Den Marketingslogan „80% anders“ habe ich gewählt, weil Diversifikator vieles anders macht als kollektive (Fondsmanager, Assetmanager) und individuelle Vermögensverwalter aber auch als Robo-Advisors.
Drei Jahre stimmt nicht ganz, aber „80% anders“ auch nicht. Wie anders Diversifikator ist, ist schwer zu messen und hängt vom Vergleichsmaßstab ab. Auch ob die Rendite wirklich gut ist, hängt von der jeweiligen Bezugsgröße ab. Selbst die drei Jahre sind nicht präzise, da die Firma erst Anfang März 2016 gegründet wurde. Die ersten Portfolios wurden aber Ende 2015 fertiggestellt und standen Anfang 2016 online.
Den Marketingslogan „80% anders“ habe ich gewählt, weil
Diversifikator vieles anders macht als kollektive (Fondsmanager, Assetmanager) und
individuelle Vermögensverwalter aber auch als Robo-Advisors, von denen es Ende
2015 zumindest in den USA schon ziemlich viele gab.
Erstens: Andere Investmentphilosophie
Regelbasierte Investments sind transparent nachvollziehbar,
wenn die Regeln offengelegt werden. Diskretionäre
Anlagestrategien sind solche, die von Personen nicht voll regelbasiert getroffen
werden. Sie sind meist wenig transparent und kaum vorhersehbar. Quantitative Investmentstrategien (Quants)
können zwar voll regelbasiert sein. Ihre Manager legen aber die Regeln selten komplett
offen („Blackbox“) und nutzen zudem meist viele Prognosen. Das gilt auch für
sehr viele der sogenannten Smart-Beta oder Faktorstrategien. Prognosen sind
aber schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen, heißt ein viel
zitierter Spruch.
Und sogenannte Optimierungen haben das Problem, dass die Ergebnisse sehr stark von den Restriktionen der Modelle und den Dateneingaben/Prognosen abhängen. Sie sind daher eher Pseudo-Optimierungen.
Ich habe eine regelbasiert-optimierungsfreie Investmentphilosophie, wie man sie auch in vielen Indexfonds umgesetzt findet. Anders als viele Indexfondsanbieter, verfolge ich aber ausschließlich eine solche Philosophie (Details siehe Das Diversifikator Buch).
Zweitens: Andere Asset Allocation
Asset Allocation, also die Verteilung der Investments auf
verschiedene Anlagesegmente, gilt als besonders wichtig für den Anlageerfolg. Ich
habe Diversifikator gegründet, weil es bis Ende 2015 keine mich überzeugenden
Asset-Allocation Modelle gab. Die von mir seit 1999 verfolgte „Naive“
Allokation, also die Gleichverteilung auf verschiedene Assetklassen (siehe Söhnholz/Rieken/Kaiser
2010, S. 101-110), hat zwar oft gute Anlageergebnisse geliefert, ist aber
konzeptionell unbefriedigend. Hauptproblem: Bei einer solchen Allokation ist unklar,
welche und wie viele unterschiedliche Assetklassen genutzt werden sollten.
Mit den Multi-Asset Portfolios von Diversifikator wird –
meines Wissens weltweit erstmals öffentlich – die aggregierte Allokation aller
Kapitalanleger weltweit nachgebildet. Es handelt sich also um kapitalgewichtete
Multi-Asset Portfolios.
Die Allokationen zu den verschiedenen Anlagesegmenten werden
mit kostengünstigen Indexfonds (Exchange Trade Fonds bzw. ETFs) umgesetzt. Damit
handelt es sich wohl um die passivsten („most passive“) möglichen Multi-Asset Portfolios.
Drittens: Erstes öffentliches verantwortungsvolles ETF-Portfolio
Die ersten drei Portfolios von Diversifikator waren das aus
19 ETFs bestehende Weltmarktportfolio (im Folgenden auch WMP) Basis, das
Weltmarktportfolio 7 (heute „S“ genannt) und das ESG-ETF Portfolio (ESG steht
für Environment, Social, Governance).
Das WMP Basis setzt die unabhängig gemessene Allokation
aller Anleger über ETFs so um, dass diese mit einem Anlagevolumen von ca.
einhundertausend Euro kosteneffizient implementiert werden können.
