11x new research on plastic, new food, sentiment pollution, cognitive pollution, corporate social responsibility-washing, brown mergers and acquisitions, sustainable funds, life-cyle deficits, government bonds, science illusion, AI risks and scientific hallucinations
Zusammenfassung
11x new research on plastic, new food, sentiment pollution, cognitive pollution, corporate social responsibility-washing, brown mergers and acquisitions, sustainable funds, life-cyle deficits, government bonds, science illusion, AI risks and scientific hallucinations
Impact fund issues: Abstracts Übersetzt mit der kostenlosen Version von Deepl.com; # zeigt die Anzahl der SSRN-Downloads der kompletten Studien vom 7. August 2025
Ökologisches und soziales Research
Plastic problem: EVERY BREATH YOU TAKE – Air Pollution Risks from Petrochemicals Production for the Plastics Supply Chain by Greenpeace as of Juli 22th, 2025: “… Die Studie hat wissenschaftliche Literatur ausgewertet und umfangreiche Belege dafür gefunden, dass das Leben in einem Umkreis von 10 km um eine petrochemische Produktionsanlage mit Gesundheitsrisiken für die Bevölkerung durch Luftverschmutzung verbunden ist. Millionen Menschen sind gefährdet: In den 11 Ländern des Untersuchungsgebiets ergab die Analyse … über 51 Millionen Menschen, wenn man einen Umkreis von 10 km berücksichtigt. … Fallstudien liefern eindeutige Belege dafür, dass Menschen, die in der Nähe von petrochemischen Produktionsstätten leben, die mit der Herstellung von Kunststoffen in Verbindung stehen, häufiger an Krankheiten (einschließlich Krebs und Atemwegserkrankungen) leiden … Die bis zum Jahr 2050 geplante Ausweitung der Kunststoffproduktion wird weltweit zu noch höheren Emissionen dieser gefährlichen Luftschadstoffe führen … Ein Großteil dieser Ausweitung der Kunststoffproduktion dient der Herstellung von kurzlebigen Artikeln wie Einwegverpackungen aus Kunststoff oder Fast Fashion, deren Verbrauch bis 2050 massiv zunehmen dürfte …“ (Seite 7).
New Food: Renewable Food – A Transformed and Renewable Food System is Now Possible by Paul Gilding as of July 24th, 2025: „Die industrielle Landwirtschaft und das darauf aufbauende Nahrungsmittelsystem … kann … in ihrer derzeitigen Form unmöglich die Nahrungsmittelproduktion um die in den kommenden Jahrzehnten erforderlichen 35 bis 56 Prozent steigern. … die Wahrscheinlichkeit von Versorgungsschocks und einer globalen Nahrungsmittelkrise (ist) hoch, oder zumindest von einer Reihe regionaler Krisen … Parallel dazu sind heute eine Reihe neuer Ansätze in der Lebensmittelproduktion weit verbreitet und werden sich bald auf den globalen Märkten durchsetzen. Dazu gehört die Nutzung traditioneller Fermentationstechniken in Kombination mit modernen Technologien wie künstlicher Intelligenz (KI) und Biotechnologie, um Proteine und andere Lebensmittelzutaten durch biologische Prozesse statt durch traditionelle Landwirtschaft herzustellen. Sie werden die gleichen Lebensmittel produzieren, jedoch effizienter und sauberer. Die Beschleunigung dieser Ansätze auf dem Markt wird … durch nationale Erfordernisse der Ernährungssicherheit und durch die Wirtschaftlichkeit der Herstellung und Technologie von Lebensmittelzutaten vorangetrieben, die einfach wettbewerbsfähiger sind – billiger, gesünder und sicherer. Obwohl dies nicht der Hauptgrund ist, wird ein Nebeneffekt eine drastische Reduzierung der Landnutzung, der Treibhausgasemissionen und des Wasserverbrauchs sein” (Seite 5).
Sentiment-pollution: Can Air Pollution Affect Our Sentiments: Social Media Evidence from Japan by Zehao Lina, Ying Liua, Congrong Pana, and Lutz Sager as of August 5th, 2025 (#10): „Wir schätzen die Auswirkungen der Luftverschmutzung auf die Stimmung anhand von Social-Media-Daten aus einer Gruppe japanischer Städte. … Wir stellen fest, dass ein Anstieg der Konzentrationen von Feinstaub (PM2,5) und kleinen Partikeln (PM10) um eine Standardabweichung die allgemeine Stimmung um 0,79 % bzw. 1,64 % Standardabweichung verringert, was sich aus einem stärkeren Anstieg der negativen Stimmung und einem geringeren Rückgang der positiven Stimmung zusammensetzt. … Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Stimmung neben physiologischen und kognitiven Mechanismen ein möglicher Mechanismus ist, um die zunehmend offensichtlichen nicht gesundheitlichen Schäden durch Luftverschmutzung auf die Arbeitsproduktivität, die Verkehrssicherheit, den Schlaf und die Kriminalität zu erklären“ (Abstract).
