“Transparency of the integration of sustainability risks” (Artikel 6), “Transparency
of the promotion of environmental or social characteristics in pre‐contractual
disclosures” (Artikel 8), “Transparency of sustainable investments in pre‐contractual
disclosures” (Artikel 9), “Transparency of the promotion of environmental or
social characteristics and of sustainable investments on websites” (Artikel
10), “Transparency of the promotion of environmental or social characteristics
and of sustainable investments in periodic reports” (Artikel 11). Diese Regulierung soll ab März 2021
gelten. Mein Kommentar: Wer soll denn das alles lesen und systematisch
vergleichen? So viel Transparenz kann leicht zu Intransparenz durch Information
Overload führen. So versuche ich mit Diversifikator voll transparent zu sein.
Das Diversifikator Buch hat dadurch aber schon fast 250
Seiten und die Webseite ist viel zu voll.
ESG
National: Deutsche Politik und Regulierung
Handelsblatt Business Briefings
Nachhaltige Investments vom 13. Dezember von Susanne Bergius. Mein Kommentar: Diese
Beilage ist immer lesenswert. Dieses Mal gefällt mir besonders: „Finanzakteure
und Berater in der Pflicht“ (S. 2ff) aber auch „Unfähige Treuhänder“ (S. 6) und
„Sustainable Finance – Lobby ausgebremst“ (S. 9ff) sowie „Farce im Bundestag“
(S. 12), die ich so ähnlich auch schon selbst erlebt habe.
Selbst Gerhard Schick von der Finanzwende äußert sich kritisch zur geplanten Finanztransaktionsteuer (SZ vom 13.12.2019).
Alternative
Investments
Immobilien – Betongold-Aktien als
eigene Asset-Klasse
nennt sich der Beitrag von Christian Röhl vom 11. Dezember bei CapInside. „So
liegt die Korrelation zwischen dem MSCI World und dem MSCI Real Estate Index
seit 1995 nur bei 0,68 und ist zuletzt sogar unter 0,60 gesunken – während die
meisten anderen Sektoren Werte zwischen 0,8 und 0,9 aufweisen, die einen
ziemlich starken Gleichlauf signalisieren“. Mein Kommentar: Das Real
Estate ESG Portfolio von Diversifikator hat ein Beta von 0,36 zu globalen
Aktien und das Listed Infrastructure ESG Portfolio 0,43 (siehe www.diversifikator.com). Das spricht für Diversifikation mit Immobilien- und
Infrastrukturaktien. Leider hat eine solche Diversifikation in der Krise
2007/2008 das Risiko nicht gesenkt. Aus Renditegesichtspunkten sind diese
Marktsegmente aber trotzdem sehr interessant.
Private Real Estate Fund Categories:
A Risk/Return Assessment wurde
von Mitchell Bollinger und Joseph Pagliari am 12 Dezember veröffentlicht. Sie
finden für geschlossene Fonds mit höheren Risiken (value add und
opportunistisch): “Every subperiod produced a negative alpha — including the
holding periods that concluded before the GFC” (Global Financial Crisis). Sie
haben aber keine klare Antwort auf ihre Frage: “Why do so many institutional
investors allocate their real estate capital to them?”
Thirty
years after Jensen’s Prediction Is Private Equity A Superior Form of Ownership? von
Peter Morris und Ludovic Phalippou vom November 2019 wird auf Seite 23 so
zusammengefaßt: “Until 2006, private equity as a whole seems to have given
investors net excess returns of about three percentage points per annum over
many public equity benchmarks. Since 2006, this outperformance seems to have
fallen to about zero.” … “some of private equity’s outperformance may reflect
an asset allocation decision to smaller companies rather than manager skill”.
Hedge
Fund Alpha: Cycle or Sunset? von Rodney N. Sullivan vom 5.
Dezember zeigt, dass Hedgefonds seit der Finanzkrise 2008 keine besonders
attraktive Performance eingebracht haben. Zudem zeigen sich mit relativ
einfachen Faktoranalysen insgesamt negative aktive Managementeffekte. Mein
Kommentar zu diesen drei Studien: Institutionelle Anleger bzw. ihre Berater
finden es gut, wenn geringe Korrelationen zu traditionellen Anlegen bestehen,
selbst wenn das vor allem auf seltenen Bewertungen basiert.