Weltmarktportfolio 7/S wurde aus dem Basisportfolio abgeleitet, um die
Allokation auch für kleinere Anlagesummen ab etwa zehntausend Euro effizient
investierbar zu machen (siehe „Mindestanlagen“ auf www.diversifikator.com). Zeitgleich wurde
versucht, diese Allokation nur mit „verantwortungsvollen“ ETFs umzusetzen.
Resultat war das meines Wissens weltweit erste derartige ESG ETF-Portfolio.
Viertens: Weitere innovative ETF-Portfolios
Basierend auf Diskussionen mit Interessenten kamen weitere
Ableitungen der Portfolios hinzu: Das WMP S ex Bonds für Anleger, die keine
Anleihen mögen, das Alternatives ETF-Portfolio für Anleger, die nur ihre
Allokation an alternativen Anlagen abdecken wollen, das WMP S „Stars“ Portfolio
für Anleger, die nur besonders gut geratete ETFs in ihren Portfolios haben
wollten und das wohl ebenfalls weltweit erste öffentliche Islamic ETF-Portfolio,
das verantwortungsvoll ist, aber keine Banken bzw. hochverschuldeten
Unternehmen enthalten sollte.
Zum Jahresende 2016 wurden diese 7 Portfolios um 3 weitere
ergänzt: Das dividendenorientierte Equity Income (DW) ETF-Portfolio, das
ausschüttungsorientierte Multi-Asset Portfolio WMP Income und das
risikogesteuerte WMP Basis Trend.
Fünftens: Neuartige direkte ESG Aktienportfolios als ETF-Ersatz
Zum Jahresende 2016 wurden außerdem erstmals direkte
Aktienportfolios gestartet. Grund waren Lücken im ETF-Markt. So konnten wir
keine ETFs finden, die Allokationen zu Immobilienaktien, Infrastrukturaktien
oder auch Deutschen Aktien konsequent nach ESG-Kriterien ermöglichten. Daher haben
wir solche Portfolios selbst entwickelt. Sie sind alle streng-regelgebunden,
fast ausschließlich durch ESG-Kriterien bestimmt (PureESG) und sie können mit
wenig Handelsaktivität umgesetzt werden (passiv).
Für eine Stiftung haben wir nach den gleichen strikten
Regeln ein globales Aktienportfolio mit 30 Titeln berechnet. Die Rückrechnungen
waren attraktiv und haben besonders für die Top 5 Aktien nach ESG-Kriterien
hohe Renditen gezeigt, so dass zum Mai 2017 zwei globale Aktienportfolios
gestartet wurden. Mit dem zeitgleich gestarteten regelbasiert risikogesteuerten
ESG ETF-Portfolio Trend stieg das Angebot damit auf insgesamt 16 Portfolios,
davon 8 nach ESG Kriterien.
Damit war die kleine Firma Diversifikator wohl der deutsche
Anbieter mit dem breitesten öffentlichen Angebot von ESG Portfolios.
Sechstens: Besonders strikte PureESG Portfolios
Die direkten Aktienportfolios unterscheiden sich von „aktiv“
gemanagten verantwortungsvollen Portfolios vor allem dadurch, dass fast nur
ESG-Kriterien zur Aktienselektion genutzt werden. Einen solchen puren ESG
(PureESG) Ansatz haben auch verantwortungsvolle ETFs. Allerdings nutzen die ESG
Aktienportfolios von Diversifikator mehr Ausschlüsse und haben meist höhere
Anforderungen an E, S und G Kriterien als verantwortungsvolle ETFs, die in der
Regel nur aggregierte ESG-Ratings nutzen. Bei solchen aggregierten Ratings
können z.B. schlechte Umweltwerte durch gute Unternehmensführungswerte
kompensiert werden (siehe z.B. hier).
Siebtens: Kein Outperformanceanspruch
Statistiken zeigen immer wieder, dass aktiv gemanagte
Portfolios/Fonds aber auch voll regelbasierte Produkte wie Faktor-ETFs (auch
Smart-Beta Produkte genannt) einfache passive Benchmarks selten dauerhaft
outperformen (aktuell siehe z.B. hier).
Für die Vergangenheit findet man zwar immer Outperformer, aber die verlässliche
Identifikation künftiger Outperformer ist kaum möglich.
Diversifikator strebt keine Outperformance kann, sondern
bietet „most-passive“ Portfolios an, die selbst als Benchmarks dienen können.
Dabei werden neue Portfolio vor allem dann entwickelt, wenn es noch keine
relevanten ETFs gibt. Das gilt vor allem für Multi-Asset und passive
verantwortungsvolle (ESG) Ansätze.
