3 Jahre Diversifikator: Gute Rendite, aber „80% anders“ ist schwer zu verkaufen

Erstens: Andere Investmentphilosophie

Regelbasierte Investments sind transparent nachvollziehbar, wenn die Regeln offengelegt werden. Diskretionäre Anlagestrategien sind solche, die von Personen nicht voll regelbasiert getroffen werden. Sie sind meist wenig transparent und kaum vorhersehbar. Quantitative Investmentstrategien (Quants) können zwar voll regelbasiert sein. Ihre Manager legen aber die Regeln selten komplett offen („Blackbox“) und nutzen zudem meist viele Prognosen. Das gilt auch für sehr viele der sogenannten Smart-Beta oder Faktorstrategien. Prognosen sind aber schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen, heißt ein viel zitierter Spruch.

Und sogenannte Optimierungen haben das Problem, dass die Ergebnisse sehr stark von den Restriktionen der Modelle und den Dateneingaben/Prognosen abhängen. Sie sind daher eher Pseudo-Optimierungen.

Ich habe eine regelbasiert-optimierungsfreie Investmentphilosophie, wie man sie auch in vielen Indexfonds umgesetzt findet. Anders als viele Indexfondsanbieter, verfolge ich aber ausschließlich eine solche Philosophie (Details siehe Das Diversifikator Buch).

Zweitens: Andere Asset Allocation

Asset Allocation, also die Verteilung der Investments auf verschiedene Anlagesegmente, gilt als besonders wichtig für den Anlageerfolg. Ich habe Diversifikator gegründet, weil es bis Ende 2015 keine mich überzeugenden Asset-Allocation Modelle gab. Die von mir seit 1999 verfolgte „Naive“ Allokation, also die Gleichverteilung auf verschiedene Assetklassen (siehe Söhnholz/Rieken/Kaiser 2010, S. 101-110), hat zwar oft gute Anlageergebnisse geliefert, ist aber konzeptionell unbefriedigend. Hauptproblem: Bei einer solchen Allokation ist unklar, welche und wie viele unterschiedliche Assetklassen genutzt werden sollten.

Mit den Multi-Asset Portfolios von Diversifikator wird – meines Wissens weltweit erstmals öffentlich – die aggregierte Allokation aller Kapitalanleger weltweit nachgebildet. Es handelt sich also um kapitalgewichtete Multi-Asset Portfolios.

Die Allokationen zu den verschiedenen Anlagesegmenten werden mit kostengünstigen Indexfonds (Exchange Trade Fonds bzw. ETFs) umgesetzt. Damit handelt es sich wohl um die passivsten („most passive“) möglichen Multi-Asset Portfolios.

Drittens: Erstes öffentliches verantwortungsvolles ETF-Portfolio

Die ersten drei Portfolios von Diversifikator waren das aus 19 ETFs bestehende Weltmarktportfolio (im Folgenden auch WMP) Basis, das Weltmarktportfolio 7 (heute „S“ genannt) und das ESG-ETF Portfolio (ESG steht für Environment, Social, Governance).

Das WMP Basis setzt die unabhängig gemessene Allokation aller Anleger über ETFs so um, dass diese mit einem Anlagevolumen von ca. einhundertausend Euro kosteneffizient implementiert werden können. Weltmarktportfolio 7/S wurde aus dem Basisportfolio abgeleitet, um die Allokation auch für kleinere Anlagesummen ab etwa zehntausend Euro effizient investierbar zu machen (siehe „Mindestanlagen“ auf www.diversifikator.com). Zeitgleich wurde versucht, diese Allokation nur mit „verantwortungsvollen“ ETFs umzusetzen. Resultat war das meines Wissens weltweit erste derartige ESG ETF-Portfolio.

Viertens: Weitere innovative ETF-Portfolios

Basierend auf Diskussionen mit Interessenten kamen weitere Ableitungen der Portfolios hinzu: Das WMP S ex Bonds für Anleger, die keine Anleihen mögen, das Alternatives ETF-Portfolio für Anleger, die nur ihre Allokation an alternativen Anlagen abdecken wollen, das WMP S „Stars“ Portfolio für Anleger, die nur besonders gut geratete ETFs in ihren Portfolios haben wollten und das wohl ebenfalls weltweit erste öffentliche Islamic ETF-Portfolio, das verantwortungsvoll ist, aber keine Banken bzw. hochverschuldeten Unternehmen enthalten sollte.

