9x neues Research zu unattractive ESG investing, climate insurance, biodiversity ignorance, ESG fatigue, climate AI, corporates for future, engagement limits and illiquid investment illusions				
		
					Zusammenfassung
9x neues Research zu unattractive ESG investing, climate insurance, biodiversity ignorance, ESG fatigue, climate AI, corporates for future, engagement limits and illiquid investment illusions
Unattractive ESG: Jubiläumsbeitrag, weil ich seit dem ersten Researchpost im Jahr 2018 inzwischen 250 solcher Beiträge veröffentlicht habe von insgesamt über 530 Blogbeiträgen seit 2014 (Details zum Vorgehen für die Researchbeiträge siehe HJDmedia_Impact-Investing-Insights-2024 S.12/13).
# zeigt die Zahl der kompletten Researchdokumente, die bei SSRN bis zum 30. Oktober 2025 heruntergeladen wurden. Die Abstracts wurden mit der kostenlosen Version von Deepl.com übersetzt.
ESG investment research
Unattractive ESG? Sustainable yet similar: Challenging the performance and risk assumptions of sustainable market indices von Mathis Leifhelm, Christian Klein und Peter Scholz vom 1. Mai 2025: “Nachhaltige Marktindizes spielen in der nachhaltigen Finanzbranche eine zentrale Rolle. … Die Analyse von über 300 Indexpaaren ergab, dass nachhaltige Indizes im Vergleich zu ihren Benchmarks keine signifikante Verringerung des ESG-Risikos aufweisen. … Darüber hinaus stützen unsere Ergebnisse frühere Studien, die auf einen begrenzten Einfluss breiter nachhaltiger Finanzprodukte auf die Realwirtschaft hindeuten” (Abstract).
Mein Kommentar: Es wäre interessant zu sehen, ob diese Aussage auch für die jeweils am konsequentesten nachhaltigen Indizes (z.B. SRI) gilt, die relativ hohe Tracking Errors gegenüber dem jeweiligen traditionellen Vergleichsindex aufweisen.
Unattractive ESG? Drawing Up the Bill: Are ESG Ratings Related to Stock Returns Around the World? von Rómulo Alves, Philipp Krueger, und Mathijs van Dijk vom 23. Mai 2025 (#2278): “Wir bieten die bislang umfassendste Analyse der Beziehung zwischen ESG-Ratings und Aktienrenditen, wobei wir mehr als 16.000 Aktien aus 48 Ländern und sieben verschiedene ESG-Rating-Anbieter heranziehen. Wir finden kaum Anhaltspunkte dafür, dass ESG-Ratings mit den globalen Aktienrenditen zwischen 2001 und 2020 in Zusammenhang stehen“ (Abstract).
Climate risks: Climate insurance protection gap: a literature review and a research agenda for decision making von Irene Monasterolo, Karl Naumann-Woleske und Carmine Russo vom 12. September 2025 (#181): „… wir untersuchen und diskutieren kritisch die Ursachen für die Lücke im Klimarisikoschutz (IPG) … Anschließend entwickeln wir einen konzeptionellen Rahmen, um zu verstehen, wie sich die IPG auf die Tragfähigkeit der Staatsfinanzen und die Finanzstabilität auswirkt und dadurch auch auf die Verfügbarkeit und die Kosten öffentlicher und privater Investitionen für die Anpassung an den Klimawandel. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse entwickeln wir eine Forschungsagenda…“ (Abstract).
Biodiversity ignorance: Regulating for Biodiversity and Equity? The Performativity of Sustainability Reporting in the EU on Telecoupled Agri-Food Systems von Othmar Lehner, Eva-Maria Öhlinger, Truc Thanh Van, Theresia Harrer vom 12. August 2025 (#43): “Dieser Bericht untersucht die ersten Auswirkungen und anhaltenden Herausforderungen des neuen Nachhaltigkeitsberichterstattungssystems der EU, das 2022 veröffentlicht wurde und große europäische Unternehmen zur Offenlegung von Nachhaltigkeitsinformationen verpflichtet … mit besonderem Schwerpunkt auf der biologischen Vielfalt in den Lieferketten der Agrar- und Lebensmittelindustrie. Diese Wertschöpfungsketten sind in hohem Maße „telegekoppelt“ und verbinden die europäische Nachfrage mit ökologisch sensiblen Regionen und Gebieten mit hoher biologischer und kultureller Vielfalt im „globalen Süden“. … Die Integration der Biodiversität in die Unternehmensstrategie, die Unternehmensführung und das Wertkettenmanagement ist eher die Ausnahme als die Regel. Die Offenlegungen sind oft allgemein gehalten und es fehlen messbare Ziele. Die Politik und die Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität bleiben weitgehend oberflächlich … Die meisten Berichte beschränken sich auf Tier-1-Lieferanten und vernachlässigen die gesamte Wertschöpfungskette, in der oft die größten Auswirkungen auf die Biodiversität auftreten. …” (p. 3/4).
