- Drastische Veränderungen im Energiesystem sind nötig
- Home-Offices besonders für die Landbevölkerung sind gut
- Banken mit guten ESG-Scores sind attraktiver
- Banken verschleiern fossile Investments
- ESG-Portfolios können besonders niedrige Risiken haben
- Umfassenderes Scope 3 Reporting könnte starke Auswirkungen haben
- Sozialscham kann Rendite kosten
- Nachhaltigkeitsregulierung hat noch keinen positiven Impact
- Konzentrierte Investments können attraktiv sein
- PrivatkundenberaterInnen und Private Equity Consultants können Performances steigern
- Private Equity Bewertungen können täuschen
- Investment LLMs können evtl. helfen
Zusammenfassung
- Drastische Veränderungen im Energiesystem sind nötig
- Home-Offices sind besonders für die Landbevölkerung gut
- Banken mit guten ESG-Scores sind attraktiver
- Banken verschleiern fossile Investments
- ESG-Portfolios können besonders niedrige Risiken haben
- Umfassenderes Scope 3 Reporting könnte starke Auswirkungen haben
- Sozialscham kann Rendite kosten
- Nachhaltigkeitsregulierung hat noch keinen positiven Impact
- Konzentrierte Investments können attraktiv sein
- PrivatkundenberaterInnen und Private Equity Consultants können Performances steigern
- Private Equity Bewertungen können täuschen
- Investment LLMs können evtl. helfen
Good Advice: # zeigt die Zahl der kompletten Researchdokumente, die bei SSRN bis zum 4. Dezember 2025 heruntergeladen wurden. Die Abstracts wurden mit der kostenlosen Version von Deepl.com übersetzt.
Meine 15 favorisierten (und bisher fast unbekannten) neuen Forschungsbeiträge:
Soziales und Ökologisches Research
Action required: Cutting Emissions, Securing Energy: A Macroeconomic Assessment for COP30 von Simon Black, Dora Benedek, Ian Parry, Nate Vernon und Sunalika Singh vom Internationalen Währungsfonds vom 26. November 2025 (#20): „…Die Temperaturen werden wahrscheinlich in diesem Jahrzehnt 1,5 °C überschreiten und bis 2050 2 °C übersteigen, selbst wenn die nationalen Ziele erreicht werden. … Die aktuellen nationalen Emissionsziele sind jedoch unzureichend, da sie eine Reduzierung um 7 Prozent anstelle der bis 2035 erforderlichen 30 bis 45 Prozent vorsehen. Anhand interner Modelle veranschaulichen wir Optionen und Auswirkungen der Schließung von Lücken, um die Emissionen an die Temperaturziele anzupassen und gleichzeitig die Klimarisiken zu minimieren. Die Erreichung dieser Ziele erfordert jedoch drastische Veränderungen im Energiesystem …“ (Abstract).
Green home offices: Is work from home good for the environment? von Rainald Borck, Matthias Kalkuhl und Kai Lessmann vom 3.Dezember 2025 (#11): “ Die Revolution des Homeoffice (WFH) verändert wirtschaftliche Aktivitäten und Standortentscheidungen … Wir stellen fest, dass die Wohnbevölkerung aus Großstädten in Vororte und kleinere Städte abwandert, während sich die Arbeitsplätze in den städtischen Zentren konzentrieren. Eine Verringerung der Gleichgewichts-Pendelfrequenz um 18 Prozentpunkte reduziert die landesweiten Emissionen von Feinstaub (PM2,5) um 1,9 % und die Kohlendioxidemissionen um 2,2 %. Die Pendleremissionen sinken um 20,2 % – trotz eines erheblichen Rebound-Effekts, der durch einen Anstieg der Pendelentfernungen um 9 % verursacht wird. … Die Umweltverschmutzung sinkt am stärksten in ländlichen Bezirken und am wenigsten in dicht besiedelten städtischen Gebieten …” (Abstract).