Risikoanalyse
von Fonds
The Morningstar Factor Profile: A New
Lens for Analyzing Funds schreibt Ben Johnson von Morningstar am 10. Dezember 2019. Genutzt
werden Yield, Momentum, Quality, Volatility und Liquidity zusätzlich zu den
bisherigen Style (Value/Growth) und Size Faktoren aus der Morningstar Style
Box. In Using Morningstar’s New Factor
Profiles erklärt
John Rekenthaler von Morningstar am 20. Dezember das neue Faktoranalysetool der
Fondsanalysefirma. Mein Kommentar: Diversifikator bietet seit 2016 eine
frei zugängliche Faktoranalyse für seine Fonds an. Das sollten andere
Portfolioanbieter auch machen. Und: Morningstar sollte auch Faktoranalysen für
Anleihe- und Mischfonds anbieten, wie
das auf http://www.portfoliovisualizer.com schon lange möglich ist. Siehe auch:
Active Fixed Income Illusions lautet der Titel des Arbeitspapiers
von Jordan Brooks, Tony Gould und Scott Richardson von AQR Capital Management
vom 19. November. Aus dem Abstract: “Across a broad set of
popular active FI categories, we find that passive exposures to traditional
risk premia (especially exposure to credit risk) explain the majority of FI
manager active returns”. Und “traditional active FI strategies may significantly
reduce the strategic diversification benefit of FI as an asset class”.
Viele
passive und aktive Fonds nutzen Wertpapierleihen. Aber Wertpapierleihe ist weniger harmlos
als behauptet,
heisst es am 27.12. bei Institutional money.com. In dem Beitrag werden Argumente
von Scott Nisbett des Fondsanbieters Baillie Gifford aufgeführt, u.a.: „ein
Teil der Einnahmen aus der Wertpapierleihe fließt gar nicht in das
Sondervermögen, stattdessen streichen die Asset Manager die Erträge für sich
ein. Obendrein verlangen die Fondsmanager von ihren Anlegern sogar noch eine
Gebühr dafür, dass sie die Sicherheit, auch Collateral genannt, auswählen und
verwalten.“ Er kritisiert auch, dass „über wichtige Fragen, die die Zukunft
eines Unternehmens betreffen, nicht die eigentlichen Eigner mitentscheiden,
sondern die kurzfristigen Ausleiher“. Ausserdem „könne die Gegenpartei
pleitegehen und sich die Sicherheit als nicht so werthaltig erweisen, wie
gedacht“. Mein Kommentar: Anleger sind zwar in Scharen von synthetischen
zu physischen ETFs gewechselt, aber die Wertpapierleihe wurde selten öffentlich
kritisiert.
Benchmarks
The
Market Is No Benchmark. Here’s Why. “A long-term investment
strategy can’t be properly assessed using a short-term metric” schreibt Sarah
Newcomb von Morningstar am 9. Dezember. “The best benchmark is your own,
personalised financial goal.” Mein Kommentar: So weit würde ich nicht gehen, denn dann wären Anbieter nur
schwer zu messen. Aber natürlich ist die individuelle Zielerreichung sehr
wichtig, auch wenn ich wenig von Goals Based Investing halte, siehe https://prof-soehnholz.com/fuehrt-goal-based-investing-zu-niedrigeren-aktienanlagen-und-besseren-beratungsergebnissen/).
Erst jetzt
gelesen: Passive in Name Only: Delegated
Management and “Index” Investing von Adriana Robertson vom September 2018. Robertson
schreibt, dass in den USA die meisten Indizes nur von einem bzw. sehr wenigen
Fonds bzw. ETFs genutzt werden. Ihr Fazit: “Far from being “passive,”
my findings indicate that index investing is better understood as a form of
delegated management, where the delegee is the index creator rather than the
fund manager” (Abstract). Viele der im Beitrag enthaltenen Tabellen sind interessant. Mein
Kommentar: Ich vermute, dass das bei den in Deutschland angebotenen Fonds
auch so ist.
Dass Kontrolle nötig ist, zeigt sich auch hier: Does Past Performance Matter? The Persistence Scorecard nennt sich der Bericht von Berlinda Liu und Philip Brzenk von S&P Dow Jones Indices vom Dezember. „This report’s results show that, irrespective of asset class or style focus, few fund managers consistently outperformed their peers.” Just 8% of domestic equity funds remained in the top quartile in the three-year period ending September 2019.” Mein Kommentar: Viele Zahlen, aber leider ohne Vergleich mit passiven Benchmarks (zu Benchmarks siehe z.B. https://prof-soehnholz.com/tolle-2019er-esg-performance/).