Achtens: Modell- statt Echtportfolios
Modellportfolios sind in Deutschland, anders als z.B. in den
USA oder Großbritannien, nicht besonders populär (siehe z.B. hier).
Ich habe mich trotzdem für Modellportfolioangebote und gegen „Echtportfolios“
entschieden, weil sie einige Vorteile bieten. Hauptvorteil ist, dass man sie
kostengünstig entwickeln und pflegen bzw. managen kann und somit relativ viele
Portfolios anbieten kann. So kann man als neuer und kleiner Anbieter eine
Vielzahl von Kundenwünschen bedienen.
Das Geschäftsmodell von Diversifikator war von Anfang an auf
den Vertrieb über Partner (B2B) ausgerichtet. Diese Partner können die
Portfolios von Diversifikator in Form von kollektiven („Fonds“ oder
standardisierter Vermögensverwaltung) oder individuellen Portfolios anbieten,
auch online als automatisierte Robo-Advisors.
Neuntens: „Cash“ ohne Gebühren statt Anleihen als sichere Anlagen
Ich betrachte Anleihen aufgrund von Kredit- bzw.
Bonitätsrisiken von Emittenten und möglicher und vielfach erwarteter
Zinssteigerungen, die zu Kursverlusten führen, nicht als „sichere“ Anlagen. Traditionelle
Vermögensverwalter aber auch Robo-Advisors bezeichnen Anleihen dagegen oft als
sichere Investments.
Außerdem halte ich Verluste für kritischer als Portfolioschwankungen (Volatilitäten) für Anleger. Anleger, die Verlustrisiken reduzieren wollen, sollten daher einen Teil ihres Geldes in sichere Anlagen investieren, als die ich grundsätzlich „Cash“, z.B. Tagesgeld, ansehe. Wenn man z.B. 50% Verluste am Aktienmarkt wie in 2008 für wahrscheinlich hält aber selbst nur 25% Verluste tolerieren möchte, sollte man nur die Hälfte seiner Geldanlage in risikobehaftete Investments wie Aktien und die andere Hälfte in Cash investieren.
Diese Überlegungen sind die Grundlagen der „Tools“ und
allgemeinen Portfolioempfehlungen von Diversifikator. Dementsprechend verlangt
Diversifkator Gebühren auch nur für die „Risikoanlagen“, also z.B.
Weltmarktportfolios oder Aktienportfolios, nicht jedoch die Cashanteile.
Zehntens: Kein voller Robo-Advisor
Ziel von Diversifikator war von Anfang an eine möglichst
weitgehende Transparenz für Geschäftspartner und für deren Kunden. Das heißt,
dass möglichst viele Informationen sieben Tage die Woche jeweils 24 Stunden
online zugänglich sein sollten. Das führt allerdings zu viel Text, denn einen
Index detailliert zu beschreiben erfordert mehr Dokumentation als das bei
aktiven Managern und Quants übliche „Vertrauen Sie uns, wir machen das schon“.
Außerdem sollen auch Anleger Zugang zu den Portfolios
bekommen, die sich keinen Anlageberater oder Vermögensverwalter leisten können
oder wollen.
Diversifikator erbringt weder Anlageberatung noch
Vermögensverwaltungsservices. Letzteres wird jedoch von echten Robo-Advisors erbracht.
Allerdings können Portfolios von Diversifikator durch Robo-Advisors angeboten werden.
Diversifikator hilft bei Bedarf auch bei der Entwicklung solcher Robo-Advisors.
Elftens: No- bzw. Small Data Ansatz und Vertrauensprinzip
Datenschutz ist Diversifikator sehr wichtig. Der beste
Schutz der Daten besteht darin, gar nicht über sie zu verfügen. Diversifikator
will daher möglichst keine Endkundendaten haben. Diversifikator vertraut
darauf, dass direkte Nutzer aber auch Geschäftspartner die Services von
Diversifikator ordnungsgemäß bezahlen.
„80% anders“ ist sehr schwer zu vermarkten
Diese Aufzählung sollte deutlich machen, dass Diversifikator aus Überzeugung und nicht aus Marketingsicht 80% anders ist. Aus Vertriebsgesichtspunkten ist 80% anders sogar nachteilig, weil es offensichtlich vielem widerspricht, was bisher angeboten wurde. Weder Endkunden noch Berater, Vermögensverwalter oder Medien werden ohne Weiteres ihre bisherigen Überzeugungen bzw. Ansätze verwerfen.