Cognitive pollution: Grit in the Gears: Air Pollution and Financial Cognition by Muxin Zhai, Joni Charles, and M. Iqbal Ahmed as of May 19th, 2025 (#31): „In dieser Arbeit untersuchen wir die Auswirkungen der Luftverschmutzung auf die finanzielle Kognition anhand von hochfrequenten Daten auf County-Ebene aus den Vereinigten Staaten. … Wir stellen fest, dass eine hohe Luftverschmutzung die Finanzkompetenz negativ beeinflusst und die Fähigkeit von Einzelpersonen beeinträchtigt, finanzielle Ungenauigkeiten zu melden und betrügerische Aktivitäten in ihren Finanzberichten aufzudecken. Wir ergänzen unsere Ergebnisse durch eine Umfrage und zeigen, dass selbst eine vorübergehende Exposition gegenüber hoher Luftverschmutzung zu einem Rückgang der Finanzkompetenz führen kann“ (Abstract).
ESG investment Research (in: Impact fund issues)
CSR-Washing: When Doing Good Backfires: The Effects of Corporate Social Responsibility Fit on Long- and Short-Horizon Investors by Chezham L. Sealy, Christopher P. Agoglia, and M. David Piercey as of July 11th, 2025 (#13): „… Obwohl sogenannte „Sündenunternehmen“ CSR häufig als Instrument einsetzen, um negative Wahrnehmungen der Aktionäre zu steuern, zeigen unsere Ergebnisse, dass dies nach hinten losgehen kann, indem es die langfristige Investitionsbereitschaft verringert, wenn die CSR-Initiative nicht zum Kerngeschäft des Unternehmens passt. Im Gegensatz dazu profitieren „tugendhaftere“ Unternehmen von der Berichterstattung über jede Art von CSR-Initiative und können die Investitionsbereitschaft von Anlegern mit langfristigem Horizont maximieren, indem sie sich für CSR-Initiativen engagieren, die gut zu ihrem Kerngeschäft passen …“ (Abtract).
Mein Kommentar: Ich investiere mit meinen direkten Aktienportfolios nur in „tugendhafte“ Unternehmen, zumindest nur in solche mit (sehr) guten Nachhaltigkeitskennzahlen (vgl. Maximale Portfolio-Nachhaltigkeit: Was geht? – Soehnholz ESG)
Brown M&A? How does target firm climate risk exposure affect the ownership choice and post-bid performance of acquirers in M&As? by Phuong Uyen Le, Aydin Ozkan, and Yilmaz Yildiz as of July 12th, 2025 (#14): „… Anhand einer umfassenden Stichprobe von inländischen und grenzüberschreitenden Transaktionen in 33 Ländern aus den Jahren 2003 bis 2020 stellen wir fest, dass Käufer deutlich geringere Beteiligungen an Zielunternehmen anstreben, die einem höheren Klimarisiko ausgesetzt sind, wobei dieser Effekt bei grenzüberschreitenden Transaktionen noch ausgeprägter ist. … Wir dokumentieren ferner einen positiven Zusammenhang zwischen der Klimarisikoexposition des Zielunternehmens und den abnormalen Renditen des Erwerbers sowie einen negativen Zusammenhang mit den Renditen des Zielunternehmens im Umfeld der Transaktionsankündigung. Dieser asymmetrische Performance-Effekt konzentriert sich auf finanziell eingeschränkte Zielunternehmen, was mit einer Wertübertragung von anfälligen Unternehmen auf strategisch begünstigte Erwerber im Einklang steht …“ (Abstract).
Mein Kommentar: Ich zweifele daran, ob es künftig noch genügend Käufer gibt, die bereit sein werden, relativ hohe Preise für Unternehmen mit hohen Umweltrisiken zu bezahlen.