Chasing Your Own Tail (Risk),
Revisited, heisst
der Beitrag von Ashwin Thapar, Lars Nielsen, Daniel Villalon von AQR vom 19.
November. Dort werden verschiedene Risikomanagementmodelle miteinander
verglichen. Die passive 60/40 Allokation schneidet dabei bezogen auf die
letzten 8 Jahre sehr gut ab. Risikomanagement mit Derivaten hätte ca. 2%
Rendite pro Jahr gekostet. Die beste Rendite/Risikorelation hätte die Nutzung
von defensiven Aktien wie Infrastruktur ergeben aber auch die Beimischung von
Trendfolge oder risikoparitätischen Portfolios wäre nicht schlecht gewesen.
Fondsperformance
ist nicht Anlegerperformance
In Fonds-Trading verhagelt
Anleger-Performance
von Matias Möttölä von Morningstar steht am 16. Dezember: „Eine Untersuchung
des Investment-Verhaltens europäischer Fondsanleger zeigt, dass hektisches Hin
und Her suboptimale Renditen zur Folge hat. Das gilt für Rentenfonds sogar
stärker als für Aktienfonds. Bei alternativen und Allokationsfonds hätte
„Trading“ aber zu positiven Anlageergebnissen geführt und günstigere bzw.
weniger volatile Fonds wurden weniger gehandelt.
Measuring
Risk Preferences and Asset-Allocation Decisions: A Global
Survey Analysis heisst der Beitrag von Andrew Lo, Alexander Remorov und Zied
Ben Chaouch vom Januar 2019. “We use a global survey of over 22,400 individual
investors, 4,892 financial advisors, and 2,060 institutional investors between
2015 and 2017 to elicit their asset allocation behavior and risk preferences.
We find substantially different behavior among these three groups of market
participants” (Abstract). Auf Seite 28 steht: Consistent with common intuition,
individual investors are by far the most risk averse, whereas institutional
investors are the least risk averse. …We observe significant heterogeneity
among individual investors in terms of their asset allocation decisions. Using
a clustering algorithm, we classify investors into five distinct types: passive
investors (about 35% of respondents); extrapolators (27% of respondents); risk
avoiders (19% of respondents); optimistic investors (11% of respondents); and
contrarians (about 8% of respondents)”.
Passend dazu: Are
professional investors prone to behavioural biases? Von Larry Swedroe vom 27.12.. Er
verweist u.a. auf eine aktuelle Studie von Mehran Azimi vom Oktober 2019: Are Professional Investors Prone to
Behavioral Biases? Evidence from Mutual Fund Managers.
Swedroes Antwort: “The body of evidence makes clear that institutional
investors are subject to at least some of the behavioural errors attributed to
individual investors. Among
these biases are home bias and overconfidence.” Mein Kommentar: Es gibt
noch weitere relevante Studien z.B. Herdenverhalten von institutionellen Altersversorgungseinrichtungen,
siehe z.B. https://prof-soehnholz.com/passivrisiken-sind-regulatoren-schuld/).
Wealthtech
Hipster versus Quant – wie anwendbar
ist maschinelles Learning von Bernd Scherer vom 17. Dezember fokussiert auf
Portfoliomanagementanwendungen und ist interessant, gut lesbar und ausgewogen kritisch.
Mein Kommentar: Ich bleibe bei der Meinung, dass einfache „most passive“
Portfolios wie die von Diversifikator auch von Maschine Learning Ansätzen nur
schwer zu schlagen sein werden (siehe https://prof-soehnholz.com/das-most-passive-anlageportfolio-der-welt-ist-sehr-attraktiv/).
Algorithm Aversion in Financial
Investing nennt sich
der Beitrag von Maximilian Germany und Christoph Merkle vom Juli 2019. Im
Abstract steht: “The tendency of humans to shy away from using algorithms even
when algorithms observably outperform their human counterpart has been referred
to as algorithm aversion. We find no sign of algorithm aversion: Investors care
about returns, but do not have strong preferences which intermediary obtains
these returns. Contrary to what has been suggested, investors are also not
quicker to lose confidence in the algorithm after seeing it err. However, we
find that investors are unable to fully separate skill and luck when evaluating
either intermediary.” Mein
Kommentar: Wenn
Anlegern klar wäre, dass einfache Algorithmen wie Finanzindizes komplexe
Algorithmen und „aktive“ Fondsmanager nicht nur wegen niedrigerer Kosten meist
outperformen, würden Sie wohl einfache gegenüber komplexen Algorithmen
präferieren.