Zum Jahresende 2016 wurden diese 7 Portfolios um 3 weitere ergänzt: Das dividendenorientierte Equity Income (DW) ETF-Portfolio, das ausschüttungsorientierte Multi-Asset Portfolio WMP Income und das risikogesteuerte WMP Basis Trend.

Fünftens: Neuartige direkte ESG Aktienportfolios als ETF-Ersatz

Zum Jahresende 2016 wurden außerdem erstmals direkte Aktienportfolios gestartet. Grund waren Lücken im ETF-Markt. So konnten wir keine ETFs finden, die Allokationen zu Immobilienaktien, Infrastrukturaktien oder auch Deutschen Aktien konsequent nach ESG-Kriterien ermöglichten. Daher haben wir solche Portfolios selbst entwickelt. Sie sind alle streng-regelgebunden, fast ausschließlich durch ESG-Kriterien bestimmt (PureESG) und sie können mit wenig Handelsaktivität umgesetzt werden (passiv).

Für eine Stiftung haben wir nach den gleichen strikten Regeln ein globales Aktienportfolio mit 30 Titeln berechnet. Die Rückrechnungen waren attraktiv und haben besonders für die Top 5 Aktien nach ESG-Kriterien hohe Renditen gezeigt, so dass zum Mai 2017 zwei globale Aktienportfolios gestartet wurden. Mit dem zeitgleich gestarteten regelbasiert risikogesteuerten ESG ETF-Portfolio Trend stieg das Angebot damit auf insgesamt 16 Portfolios, davon 8 nach ESG Kriterien.

Damit war die kleine Firma Diversifikator wohl der deutsche Anbieter mit dem breitesten öffentlichen Angebot von ESG Portfolios.

Sechstens: Besonders strikte PureESG Portfolios

Die direkten Aktienportfolios unterscheiden sich von „aktiv“ gemanagten verantwortungsvollen Portfolios vor allem dadurch, dass fast nur ESG-Kriterien zur Aktienselektion genutzt werden. Einen solchen puren ESG (PureESG) Ansatz haben auch verantwortungsvolle ETFs. Allerdings nutzen die ESG Aktienportfolios von Diversifikator mehr Ausschlüsse und haben meist höhere Anforderungen an E, S und G Kriterien als verantwortungsvolle ETFs, die in der Regel nur aggregierte ESG-Ratings nutzen. Bei solchen aggregierten Ratings können z.B. schlechte Umweltwerte durch gute Unternehmensführungswerte kompensiert werden (siehe z.B. hier).

Siebtens: Kein Outperformanceanspruch

Statistiken zeigen immer wieder, dass aktiv gemanagte Portfolios/Fonds aber auch voll regelbasierte Produkte wie Faktor-ETFs (auch Smart-Beta Produkte genannt) einfache passive Benchmarks selten dauerhaft outperformen (aktuell siehe z.B. hier). Für die Vergangenheit findet man zwar immer Outperformer, aber die verlässliche Identifikation künftiger Outperformer ist kaum möglich.

Diversifikator strebt keine Outperformance kann, sondern bietet „most-passive“ Portfolios an, die selbst als Benchmarks dienen können. Dabei werden neue Portfolio vor allem dann entwickelt, wenn es noch keine relevanten ETFs gibt. Das gilt vor allem für Multi-Asset und passive verantwortungsvolle (ESG) Ansätze.

Achtens: Modell- statt Echtportfolios

Modellportfolios sind in Deutschland, anders als z.B. in den USA oder Großbritannien, nicht besonders populär (siehe z.B. hier). Ich habe mich trotzdem für Modellportfolioangebote und gegen „Echtportfolios“ entschieden, weil sie einige Vorteile bieten. Hauptvorteil ist, dass man sie kostengünstig entwickeln und pflegen bzw. managen kann und somit relativ viele Portfolios anbieten kann. So kann man als neuer und kleiner Anbieter eine Vielzahl von Kundenwünschen bedienen.

