FutureVest ESG SDG Einjahresperformance als Grafik

ESG plus SDG-Alignment mit guter Performance: FutureVest ESG SDG

Das erste halbe Jahr nach Auflage des Fonds (16.8.2021) verlief hingegen eher unterdurchschnittlich. Insgesamt verhält sich der Fonds seit Auflage aktienmarkttypisch. Das ist kein Zufall: Das Modellportfolio (Global Equities ESG SDG), auf dem der Fonds basiert, hat seit dem Start Ende 2017 eine vergleichbare Performance wie ein traditioneller Weltaktien-ETF erreicht (vgl. www.soehnholzesg.com).

FutureVest ESG SDG: Midcaps statt Megacaps

Zur Erklärung für die diesjährige Underperformance anderer nachhaltiger Investments wird meist auf hohe Allokationen zu sogenannten Tech-Aktien hingewiesen, die in diesem Jahr relativ schlecht liefen, und fehlende Allokationen zu fossilen Energieaktien, die besonders gut liefen.

Tatsächlich unterscheidet sich die Allokation meines Fonds von der Allokation der meisten anderen nachhaltigen und auch traditionellen Fonds. Mein Fonds enthält vor allem Aktien aus dem Gesundheitssektor und Industrieaktien und keine Bigtech- oder Aktien fossiler Energieproduzenten. Das liegt daran, dass nur Aktien von Unternehmen in den Fonds aufgenommen werden, die möglichst umfassend in Marktsegmenten aktiv sind, die mit den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen (SDG) vereinbar sind. Dazu gehören vor allem Gesundheit, erneuerbaren Energien und nachhaltige Infrastruktur.

Da vor allem nach sogenannten SDG Pure Plays gesucht wird, enthält der Fonds überwiegend spezialisierte und damit viele niedrig und mittelhoch kapitalisierte Aktien (Details siehe Nachhaltigkeitsreport auf www.futurevest.fund). Der Fonds ist komplett benchmarkunabhängig und muss deshalb auch keine megakapitalisierten Unternehmen enthalten, nur weil diese in Benchmarks stark vertreten sind.

FutureVest ESG SDG: Andere Regeln als ETFs

Die Performance des Fonds ist nicht auf besonders gute Prognosefähigkeiten zurückzuführen, denn für den Fonds werden weder Prognosen noch Top-Down-Allokationen zu Ländern oder Branchen genutzt. Zulässige Aktien müssen relativ strenge und separate Best-in-Universe Umwelt-, Sozial, Unternehmensführungskriterien (Governance) erfüllen.

Für nachhaltige ETFs werden dagegen meist die am besten ESG-gerateten Aktien aus vordefinierten Branchen selektiert, weil alle wichtigen Branchen im ETF vertreten sein sollen (vgl. Nachhaltige Portfolios: Warum Best-in-Class schlecht sein kann, aber Best-in-Universe selten genutzt wird (wertpapiertreuhand.de)). Aus diesem Grund befinden sich traditionelle Energieunternehmen in solchen ETFs. Zudem allokieren viele ETFs Unternehmen, die sozial relativ schlechte Ratings aufweisen, sofern diese durch gute Ökologie- oder Unternehmensführung ausgeglichen werden können.

Ich nutze nur Aktien aus den besten 40% aller Länder nach Rechtssicherheit und schließe viele nicht-nachhaltige Aktivitäten aus. Dadurch werden zum Beispiel Aktien aus Ländern mit Hauptsitz bzw. Hauptbörsennotiz in Brasilien, Russland, Indien und China (BRIC) ausgeschlossen. Anders als bei vielen sogenannten nachhaltigen ETFs werden neben anderen kritischen Aktivitäten jedwede fossile und Atomenergieaktivitäten sowie kosmetische und grausame Tierversuche ausgeschlossen.

Die Unternehmen, deren Aktien in meinem Fonds sind, müssen möglichst SDG-kompatibel sein und dürfen im Vorjahr keine zu hohen Verluste aufgewiesen haben. Weil keine traditionellen Finanzkennzahlen genutzt werden, welche die Selektion einschränken, können die Nachhaltigkeitsanforderungen umso strenger sein.

Aus meinem Basisuniversum von ca. 30.000 Aktien mit ESG-Daten erfüllen etwa 600 bzw. zwei Prozent alle meine ESG-Anforderungen. Die Aktivitäten von ungefähr 100, also 0,3%, sind zudem gut vereinbar mit den SDG.