Ich versuche daher, Diversifikators Portfolios als Ergänzung zu bisherigen Angeboten zu vermarkten. Bisher war ich damit aber noch nicht sehr erfolgreich. Da Diversifikator gut selbst finanziert ist, bin ich aber geduldig.
Die Rückrechnungen waren erstaunlich gut
Potentielle Interessenten an den Portfolios sind oft
skeptisch, wenn sie von den strikten Regeln der Portfolios hören (für ESG siehe
z.B. hier).
Sie erwarten eher schlechte Performances durch vermeintlich zu passive bzw.
nicht aktiv risikogemanagte Anlagen (Weltmarktportfolios) bzw. zu geringe
Diversifikation (ESG Aktienportfolios).
Solche passiven und wenige handelsintensiven Portfolios
haben zumindest den Vorteil, dass man die einfachen Regeln gut zurückrechnen
kann.
Die Rückrechnungen der meisten Portfolios von Diversifikator
sehen attraktiv aus. Das ist erstaunlich, das jeweils nur eine einheitliche
Regel zurückgerechnet wurde und keine „verbesserten“ Varianten gesucht wurden
(Backtest-Optimierung bzw. Data Mining, siehe auch hier).
Nur für die Trendfolgeportfolios wurde mehr als eine Regel zurückgerechnet, die
aber alle dokumentiert wurden. Außerdem wurde nicht die beste Rückrechnung als
Regelbasis gewählt, sondern die konzeptionell beste Regel (siehe hier).
Frei verfügbare Rückrechnungs- und Echtperformance-Tagesdaten
Wie heißt es so schön: Glaube keiner Statistik, die Du nicht
selbst gefälscht hast.
Ob ein Portfolio als erfolgreich eingeschätzt wird, hängt
von mehreren Faktoren ab. Erstens ist die betrachtet Track-Record wichtig: Die
Analyseperiode sollte nicht zu kurz sein und idealerweise mehrere Marktphasen,
also auch schlechte, beinhalten. Zweitens sollte die genutzte Benchmark passend
sein. Außerdem kann man Renditen oder unterschiedliche Kennzahlen für
risikoadjustierte Renditen als Vergleichsmaßstab wählen.
Wie weiter unten zu sehen ist, macht es einen erheblichen
Unterschied, ob man ein Portfolio mit passiven Lösungen (ETFs) oder der
durchschnittlichen Performance aktiv gemanagter Fonds vergleicht. Für die
Vergleiche mit aktiven Fonds nutze ich z.B. Morningstar.
Das dafür kostenlos zur Verfügung stehende Tool gibt allerdings nur Renditen zu
einem Stichtag an. Für diesen Beitrag ist das der 16. Januar 2019.
Um Interessenten zu ermöglichen, eigene Analysen
durchzuführen, stellen wir online eine Datei mit aktuellen und sogar
Rückrechnungstagesdaten aller Portfolios zur Verfügung (siehe Excel-Download
unter Rückrechnungen).
Hier sind meine subjektiven Grobanalysen:
3 Jahre Weltmarktallokation: Besser als Mischfonds, schlechter als
50/50, aber sehr gutes ESG ETF-Portfolio
Das Weltmarktportfolio Basis hat in der analysierten Periode
bis zum 16.1.2019 5,5% gewonnen, das Weltmarktportfolio S 5,7%, eine
Kombination von 50% Aktien- und 50% Anleihe-ETFs aber sogar 9,2%.
Die schlechtere Performance kommt fast ausschließlich aus
dem Jahr 2017. Anfang 2018 hatte ich dazu geschrieben: „Die Performance des
Weltmarktportfolio Basis (+0,8%) und damit auch der daraus abgeleiteten
Portfolios war im Gegensatz zum sehr guten Jahr 2016 nicht gut (das 50/50 ETF
Benchmarkportfolio hat +4,8% erreicht). Da die Portfolios die Kapitalanlage
aller Investoren weltweit abbilden, werden Währungskurse nicht gehedgt. Die
hohe Allokation zum US Dollar hat sich daher in 2017 besonders negativ
bemerkbar gemacht. Auch die aus dem „echten“ Weltmarktportfolio abgeleiteten
recht hohen Allokationen zu alternativen Anlagen (Alternatives ETF-Portfolio
+0,8%) wie Immobilien und Infrastruktur aber auch einige Rohstoffsegmente haben
sich in 2017 im Gegensatz zu 2016 negativ ausgewirkt“ (siehe hier).