Das Geschäftsmodell von Diversifikator war von Anfang an auf den Vertrieb über Partner (B2B) ausgerichtet. Diese Partner können die Portfolios von Diversifikator in Form von kollektiven („Fonds“ oder standardisierter Vermögensverwaltung) oder individuellen Portfolios anbieten, auch online als automatisierte Robo-Advisors.

Neuntens: „Cash“ ohne Gebühren statt Anleihen als sichere Anlagen

Ich betrachte Anleihen aufgrund von Kredit- bzw. Bonitätsrisiken von Emittenten und möglicher und vielfach erwarteter Zinssteigerungen, die zu Kursverlusten führen, nicht als „sichere“ Anlagen. Traditionelle Vermögensverwalter aber auch Robo-Advisors bezeichnen Anleihen dagegen oft als sichere Investments.

Außerdem halte ich Verluste für kritischer als Portfolioschwankungen (Volatilitäten) für Anleger. Anleger, die Verlustrisiken reduzieren wollen, sollten daher einen Teil ihres Geldes in sichere Anlagen investieren, als die ich grundsätzlich „Cash“, z.B. Tagesgeld, ansehe. Wenn man z.B. 50% Verluste am Aktienmarkt wie in 2008 für wahrscheinlich hält aber selbst nur 25% Verluste tolerieren möchte, sollte man nur die Hälfte seiner Geldanlage in risikobehaftete Investments wie Aktien und die andere Hälfte in Cash investieren.

Diese Überlegungen sind die Grundlagen der „Tools“ und allgemeinen Portfolioempfehlungen von Diversifikator. Dementsprechend verlangt Diversifkator Gebühren auch nur für die „Risikoanlagen“, also z.B. Weltmarktportfolios oder Aktienportfolios, nicht jedoch die Cashanteile.

Zehntens: Kein voller Robo-Advisor

Ziel von Diversifikator war von Anfang an eine möglichst weitgehende Transparenz für Geschäftspartner und für deren Kunden. Das heißt, dass möglichst viele Informationen sieben Tage die Woche jeweils 24 Stunden online zugänglich sein sollten. Das führt allerdings zu viel Text, denn einen Index detailliert zu beschreiben erfordert mehr Dokumentation als das bei aktiven Managern und Quants übliche „Vertrauen Sie uns, wir machen das schon“.

Außerdem sollen auch Anleger Zugang zu den Portfolios bekommen, die sich keinen Anlageberater oder Vermögensverwalter leisten können oder wollen.

Diversifikator erbringt weder Anlageberatung noch Vermögensverwaltungsservices. Letzteres wird jedoch von echten Robo-Advisors erbracht. Allerdings können Portfolios von Diversifikator durch Robo-Advisors angeboten werden. Diversifikator hilft bei Bedarf auch bei der Entwicklung solcher Robo-Advisors.

Elftens: No- bzw. Small Data Ansatz und Vertrauensprinzip

Datenschutz ist Diversifikator sehr wichtig. Der beste Schutz der Daten besteht darin, gar nicht über sie zu verfügen. Diversifikator will daher möglichst keine Endkundendaten haben. Diversifikator vertraut darauf, dass direkte Nutzer aber auch Geschäftspartner die Services von Diversifikator ordnungsgemäß bezahlen.

„80% anders“ ist sehr schwer zu vermarkten

Diese Aufzählung sollte deutlich machen, dass Diversifikator aus Überzeugung und nicht aus Marketingsicht 80% anders ist. Aus Vertriebsgesichtspunkten ist 80% anders sogar nachteilig, weil es offensichtlich vielem widerspricht, was bisher angeboten wurde. Weder Endkunden noch Berater, Vermögensverwalter oder Medien werden ohne Weiteres ihre bisherigen Überzeugungen bzw. Ansätze verwerfen.