Je konzentrierter, desto nachhaltiger: Von 30.000 auf 30

Während ETFs für traditionelle Portfolios gut geeignet sind, haben sie für nachhaltige Portfolios Nachteile. ETFs streben oft eine möglichst hohe Diversifikation an. Wenn man so wie ich mit den nachhaltigsten Aktien startet, würde eine hohe Diversifikation die durchschnittliche Nachhaltigkeit erheblich reduzieren.

Eine sehr breite Diversifikation ist auch gar nicht nötig. Es ist möglich, bereits mit 15 bis 30 Aktien eine ausreichende Streuung zu erreichen. Anders ausgedrückt: Der Grenznutzen zusätzlicher Diversifikation ist meistens ziemlich gering (vgl. 30 stocks, if responsible, are all I need – Responsible Investment Research Blog (prof-soehnholz.com)).

Aus den 600 bzw. 100 Aktien, die alle meine Kriterien erfüllen, werden deshalb nur die besten 30 nach Governance-Ratings zu einem Portfolio von gleichgewichteten Aktien zusammengestellt.

FutureVest ESG SDG: Verschärfte Regeln

Dieser Ansatz hat sich bereits vor etwa 10 Jahren in meiner vorherigen Tätigkeit und seit 2016 auch für meine Modellportfolios sehr gut bewährt (vgl. Verantwortungsbewusst investieren – Mein Weg zur nachhaltigen Geldanlage (wertpapiertreuhand.de)). Die Regeln werden ständig überprüft und weiterentwickelt. Ziel ist es, die Nachhaltigkeitskriterien weiter zu verschärfen, ohne die Regeln komplizierter zu machen (Regeln zum Fondsstart im August 2021 siehe Nachhaltigster Aktienfonds? – Responsible Investment Research Blog (prof-soehnholz.com)).

Auch zum Jahresende 2021 wurden leichte Regeländerungen vorgenommen (vgl. Neues SDG Sozialportfolio und noch strengere ESG Anforderungen – Responsible Investment Research Blog (prof-soehnholz.com)). Diese haben zum Austausch von 15 der 30 Aktien des Fonds geführt. Vier Titel fielen heraus, weil seit Anfang 2022 alle Aktivitäten in kritischen Sektoren ausgeschlossen und geringe Rest-Aktivitäten z. B. an fossilen Energieangeboten nicht mehr toleriert werden. Vier Aktien wurden aufgrund zu hoher Kursverluste in 2021 herausgenommen und drei südafrikanische Aktien wurden verkauft, weil Südafrika nicht mehr die verschärften Anforderungen in Bezug auf Rechtssicherheit von Ländern entsprach. Andere Wertpapiere wurden durch Alternativen mit nennenswert besseren Nachhaltigkeitsratings ersetzt.

Auch 2022 gab es schon Änderungen im Fondsportfolio: Eine Aktie wurde wegen Unterschreitung der ESG-Mindestkriterien ersetzt und eine andere, weil sie von der Börse genommen wurde.

FutureVest ESG SDG: Rendite, Risiko und AUM

Im ersten Geschäftsjahr (vom 16.8.2021 bis 31.7.2022) erreichte der Fonds eine Rendite von 3,6%. Der maximale zwischenzeitliche Verlust betrug -11,6% und die durchschnittliche Volatilität lag bei 13,2%.

Im Vergleich zu einem traditionellen globalen Aktien-ETF (+5,8%) hat der Fonds damit eine etwas geringere Rendite. Vor allem in 2021, also vor der Regelumstellung, gab es einen Performancenachteil. In 2022 hat der Fonds dagegen besser als ein vergleichbarer Welt-ETF rentiert.

Mit -16% zwischenzeitlichem Verlust und einer Volatilität von 17,5% weist der stark diversifizierte traditionelle Welt-ETF ein höheres Risiko als der aus nur 30 Aktien bestehende FutureVest Equity Sustainable Development Goals auf. Im Unterschied zum Weltaktien-ETF hat der Fonds die zwischenzeitlichen Verluste bereits wieder aufgeholt.

Der Fonds enthält aktuell etwa zur Hälfte Aktien aus unterschiedlichen Gesundheitssektoren zahlreicher Länder. Gegenüber einem reinen Gesundheits-ETF hat der Fonds eine schlechtere Rendite bei etwas weniger Risiko. Ungefähr die Hälfte der Aktien des Fonds sind Small- oder Midcaps. Die Rendite des Fonds ist aber nennenswert besser als die von globalen Small- bzw. Midcap-ETFs.