ESG fatigue? Ermüdungserscheinungen in der nachhaltigen Finanzierung: Ursachen und Dynamiken von Philipp Krüger und Cyril Pasche vom 24. September 2025: „Die Sustainable Finance Fatigue ist zweifellos real. … Die Errungenschaften von ESG und nachhaltiger Finanzierung in den vergangenen zwei Jahrzehnten sind bemerkenswert gewesen – und die jüngste Kritik ist zumindest teilweise auf ihr beispielloses Wachstum und ihren anfänglichen Erfolg zurückzuführen …die fundamentale Begründung für nachhaltige Finanzierung, also die Reduktion negativer Externalitäten durch den gezielten Einsatz von Kapital, bleibt intakt und überzeugend.… ESG-Praktiken werden sich voraussichtlich weiterentwickeln, hin zu einem „Sustainable Finance 2.0“: gezielter, pragmatischer und weniger anfällig für Übertreibungen, zugleich aber wirkungsvoller in der Erreichung konkreter Ergebnisse …“ (Seite 20).
Impact investment research (in: Unattractive ESG)
Climate AI: From narratives to action: leveraging AI to decode and advance sustainability commitments by Ivan Savin as of September 11th, 2025 (#33): “Trotz weit verbreiteter Versprechen, den Klimawandel zu bekämpfen, sind die Glaubwürdigkeit und Vergleichbarkeit der Verpflichtungen von Ländern und Unternehmen nach wie vor begrenzt. Dieses Impact Paper stützt sich auf zwei aktuelle KI-basierte Studien: Eine davon analysiert über 300 Klimaschutzversprechen (Nationally Determined Contributions, NDCs), die im Rahmen des Pariser Abkommens abgegeben wurden, die andere untersucht fast 1.500 Umwelt-, Sozial- und Governance-Berichte (ESG) von Unternehmen des STOXX Europe 600. Mithilfe von Methoden der natürlichen Sprachverarbeitung (Natural Language Processing, NLP) zeigen die Studien, welche Themen hervorgehoben werden, wie sie sich zwischen Ländern und Unternehmen unterscheiden und in welchem Zusammenhang sie mit tatsächlichen Emissionsreduktionen und Umweltleistungen stehen. In diesem Papier wird erörtert, wie KI Lücken zwischen Diskurs und Handeln aufzeigen kann, und es werden Möglichkeiten vorgeschlagen, wie NLP-Techniken … die Transparenz und Vergleichbarkeit der Nachhaltigkeitsberichterstattung verbessern können” (Abstract).
Corporates for future: Leveraging the Capabilities of Multinational Firms to Address Climate Change: A Finance Perspective von Franklin Allen, Adelina Barbalau, Erik Chavez und Federica Zeni vom 4. Oktober 2025 (#31): “… Wir argumentieren, dass multinationale Unternehmen (MNU) zwar maßgeblich zu diesem Problem beigetragen haben, aber auch einen wichtigen Teil der Lösung darstellen können – sie verfügen über einzigartige Eigenschaften, die es ihnen ermöglichen, eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Klimawandel zu spielen. MNU verfügen über umfangreiche und effiziente interne Märkte für Governance, Finanzierung und Technologie, die es ihnen ermöglichen, länderspezifische Hindernisse für Klimaschutzmaßnahmen wie uneinheitliche Regulierung, Korruption und mangelnde Technologie zu umgehen. Wir analysieren, wie verschiedene öffentliche und private Anreizmechanismen gestaltet werden könnten, um die einzigartigen Merkmale von MNE zu nutzen, ihre Anreize neu auszurichten und ihr Potenzial für eine Rolle bei der Dekarbonisierung der Wirtschaft zu erschließen “ (Abstract).