ESG Investment Research
Fossil finance (1): Explosive Financing? Bank Share Price Reactions to Carbon Bomb Exposure von Tim Ceresa und Martin Wallmeier vom 3. September 2025 (#12): “Am 31. Oktober 2023 veröffentlichte eine Kooperation internationaler Medienhäuser und französischer Non-Profit-Organisationen einen Bericht über die Finanzierung von Projekten zur Gewinnung fossiler Brennstoffe durch Banken, die mehr als 1 Gigatonne CO2-Emissionen verursachen („Kohlenstoffbomben“). In diesem Beitrag untersuchen wir die Wertrelevanz dieser Informationen. Wir stellen fest, dass die Marktreaktion nicht durch die zusätzlichen Informationen über die Finanzierung von Kohlenstoffbomben erklärt werden kann, sondern in erster Linie durch die ESG-Bewertungen der Banken beeinflusst wurde: Je niedriger die ESG-Bewertung vor der Veröffentlichung war, desto negativer war die Marktreaktion, was darauf hindeutet, dass eine gute Umweltbilanz die negative Reaktion auf die Offenlegung der Kohlenstoffbomben abschwächt“ (Abstract).
Fossil finance (2): CLO Trading of Brown Loans von Kathrin Hackenberg, Viktoria K. Klaus, Sven Klingler und Talina Sondershaus vom 5. September 2025 (#20): “Collateralized Loan Obligations (CLOs) sind die Hauptinvestoren in Leveraged Loans, und wir zeigen, dass sie in Zeiten negativer Schlagzeilen zum Klimawandel mehr Kredite aus kohlenstoffintensiven („braunen“) Branchen erwerben. Wir argumentieren, dass CLOs weniger Divestment-Druck seitens ihrer Investorenbasis ausgesetzt sind, wodurch sie in solchen Phasen erhebliche Preisnachlässe für braune Kredite nutzen können. Der vermehrte Kauf brauner Kredite ist besonders ausgeprägt bei banknahen CLOs, deren Manager die Principles for Responsible Investing (PRI) unterzeichnet haben. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass CLOs Banken eine indirekte Möglichkeit bieten, ihr Engagement in braunen Industrien aufrechtzuerhalten und sich gleichzeitig öffentlich zu verantwortungsbewusstem Investieren zu verpflichten…” (Abstract).
ESG profit: The Impact of ESG Performance on Bank Profit Efficiency: An analysis within Europe von Diego Prior und Federico Tsipas vom 6. September 2025 (#57): “Diese Studie untersucht den Einfluss der Umwelt-, Sozial- und Governance-Leistung (ESG) auf die Gewinneffizienz von Banken in der Europäischen Union zwischen 2014 und 2024. … Unsere Ergebnisse zeigen, dass die ESG-Leistung die Gewinneffizienz von Banken erheblich verbessert. … Darüber hinaus stellen wir denselben Zusammenhang für den Umweltbereich fest, während für den Sozial- und Governance-Bereich kein signifikanter Effekt festgestellt wurde …” (Abstract).
Robo-ESG: Performance and Risk Analysis of ESG versus Non-ESG Robo-Advisory Portfolios: Evidence from the German Market von Lukas M. Herb und Bastian Wegner vom 21. November 2025 (#35): “Diese Studie untersucht ESG- und Nicht-ESG-Portfolios von vier deutschen Robo-Advisors im Zeitraum von Dezember 2019 bis Juni 2024. Wir bewerten 24 Portfolios … Unsere Ergebnisse zeigen, dass ESG-Portfolios im Durchschnitt eine etwas geringere Volatilität und ein robusteres Tail-Risiko-Profil aufweisen. In Zeiten ausgeprägter Marktvolatilität (z. B. während des COVID-19-Abschwungs) weisen nachhaltige Portfolios im Vergleich zu konventionellen Strategien häufig geringere Verluste zwischen Höchst- und Tiefststand auf. Unsere Analyse auf Anbieterebene zeigt, dass die Wirksamkeit der ESG-Integration von einer präzisen Auswahl der Vermögenswerte sowie von der Häufigkeit und dem Zeitpunkt der Neugewichtung des Portfolios abhängt. …“ (Abstract).
Good exclusions: Should you Short or Exclude the ESG Sinners? Integrating ESG Controversies into Long-Short Strategies for US and European Equities and Corporate Bonds von Tomasz Orpiszewski, Marcin Boratyński, Mark Thompson und Tsuyoshi Iwata vom 26. Juli 2025 (#44): “… Unsere Ergebnisse zeigen, dass Leerverkäufe und der Ausschluss von ESG-kontroversen Unternehmen die risikobereinigten Renditen verbessern und die Sharpe-Ratios sowie die Drawdowns leicht verbessern. Die Einbeziehung von Leerverkäufen in ESG-Strategien reduziert zudem das ESG-Risiko des Portfolios erheblich …” (Abstract).