Globale flexible Mischfonds (EUR) hatten im Schnitt über
drei Jahre aber eine schlechtere Rendite als die Weltmarktportfolios.
Das ebenfalls Anfang 2016 gestartete ESG ETF-Portfolio hatte
mit +12.3% dagegen eine sehr gute Performance über die drei Jahre. Allerdings
hat es davon profitiert, dass der Aktienanteil in 2016 durch mangelnde Verfügbarkeit von ESG ETFs
überproportional hoch war.
2 Jahresperformance: Nicht alle Ableitungen des WMP haben sich
bisher bewährt
Das Weltmarktportfolio Basis Trend hat seit Auflage etwas
weniger Verlust gemacht als das nicht risikogesteuerte Portfolio, aber es wäre ebenfalls
von einer einfachen 50/50 Aktien/Anleiheallokation geschlagen worden. Das ESG
ETF-Portfolio Trend war besser als das WMP Basis Trend, aber ebenfalls
schlechter als 50/50.
Das WMP Stars mit ausschließlich Top gerateten ETFs hat etwas
weniger Rendite gebracht als das vergleichbare WMP S. Das gilt auch für das WMP
Basis Income im Vergleich zum WMP Basis. Das Equity Income (DW) ETF-Portfolio
hat schlechter als reine Aktienportfolios wie das WMP S ex Bonds performt, aber
leicht besser als dividendenorientierte Aktienfonds. Das WMP S ex Bonds hat
auch globale Aktienfonds in der Rendite übertroffen. Das Alternatives ETF und
das Islamic ETF Portfolio konnten noch nicht durch gute Renditen überzeugen.
ESG-Aktienportfolios überwiegend besser als vergleichbare traditionelle Fonds
Die seit Ende 2016 laufenden puren ESG Portfolios für
Deutsche Aktien und vor allem Infrastruktur haben traditionelle Fonds teilweise
erheblich hinter sich gelassen. Das Immobilienaktien ESG Portfolio war etwas
schlechter, was wohl vor allem an der hohen Allokation zu britischen Aktien lag.
Die im Mai 2017 gestarteten globalen ESG Aktienportfolios haben sich gegenüber
traditionellen Fonds ziemlich gut entwickelt, obwohl das aus nur 5 Aktien
bestehende Global Equities ESG S Portfolio zwischenzeitlich schlecht gelaufen
ist.
Gut diversifizierte globale Portfolios mit hohen E, S und G
Ratings
Seit Herbst 2017 berechnen wir „unsere“ Top 200 ESG-Aktien
mit den Top 30 und Top 5 als separaten Unterportfolios. Aufgrund der Ende 2018
stark erhöhten Anforderungen an die ESG Kriterien (siehe hier),
sind nur knapp 70 der Aktien aus 2018 auch 2019 wieder unter unseren Top 200.
38% sind US Aktien und 18% japanisch, 8 Aktien sind der Schweiz zuzuordnen und
6 Deutschland. Österreichische Aktien sind nicht vertreten.
Ein Drittel der 200 Aktien sind Finanzdienstleister und 15%
Technologieunternehmen sowie 9% Immobilienaktien/REITs. Die
Marktkapitalisierung Ende 2018 reicht von 18 bis zu 674 Mrd. EUR mit einem
Durchschnitt von etwa 33 Mrd. EUR. Die durchschnittlichen E, S und G Scores
sind 78, 74 und 79.
Global Equities ESG
Portfoliozusammensetzung Anfang 2019: Nur 2 der Top 30 Aktien waren auch 2018
schon im Portfolio. Ein Drittel sind US-Aktien, 28% aus Europa, 20% aus Japan
und 17% aus anderen asiatischen Ländern. Ein Unternehmen ist aus Deutschland,
eines aus der Schweiz aber keines aus Österreich. 27% sind Finanzdienstleister,
17% Technologieunternehmen und 13% Immobilienaktien/REITs. Die
Marktkapitalisierung Ende 2018 reicht von 2 bis zu 186 Mrd. EUR mit einem
Durchschnitt von etwa 25 Mrd. EUR. Die durchschnittlichen E, S und G Scores
sind 81, 78 und 91.