Exploring
Relationships Between Technology Use and Time Spent in the Financial Planning
Process von Meghaan Lurtz, Derek T. Tharp, Kate Mielitz,
Michael Kitces und Allen Ammerman datiert vom 7. Mai 2019. Im Abstract steht:
“Surprisingly, in many cases, use of technology is associated with an increase
rather than a decrease in time spent within various stages of the financial
planning process. These results suggest that although technologies may provide
efficiencies in completing certain tasks, these efficiencies do not necessarily
result in net reductions in time spent within the financial planning process.”
With
Robinhood pacing the new norm, Interactive Brokers outpaces Schwab in race to
give RIAs free fractional-share trades schreibt
Oisin Breen am 18. Dezember auf RiaBIz. Im Text heisst es u.a. “DriveWealth was first to the fractional
party; it’s been offering free fractional trades since Oct. 2017”. Durch kostenloses Handeln von
Aktienbruchstücken könnte ein Trend verstärkt werden: Registrierte
Investmentberater (RIAs) zeigen schon jetzt “increasing appetite for managing
cheaper model portfolios of stocks instead of index-linked funds or ETFs”
(siehe auch https://prof-soehnholz.com/modellportfolio-robos-sind-besser-als-normale-robo-advisors/).
Schwab
set to launch ’shoe-that-dropped‘ subscription retirement income robot that
acts like a virtual annuity and produces ‚predictable‘ paycheck
schreibt Brooke Southall am 20. Dezember bei RIABiz. “More than half of our
existing digital advice clients are over the age of 50” schreibt Schwab. Der neue
Service hat ein “real-time digital dashboard that will enable investors to view
their portfolio, make recurring withdrawals and hit their withdrawal goal, with
the ability to forecast and make changes based on income needs. Live support
from Schwab is available 24/7 year-round.” Schwab Intelligent Income soll
monatlich 30 US Dollar kosten. Fondsmanager und Robo-Advisors, die abhängig von angelegten Volumina
bezahlt werden, haben dagegen Anreize, Anlegergelder zu behalten und nicht, Anlegern
kontinuierlich Geld zurückzuzahlen.
ESG
International: ESG Ausschlüsse, Engagement und Performance
SEB schickt Portfolios in
Entziehungskur steht
am 12. Dezember bei Fondsprofessionell online. Konkret: SEB Invest verbannt
Verarbeiter von Tabak und nichtmedizinischem Cannabis aus seinen Fonds. Mein
Kommentar: Jetzt ist Diversifikator mit dem Cannabisausschluß nicht mehr
alleine.
Erst jetzt
gelesen: Ruth Wallis schreibt im April 2018 für die Principles for Responsible
Investing: How ESG Engagement creates value for
investors and companies. Dabei erfolgt eine Strukturierung aber keine Quantifizierung von
möglichen Einflüssen.
Eine
kritische Analyse von in diesem Blog zum Teil schon zitierten
Performancestudien gibt es von Radovan Vojtko und Matus Padyšák am 13. Dezember
auf Quantpedia mit „Quant’s
Look on ESG Investing Strategies“. In der
Zusammenfassung heisst es. „The popularity gaining ESG scores can be suitable
for profitable investing or lowering the risk”.
Positiver
ist: Nachhaltige ETFs – Indexkonzepte und
Anlageperformances heisst der neue (kostenpflichtige) Report
von Absolut Analyse. Danach konnten alle ESG Strategien von Juni 2012 bis
Oktober 2019 eine Outperformance gegenüber traditionellen Indizes erreichen.
Dazu wurde über 60 nachhaltige Aktien ETFs analysiert.
Passive ESG-Rentenfonds: Kleiner
Markt, große Wachstumsperspektiven ist von Jose Zarate von Morningstar vom 13. Dezember 2019.