SDG und Impact Investment Research (in: Good Advice)
Scope 3 power: Full Scope Emissions Reporting Mandates and Capital Flows: Prospective Evidence from California’s Senate Bill 253 von Sunil Dutta, Jinsung Hwang und Panos N. Patatoukas vom 26. September 2025 (#73): “…Die Angaben zur Wertschöpfungskette im Rahmen von Scope 3, die den größten Teil der CO2-Bilanz der meisten Unternehmen ausmachen, sind nach wie vor spärlich und uneinheitlich. Der kalifornische Senatsentwurf 253 (SB 253) könnte dies ändern, indem er eine garantierte Offenlegung der gesamten Emissionen vorschreibt. … Wir sind der Ansicht, dass die Einbeziehung der Emissionen aus der Wertschöpfungskette die Rangliste der Unternehmen in diesem Sektor grundlegend verändern und eine umfangreiche, systematische Umverteilung des Kapitals zugunsten von Unternehmen mit einer besseren Wertschöpfungskettenleistung auslösen könnte, insbesondere in Sektoren, in denen solche Emissionen dominieren) …” (Abstract).
Social hushing: Diversity, Interrupted? Diversity Hushing and Political Pressure von Namisha Bhattarai, Lucas Lee und Tendai Masaya vom 7. Oktober 2025 (#169): “Wir verwenden Quartalsdaten aus den Jahren 2022 bis 2024, um zu untersuchen, wie US-amerikanische Aktiengesellschaften auf die gestaffelte Einführung von LGBTQ-bezogenen Lehrplangesetzen auf Bundesstaatenebene reagieren. Wir stellen fest, dass Unternehmen mit einer Geschichte der DEI-Offenlegung ihre DEI-Kommunikation nach diesen Ereignissen reduzieren, während ihre internen DEI-Bemühungen … unverändert bleiben. Wir bezeichnen diese strategische Entkopplung als „Diversity Hushing” (Verschleierung von Vielfalt). Wir stellen fest, dass Investoren insbesondere im Zusammenhang mit der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der Vereinigten Staaten zu Affirmative Action negativ auf das Verschweigen reagieren. …” (Abstract).
Regulatory limits: The Dubious Role of Institutional Investors in Driving the Green Transition: Legal and Economic Constraints von Giovanni Strampelli vom 22. Oktober 2025 (#59): “…Die rechtliche Zulässigkeit allein gewährleistet noch keine aktive Verantwortung. Wirtschaftliche Negativanreize – insbesondere für passive und stark diversifizierte Vermögensverwalter – halten von kostspieligen Engagements ab, die nur begrenzte finanzielle Erträge bringen. Infolgedessen dienen ESG-Initiativen oft Reputations- und Marketingzwecken und zielen darauf ab, nachhaltigkeitsorientierte Kunden zu gewinnen, anstatt die Leistung von Unternehmen mit schlechter Bewertung zu verbessern. … In der EU begünstigt die Klassifizierung von Fonds gemäß den Artikeln 6, 8 und 9 der SFDR tendenziell ausschließende Anlagestrategien, während die Regulierungsvorschläge der USA Gefahr laufen, formale Compliance gegenüber substanziellen Veränderungen zu priorisieren. Die Förderung der grünen Wende erfordert daher einen Regulierungsrahmen, der substanzielles, unternehmensspezifisches Engagement in Treuhand- und Offenlegungspflichten verankert und es institutionellen Anlegern ermöglicht, einen echten und messbaren Einfluss auf die Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen auszuüben …“ (Abstract).
Mein Kommentar: Grundsätzlich guter Vorschlag, der in der Offenlegungsverordnungsveränderung berücksichtigt wird. Allerdings sollte der Fokus m.E. mehr auf Unternehmens- statt Investorenimpact liegen.
Sonstiges Investment Research
Good concentration: The fallacy of concentration von Mark Kritzman und David Turkington vom 8. Oktober 2025 (#557): “…Die Autoren legen eindeutige Belege dafür vor, dass der US-Aktienmarkt tatsächlich konzentrierter geworden ist. Sie präsentieren jedoch praktische und konzeptionelle Argumente sowie überzeugende empirische Analysen, die Zweifel an der Vorstellung aufkommen lassen, dass Anleger Maßnahmen ergreifen sollten, um die Konzentration auszugleichen” (Abstract).