Mit etwa 40% enthält der Fonds relativ wenige US-Aktien. Standard US-Aktienidizes sind im Fondsgeschäftsjahr auch währungsbedingt besser gelaufen als der Fonds. Dafür hilft dem Fonds der mit ca. 15% relativ hohe Anteil australischer Aktien, da dieser Markt im Fondsgeschäftsjahr ebenfalls gut rentiert hat. Insgesamt ist die Ähnlichkeit des Fonds mit Aktien generell, Midcaps oder Gesundheitsaktien mit einer Korrelation von 0,7 aber relativ gering.

Der Fonds ist mit nur 3,5 Millionen Euro Volumen gestartet und hat aktuell ungefähr 10 Millionen Euro.

Quelle: Eigene Analyse. Zeitraum: 16.8.2021 bis 31.7.2022. Vergleichs-ETF: Lyxor MSCI All Country World UCITS ETF – EUR ACC (WKN: LYX00C). Hinweis: Vergangene Performance ist kein verlässlicher Indikator für künftige Performance.

FutureVest ESG SDG: Zusammenfassung

Bisher wurde das erklärte Ziel des Fondsmanagements, eine aktienmarktübliche Performance im Rahmen einer möglichst hohen Nachhaltigkeit, gut erreicht. Im Vergleich mit traditionellen Aktienfonds gehört der Fonds sogar zu den besten 10% Performern im schwierigen Jahr 2022 (Stand zum 31.7.2022. Quelle: Morningstar.de s.o.).

Außerdem sind nur 5% aller Fonds kompatibel mit dem strengen und wohl zunehmend wichtiger werdenden Artikel 9 der Offenlegungsverordnung. Die meisten anderen Artikel 9 Fonds sind auf Large- und Megacaps und ökologische Ziele ausgerichtet und nicht auf Sozialziele und Midcaps wie mein Fonds. Die ökologischen Kennzahlen meines Fonds sind ebenfalls sehr gut. Damit gehört er zu den aktuell etwa 1% aller Fonds nach Artikel 9 und mit fünf Nachhaltigkeitsgloben von Morningstar (vgl. 713 Fonds ändern den SFDR-Status im 2. Quartal | Morningstar).

Wichtiger Hinweis

Der Fonds wurde in Zusammenarbeit mit der Deutschen Wertpapiertreuhand bei der Monega Kapitalanlagegesellschaft mbH aufgelegt (vgl. Microsoft Word – 210908 PM-Prof. Söhnholz startet Nachhaltigkeitsfonds (prof-soehnholz.com)).

Das Sondervermögen FutureVest Equity Sustainable Development Goals R wird von der Soehnholz Asset Management GmbH für Rechnung und unter der Haftung der DWPT Deutsche Wertpapiertreuhand GmbH als vertraglich gebundener Vermittler gem. § 3 Abs. 2 WpIG beraten. Die auf dieser Website zur Verfügung gestellten Informationen sind nicht als Verkaufsangebot oder Aufforderung zur Abgabe eines Kauf- oder Zeichnungsangebots für Anteile des auf dieser Website dargestellten Fonds zu verstehen und ersetzen nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Anlageentscheidungen sollten nur auf der Grundlage der aktuellen gesetzlichen Verkaufsunterlagen (Wesentliche Anlegerinformationen, Verkaufsprospekt und – sofern verfügbar – Jahres- und Halbjahresbericht) getroffen werden, die auch die allein maßgeblichen Anlagebedingungen enthalten. Die Verkaufsunterlagen werden bei der Kapitalverwaltungsgesellschaft (Monega Kapitalanlagegesellschaft mbH), der Verwahrstelle (Kreisparkasse Köln) und den Vertriebspartnern zur kostenlosen Ausgabe bereitgehalten. Die Verkaufsunterlagen sind zudem im Internet unter www.monega.de erhältlich. Die auf dieser Website zur Verfügung gestellten Inhalte dienen lediglich der allgemeinen Information und stellen keine Beratung oder sonstige Empfehlung dar. Die Kapitalanlage ist stets mit Risiken verbunden und kann zum Verlust des eingesetzten Kapitals führen. Vor einer etwaigen Anlageentscheidung sollten Sie eingehend prüfen, ob die Anlage für Ihre individuelle Situation und Ihre persönlichen Ziele geeignet ist.