Dort steht unter anderem „Ende November 2019 verwalteten in Europa 36 passive
ESG-Anleihefonds elf Milliarden Euro“. Und „Die Zeichen sind ermutigend, zumal
die grundlegenden Eigenschaften von ESG-Varianten von Indizes ein Bias hin zu
qualitativ höherwertigen Emittenten zeigt.“ Mein Kommentar: Im ESG
ETF-Portfolio von Diversifikator werden solche schon seit Ende 2015 sehr
erfolgreich ESG ETFs genutzt.
ESG
controversies wipe $500bn off value of US companies heisst es in
der Financial Times (Paywall) am …..Konkret: “Quarrels involving environmental,
social and governance (ESG) issues have wiped more than $500 billion off the
value of large US companies over the past five years, according to an analysis
by Bank of America.”
YourSRI hat den ESG-Marktbericht Investmentfonds
& ETFs –Deutschland Ausgabe 2019 herausgebracht, den es
auch für Österreich und die Schweiz gibt. Dort findet man auch den Nachhaltigkeitskompass Für
Stiftungen, Ausgabe 2019 vom Juni. Mein Kommentar: Ich habe nicht viel Neues in diesen
Reports gefunden. Im Stiftungskompass steht aber auf Seite 35, dass es ganz
wenige ESG+Impact Mischfonds für Stiftungen gibt. Hier ist so ein Fondskonzept:
https://prof-soehnholz.com/impactesg-innovatives-mischfondsprojekt-der-von-der-heydt-bank/.
ESG
International: Impact Investing und Islamic Finance
SDG Impact Measurement – A Brief
Overview of Providers, Methodologies, Data and Output von meinen Kollegen aus der Sustainable
Investing Kommission der DVFA Christoph Klein und Rupini Rajagopalan bringt
einen sehr guten (auch tabellarischen) Überblick über 12 Anbieter die
Unternehmen und Anlegern dabei helfen können, Impact und SDG-Alignment zu
prüfen. Wenig überraschend: “We find that there is a high
diversity of methodological approaches to assess SDG impact either from a
company level or portfolio level.”
Sustainable,
responsible, and impact investing, and islamic finance. Similarities and differences lautet
der Beitrag von Usman Hayat vom CFA Institut von 2019. Zusammenfassend
heisst es auf Seite 12: “SRI investing and Islamic finance seek to meet the
financial needs of customers, perform well financially, and offer better outcomes
for society and the environment than conventional finance. The two, however,
have core markets in different parts of the world, and there are some
conceptual differences between them.”
Growing
Importance of Islamic Finance and Islamic FinTech schreibt
Syed Musheer Ahmed am 12. Dezember bei Medici. “Though a relatively new segment
of FinTech, there has been strong growth in FinTech solutions and the use of
digital offerings by Islamic banks.” Fintech-Details werden aber noch nicht genannt, sondern es
wird auf einen künftigen Beitrag verweisen.
ESG
International: Greenwashing-Risiko und Konsequenzen für Fondsanbieter
NNIP warnt „Gutes
Gewissen“-Anleger vor Greenwashing steht bei Fondsprofessionell online am 23.12. Sogenannte
„“Transition Bonds“ beziehungsweise „Übergangsanleihen“
oder auch „ESGorientierte Anleihen“ …. sind allerdings kein
Fortschritt, sondern erhöhen die Gefahr von Greenwashing, warnt NN Investment
Partners (NNIP). Das Etikett „Übergangsanleihe“ könnte die Tür öffnen
zu Sektoren, Unternehmen und Geschäftspraktiken, die weder jetzt noch in
Zukunft nachhaltig sind“. Mein Kommentar:
Das sehe ich auch so.
In ESG:
How do fund selectors cut through the greenwash of gradualism? (Part 1) zeigt Jon Beckett am 13. August bei
InvestmentEurope am Ende des Beitrages eine (un)schöne Grafik zu vielfältigen
Greenwashingmöglichkeiten.
Konsequenzen
für Berater
John
Rekenthaler von Morningstar schreibt am 13. Dezember: The
Great Investment Industry Roll-Up Gradually, its inefficiencies
are being competed away.” For several decades now, the leading financial
advisors have redefined their practices. Once, they selected stocks; then they
found mutual funds; then they built portfolios. Now, increasingly, they leave
even much of the portfolio construction to others, borrowing from outside
models. Along the way, they have adopted broader views of their roles, serving
as overall guides for their clients. Those changes make sense.“