Good advice (1): Wealth Meets Value: The Role of Advice for High Net Worth Individuals von Maria Maas, Theo Petersen, Philipp Schreiber und Marcel Tyrell vom 21. November 2025 (#37): “Anhand eines proprietären Datensatzes von fast 1.000 Private-Banking-Portfolios, die über einen Zeitraum von 40 Monaten beobachtet wurden, zeigen unsere Ergebnisse, dass Beratung die Volatilität des Portfolios und die Heimatmarktpräferenz deutlich reduziert und gleichzeitig die Diversifizierung verbessert. Bei sehr aktiven und finanzkundigen Anlegern nimmt die Wirksamkeit ab …“ (Abstract).
Good advice (2): In Pursuit of Information: Investment Consultants and Private Equity Fund Selection von Onur Sefiloglu vom 25. Juli 2025 (#26): “…Ich stelle fest, dass von Beratern getriebene PE-Fonds-Investitionen die intern getriebenen Selektionen jährlich um 1,0 bis 1,3 Prozentpunkte übertreffen. Dieser Beitrag ist besonders ausgeprägt bei Strategien mit hohem Risiko. Eine weitere Analyse zeigt, dass dieser Beitrag in erster Linie von spezialisierten Beratern geleistet wird, die über fundiertere PE-Kenntnisse und Branchennetzwerke verfügen …” (Abstract).
Private Illusions: The treachery of NAV: This value is not a price von Trym Riksen von Gabler Investments vom 8. September 2025 (#23): “Überoptimismus bei den Nettoinventarwerten (NAVs) von Private Equity (PE) wird als Faktor angeführt, um die geringeren Ausschüttungen von PE-Fonds zu erklären. In der Literatur zu Sekundärmärkten wurde eine Differenz von etwa 15 % zwischen NAVs und Marktpreisen festgestellt, doch sollte diese Differenz künftig als Untergrenze und nicht als Obergrenze betrachtet werden. … Daten zu Sekundärmärkten können eine Verzerrung darstellen, da die meisten privaten Vermögenswerte nie gehandelt werden. Der Rückstau an unverkauften privaten Vermögenswerten ist historisch hoch, weshalb es für Investoren und Regulierungsbehörden wichtig ist, das NAV-Risiko in einem wachsenden Pool von nicht realisierten Vermögenswerten zu verstehen, die noch nicht mit dem Markt konfrontiert wurden” (Abstract).
Investment LLMs: Large Language Model Agents for Investment Management: Foundations, Benchmarks, and Research Frontiers von Preetha Saha, Jingrao Lyu, Arnav Saxena, Tianjiao Zhao und Dhagash Mehta von Blackrock, Inc., vom … (#984): “…Diese Studie bietet einen umfassenden Überblick über LLM-basierte Agenten im Kontext von Investitionen und Handel, wobei der Schwerpunkt auf Anwendungen wie Portfoliooptimierung, Risikomanagement, Informationsbeschaffung und automatisierter Strategiegenerierung liegt. Wir kategorisieren die Literatur systematisch … Darüber hinaus untersuchen wir neue Bewertungsrahmenwerke und Benchmark-Datensätze, die auf finanzspezifische Agentenaufgaben zugeschnitten sind. Die Studie identifiziert aktuelle Trends, technische Einschränkungen und offene Herausforderungen in Bezug auf Robustheit, Erklärbarkeit und den Einsatz in der Praxis …” (Abstract).
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Werbung (in: Good Advice)
Nur für deutsche und österreichische Anleger und ab einer Mindestanlage von ungefähr EUR 50:
Der von mir beratene globale Small-/Mid-Cap-Investmentfonds FutureVest Equity Sustainable Development Goals R konzentriert sich auf die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung mit außerordentlich hohen 99% SDG-vereinbaren Umsätzen der Portfoliounternehmen (Unternehmens-Impact) und sehr hohen E-, S- und G-Best-in-Universe-Scores und zeichnet sich durch ein besonders umfangreiches Aktionärsengagement aus (vgl. Bester Impact Aktienfonds? Teste selbst!).
Zum Vergleich: Small-Caps haben im Schnitt eine Netto-SDG-Umsatzvereinbarkeit von etwa 5%, ein diversifizierter Gesundheits-ETF etwas über 10%, Artikel 9 Fonds circa 20%, liquide Impactfonds und ein ETF für erneuerbare Energien ungefähr 40% (vgl. Maximale Portfolio-Nachhaltigkeit: Was geht?).
Der von mir beratene Fonds hat seit dem Start im August 2021 eine ähnliche Performance wie traditionelle globale Small- und Mid-Cap-Fonds (vgl. z.B. Fonds-Portfolio: Mein Fonds | CAPinside). Vergangene Performance ist allerdings oft kein guter Indikator für künftige Performance