Zusammensetzung des Global
Equities S Portfolios zu Anfang 2019: Keines der fünf Unternehmen aus dem
Vorjahr ist 2019 im Portfolio geblieben. Zwei Unternehmen kommen aus den USA
und je eines aus Australien, Deutschland und Großbritannien. Mit der deutschen
Börse und der Australia und New Zealand Banking Group sind zwei Finanzdienstleister
enthalten und mit Host Hotels & Resorts ist ein Immobilienunternehmen
vertreten. Die Marktkapitalisierung reicht von 11 bis 43 Mrd. EUR mit einem
Mittelwert von 16 Mrd. Die durchschnittlichen E, S und G Scores sind 78, 78 und
93.
Gestrichene Liquiditäts- zu Gunsten höherer E, S und G
Anforderungen für Deutsche, Infrastruktur- und Immobilienaktien
Deutsche Aktien ESG
Portfoliozusammensetzung Anfang 2019: Um die gewünschte Mindestanzahl von 15 Titeln
im Portfolio zu erreichen, wurden die Anforderungen an die Liquidität der
Wertpapiere für 2019 aufgehoben. Die Anzahl der Aktien im Portfolio ist von
2018 auf 2019 trotzdem von 25 auf 20 gesunken, da die ESG-Mindestanforderungen
erhöht wurden (siehe Kapitel 3.3 im Diversifikator-Buch). 8 Aktien sind aus dem
Portfolio herausgefallen: Continental, Osram, Diebold Nixdorf, Deutsche
Lufthansa, GEA Group, Hamburger Hafen, Deutsche Wohnen und Telefonica
Deutschland. Dafür kamen Infineon, Axel Springer und Scout24 hinzu.
Finanzdienstleistungen sind mit 30% vertreten, andere Segmente mit eher
geringen Portfolioanteilen. 11 der 20 Titel sind im DAX vertreten. Die
Marktkapitalisierung Ende 2018 reicht von 1,6 bis 107 Mrd. Euro und liegt im
Mittel bei etwa 27 Mrd. EUR. Die
durchschnittlichen E, S und G Scores sind 84, 82 und 68.
Real Estate ESG
Portfoliozusammensetzung Anfang 2019: Von den 30 Aktien bzw. REITs (im
Folgenden unter Aktien zusammengefasst) sind nur 10 aus dem Vorjahr im
Portfolio geblieben. Das neue Portfolio hat einen Anteil von 40%
nordamerikanischen, 27% britischen, 23% EU und 9% asiatischen Aktien. Es
enthält weder Aktien aus Deutschland, der Schweiz noch Österreich. Die
Marktkapitalisierung Ende 2018 reicht von einer bis zu 25 Mrd. EUR mit einem
Durchschnitt von 6 Mrd. EUR. Die durchschnittlichen E, S und G Scores sind 79,
73 und 75.
Infrastructure ESG
Portfoliozusammensetzung Anfang 2019: Anfang 2019 sind trotz der gestrichenen
Liquiditätsanforderungen nur noch 15 Aktien im Portfolio, da die
ESG-Mindestanforderungen erhöht wurden (siehe Kapitel 3.3), davon nur 5 aus dem
Vorjahr. 27% stammen aus Großbritannien und je 20% aus Hongkong, Japan und der
EU. Weder die USA, Deutschland, die Schweiz noch Österreich sind mit Aktien im
Portfolio vertreten. 7 Unternehmen sind überwiegend im Bereich
Transportinfrastruktur, vor allem Bahn zuzuordnen, und 6 der Unternehmen
gehören zum Segment erneuerbarer Energien. Die Marktkapitalisierung Ende 2018
reicht von einer bis zu 30 Mrd. EUR mit einem Durchschnitt von etwa 10 Mrd.
EUR. Die durchschnittlichen E, S und G Scores sind 73, 72 und 68.
Zusammenfassung: Diversifikator bleibt 80% anders
Diversifikator ist aus Überzeugung 80% anders und nicht aus Marketinggründen. Daher gibt es keine Änderungen am grundsätzlichen Konzept. Aber einige Portfolios, speziell einige Ableitungen aus dem Weltmarktportfolio Basis, werden im Jahr 2020 möglicherweise nicht mehr angeboten werden. Aber fast alle ESG Portfolios laufen gut bis sehr gut. Die ESG-Aktienportfolios sind auch ohne Länder- und Branchenrestriktionen gut diversifiziert, weisen aber hohe Tracking Errors gegenüber traditionellen Indizes auf. Das wird auch so bleiben. Institutionelle Anleger können aber maßgeschneiderte Portfolios erhalten.