Engagement limits: The Cost of Contamination: Addressing Water Pollution Risks in Intensive Animal Agriculture von FAIRR vom 25. September 2025: “Die Landwirtschaft ist eine der Hauptursachen für Umweltverschmutzung, insbesondere von Gewässern. Dies ist vor allem auf den unsachgemäßen oder übermäßigen Einsatz von synthetischen und organischen Düngemitteln, Abwässer aus Verarbeitungsbetrieben sowie die Behandlung und Entsorgung von Tierdung im weiteren Sinne zurückzuführen. … Dieser Bericht erörtert die Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem ersten Dreijahreszyklus des FAIRR-Projekts „Waste and Pollution Engagement” (Engagement gegen Abfall und Umweltverschmutzung) mit zehn der weltweit größten Schweine- und Geflügelproduzenten und zwei Düngemittelunternehmen, das von 71 Investoren mit einem Gesamtvermögen von 16,6 Billionen US-Dollar unterstützt wird. … Die Mehrheit der Unternehmen hat die Risiken ihrer eigenen Aktivitäten für die Wasserqualität bewertet, aber sie sind hinsichtlich der Ergebnisse nicht transparent. Sieben Tierproduzenten beziehen inzwischen in gewissem Umfang die Lieferketten für Vieh in ihre Risikobewertungen ein, aber nur wenige beziehen alle Tierlieferanten mit ein. Obwohl immer mehr Unternehmen Risikobewertungen durchführen, haben sie die Ergebnisse nicht zur Umsetzung von Strategien zur Risikominderung genutzt.  Düngemittelhersteller haben keine Fortschritte bei der Bewertung der mit Düngemittelprodukten verbundenen Risiken erzielt und konzentrieren sich auf Kooperationsinitiativen. Die meisten Unternehmen haben aufgrund fehlender finanzieller Anreize keine Kreislaufwirtschaft geprüft oder ausgeweitet“.
Other investment research
Illiquid illusion: Untangling Illiquidity: Optimal Asset Allocation with Private Asset Classes von Daniel Dimitrov vom 16. Oktober 2025 (#24): “Die strategische Vermögensallokation stützt sich in der Praxis fast ausschließlich auf Mean-Variance-Optimierungen. … Ich zeige, dass das Ignorieren des Illiquiditätsrisikos von Vermögenswerten zu einer systematischen Übergewichtung privater Anlageklassen führt und Anleger bei Liquiditätsschocks einem erheblichen Konsumrisiko aussetzt. Die Gewinne aus Investitionen in private Vermögenswerte werden erheblich gemindert, sobald die Illiquidität berücksichtigt wird.” (Abstract).
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Werbung (in: Unattractive ESG)
Nur für deutsche Anleger und ab einer Mindestanlage von ungefähr EUR 50:
Der von mir beratene globale Small-/Mid-Cap-Investmentfonds FutureVest Equity Sustainable Development Goals R konzentriert sich auf die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung mit ausserordentlich hohen 99% SDG-vereinbaren Umsätzen der Portfoliounternehmen (Unternehmens-Impact) und sehr hohen E-, S- und G-Best-in-Universe-Scores und zeichnet sich durch ein besonders umfangreiches Aktionärsengagement aus(vgl. Bester Impact Aktienfonds? Teste selbst!).
Zum Vergleich: Small-Caps haben im Schnitt eine Netto-SDG-Umsatzvereinbarkeit von etwa 5%, ein diversifizierter Gesundheits-ETF etwas über 10%, Artikel 9 Fonds circa 20%, liquide Impactfonds und ein ETF für erneuerbare Energien ungefähr 40% (vgl. Maximale Portfolio-Nachhaltigkeit: Was geht?).
Der von mir beratene Fonds hat seit dem Start im August 2021 eine ähnliche Performance wie traditionelle globale Small- und Mid-Cap-Fonds (vgl. z.B. Fonds-Portfolio: Mein Fonds | CAPinside). Vergangene Performance ist allerdings oft kein guter Indikator für künftige Performance.