SDG und Impact Investment Research
Impact fund issues (1): SFDR Article 8 and Article 9 Funds: Q2 2025 in Review by Hortense Bioy, Boya Wang, Anna Lennkvist, Lia Mitchell and Biddappa A R von Morningstar Sustainalytics as of July 29th, 2025: “Im zweiten Quartal 2025 verzeichneten Artikel-8-Fonds einen geschätzten Nettozufluss von 43 Mrd. EUR. … Artikel-9-Fonds verzeichneten das siebte Quartal in Folge Abflüsse, wobei sich die Rücknahmen jedoch auf 1,3 Mrd. EUR beschränkten …. Artikel-6-Fonds dominierten weiterhin die Zuflüsse mit Nettozeichnungen in Höhe von 82 Milliarden Euro im zweiten Quartal …. Das kombinierte Vermögen der Artikel-8- und Artikel-9-Fonds stieg um 3 % auf 6,4 Billionen Euro, was über 59 % des gesamten EU-Fondsmarktes entspricht. … Wir schätzen, dass in den letzten 18 Monaten mindestens 1.278 Fonds umbenannt wurden, was etwa 28 % der Fonds entspricht, die unter die ESMA-Richtlinien zur Fondsbenennung fallen“ (S. 1). … „Nachfolgend zeigen wir für jede Fondskategorie die Bandbreite der nachhaltigen Anlageverpflichtungen und den tatsächlichen Anteil nachhaltiger Anlagen, wie sie im europäischen ESG-Template (EET) ausgewiesen sind. … „Impact”-Fonds (weisen) den höchsten Anteil sowohl an angestrebten als auch an tatsächlichen nachhaltigen Anlagen auf. Es folgen „Sustainable”-Fonds, die mindestens 50 % ihres Vermögens in nachhaltige Anlagen investieren müssen. Das niedrigste Niveau an zugesagten und gemeldeten nachhaltigen Anlagen findet sich bei Produkten mit „ESG” im Namen“ (S. 27).
Mein Kommentar: Besonders interessant: Viele der von den Anbietern als nachhaltig klassifizierten Fonds haben nur eine selbst berichtete (EET) Nachhaltigkeitsquote unter 50%. Und diese Quote kann sogar so berechnet werden, dass Unternehmen mit mehr als 20% nachhaltigen Aktivitäten als komplett nachhaltig klassifiziert werden („sogenannter Entity-based Ansatz). Dass viele Anbieter einen „Entity-based“ Absatz nutzen erscheint wahrscheinlich, denn Clarity.ai hat in einer relativ aktuellen Studie festgestellt, dass die Unternehmen in sogenannten Impactfonds im Schnitt nur 38% SDG-Vereinbare Umsätze haben (vgl. auch Zuflüsse zu nachhaltigen Fonds und viele Umbenennungen | CAPinside und Hohe SDG Umsätze? Nur wenige Investmentfonds! – Soehnholz ESG).
Impact fund issues (2): Assessing company sustainability impact: Status quo and way ahead by Timo Busch, Brigitte Bernard-Rau, and Hendrik Brosche as of June 30th, 2025: „… den bestehenden Instrumenten zur Wirkungsanalyse von Unternehmen für Impact Investing fehlen die notwendigen Methoden und Daten, um die Bedeutung von ökologischen und sozialen Auswirkungen zu bestimmen. Dieser Beitrag befasst sich mit dieser Lücke, indem er zunächst die Literatur zur Lebenszyklusanalyse (LCA) … Unsere Ergebnisse zeigen, dass die LCA-Logik zwar eine wertvolle Grundlage für die Bewertung der Bedeutung von Unternehmensauswirkungen bietet, jedoch wichtige Lücken bei der Zuordnung von Schwellenwerten auf Makroebene zur Unternehmensebene bestehen bleiben. Darüber hinaus sind absolute Nachhaltigkeitsindikatoren für die Umwelt zwar konzeptionell weit fortgeschritten, ihre praktische Anwendung wird jedoch durch Datenbeschränkungen behindert, was ihre Verwendbarkeit für Investoren einschränkt. Sozialen absoluten Nachhaltigkeitsindikatoren fehlen klare Wirkungswege, um Probleme auf Makroebene in umsetzbare Indikatoren auf Unternehmensebene zu übersetzen, was durch Datenlücken zusätzlich erschwert wird …“ (Abstract).
Mein Kommentar siehe SDG-Umsätze: Die wichtigste Nachhaltigkeitskennzahl – Soehnholz ESG
Govvie-Risks: Decoding climate-related risks in sovereign bond pricing: A global perspective by Sofia Anyfantaki, Marianna Blix Grimaldi, Simona Malovana, Carlos Madeira, and Georgios Papadopoulos as of July 3rd, 2025 (#17): „… wir verwenden ein großes Panel von 52 Industrie- und Entwicklungsländern über einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten, um empirisch zu untersuchen, inwieweit Klimarisiken die Renditen von Staatsanleihen beeinflussen. Die Ergebnisse einer Panelregressionsanalyse zeigen, dass Übergangsrisiken mit höheren Renditen von Staatsanleihen verbunden sind, wobei dieser Effekt für Entwicklungsländer und für Länder mit hohen Emissionen nach dem Pariser Abkommen noch ausgeprägter ist. Im Gegensatz dazu scheinen hohe Temperaturabweichungen nicht in den Kreditkosten für Staatsanleihen berücksichtigt zu sein. Gleichzeitig verzeichnen Länder mit hoher Verschuldung tendenziell höhere Renditen für Staatsanleihen, wenn das akute physische Risiko steigt. Mittelfristig stellen wir anhand lokaler Prognosen fest, dass die Renditen für Staatsanleihen deutlich, aber auch unterschiedlich auf verschiedene Arten von Katastrophen reagieren, die durch den Klimawandel verursacht werden“ (Abstract).
Anderes Research (in: Impact fund issues)
Science-Illusion: LLM Hallucination of Citations in Economics Persists with Web-Enabled Models by Joy Buchanan, Stephen Hill, and Olga Shapoval as of July 1st, 2025 (#41): „Wir testen GPT-4o, DeepSeek V3 und das webfähige GPT-4o anhand von Eingabeaufforderungen aus den Kategorien des Journal of Economic Literature. Unter Verwendung eines hierarchischen Zitiervalidierungsrahmens stellen wir fest, dass selbst ein fortschrittliches webfähiges Modell (GPT-4o mit Websuche) nichtexistierende Zitate produziert. Obwohl webfähige Modelle gegenüber ihren Vorgängern Verbesserungen aufweisen, bleiben die Fehlerquoten für wissenschaftliche Anwendungen hoch …“ (Abstract).
AI Risks: How Much Should We Spend to Reduce A.I.’s Existential Risk? by Charles I. Jones as of April 25th, 2025 (#12): “Während der Covid-19-Pandemie haben die Vereinigten Staaten effektiv etwa 4 Prozent des BIP – durch reduzierte Wirtschaftstätigkeit – „ausgegeben”, um ein Sterberisiko von etwa 0,3 Prozent zu bekämpfen. Viele Experten glauben, dass die katastrophalen Risiken durch fortgeschrittene KI in den nächsten zehn Jahren mindestens genauso groß sind, was darauf hindeutet, dass vergleichbare Investitionen in die Risikominderung lohnen könnten. … Diese intuitive Einschätzung wird durch das hier entwickelte Modell gestützt. In dem Modell kann für die meisten der betrachteten Szenarien und Parameterkombinationen eine jährliche Ausgabe von mindestens 1 % des BIP zur Minderung des KI-Risikos gerechtfertigt werden, selbst ohne den Wohlstand künftiger Generationen zu berücksichtigen“ (Abstract).
…………………………………………………………………………………………………………………
Werbung (in: Impact fund issues)
Unterstützen Sie meinen Researchblog, indem Sie in den von mir beratenen globalen Small-/Mid-Cap-Investmentfonds FutureVest Equity Sustainable Development Goals R investieren und/oder ihn empfehlen.
Der Fonds konzentriert sich auf die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung mit durchschnittlich einzigartig hohen 99% SDG-vereinbaren Umsätzen der Portfoliounternehmen und sehr hohen E-, S- und G-Best-in-Universe-Scores sowie einem besonders umfangreichen Aktionärsengagement.
Zum Vergleich: Ein traditioneller globaler Small-Cap-ETF hat eine SDG-Umsatzvereinbarkeit von etwa 5%, ein diversifizierter Gesundheits-ETF etwas über 10%, Artikel 9 Fonds circa 20%, und liquide Impactfonds oder ein ETF für erneuerbare Energien ungefähr 40% (vgl. Maximale Portfolio-Nachhaltigkeit: Was geht?).
Insgesamt hat der von mir beratene Fonds seit der Auflage im August 2021 eine ähnliche Performance wie traditionelle globale Small- und Mid-Cap-Fonds (vgl. z.B. Fonds-Portfolio: Mein Fonds | CAPinside). Mein besonders nachhaltiger Fonds war also bisher ein Nachhaltigkeits- „Free Lunch“. Vergangene Performance ist allerdings kein guter Indikator für künftige Performance.