Ich versuche daher, Diversifikators Portfolios als Ergänzung zu bisherigen Angeboten zu vermarkten. Bisher war ich damit aber noch nicht sehr erfolgreich. Da Diversifikator gut selbst finanziert ist, bin ich aber geduldig.

Die Rückrechnungen waren erstaunlich gut

Potentielle Interessenten an den Portfolios sind oft skeptisch, wenn sie von den strikten Regeln der Portfolios hören (für ESG siehe z.B. hier). Sie erwarten eher schlechte Performances durch vermeintlich zu passive bzw. nicht aktiv risikogemanagte Anlagen (Weltmarktportfolios) bzw. zu geringe Diversifikation (ESG Aktienportfolios).

Solche passiven und wenige handelsintensiven Portfolios haben zumindest den Vorteil, dass man die einfachen Regeln gut zurückrechnen kann. 

Die Rückrechnungen der meisten Portfolios von Diversifikator sehen attraktiv aus. Das ist erstaunlich, das jeweils nur eine einheitliche Regel zurückgerechnet wurde und keine „verbesserten“ Varianten gesucht wurden (Backtest-Optimierung bzw. Data Mining, siehe auch hier). Nur für die Trendfolgeportfolios wurde mehr als eine Regel zurückgerechnet, die aber alle dokumentiert wurden. Außerdem wurde nicht die beste Rückrechnung als Regelbasis gewählt, sondern die konzeptionell beste Regel (siehe hier).

Frei verfügbare Rückrechnungs- und Echtperformance-Tagesdaten

Wie heißt es so schön: Glaube keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast.

Ob ein Portfolio als erfolgreich eingeschätzt wird, hängt von mehreren Faktoren ab. Erstens ist die betrachtet Track-Record wichtig: Die Analyseperiode sollte nicht zu kurz sein und idealerweise mehrere Marktphasen, also auch schlechte, beinhalten. Zweitens sollte die genutzte Benchmark passend sein. Außerdem kann man Renditen oder unterschiedliche Kennzahlen für risikoadjustierte Renditen als Vergleichsmaßstab wählen.

Wie weiter unten zu sehen ist, macht es einen erheblichen Unterschied, ob man ein Portfolio mit passiven Lösungen (ETFs) oder der durchschnittlichen Performance aktiv gemanagter Fonds vergleicht. Für die Vergleiche mit aktiven Fonds nutze ich z.B. Morningstar. Das dafür kostenlos zur Verfügung stehende Tool gibt allerdings nur Renditen zu einem Stichtag an. Für diesen Beitrag ist das der 16. Januar 2019.

Um Interessenten zu ermöglichen, eigene Analysen durchzuführen, stellen wir online eine Datei mit aktuellen und sogar Rückrechnungstagesdaten aller Portfolios zur Verfügung (siehe Excel-Download unter Rückrechnungen).

Hier sind meine subjektiven Grobanalysen:

3 Jahre Weltmarktallokation: Besser als Mischfonds, schlechter als 50/50, aber sehr gutes ESG ETF-Portfolio

Das Weltmarktportfolio Basis hat in der analysierten Periode bis zum 16.1.2019 5,5% gewonnen, das Weltmarktportfolio S 5,7%, eine Kombination von 50% Aktien- und 50% Anleihe-ETFs aber sogar 9,2%.

Die schlechtere Performance kommt fast ausschließlich aus dem Jahr 2017. Anfang 2018 hatte ich dazu geschrieben: „Die Performance des Weltmarktportfolio Basis (+0,8%) und damit auch der daraus abgeleiteten Portfolios war im Gegensatz zum sehr guten Jahr 2016 nicht gut (das 50/50 ETF Benchmarkportfolio hat +4,8% erreicht). Da die Portfolios die Kapitalanlage aller Investoren weltweit abbilden, werden Währungskurse nicht gehedgt. Die hohe Allokation zum US Dollar hat sich daher in 2017 besonders negativ bemerkbar gemacht. Auch die aus dem „echten“ Weltmarktportfolio abgeleiteten recht hohen Allokationen zu alternativen Anlagen (Alternatives ETF-Portfolio +0,8%) wie Immobilien und Infrastruktur aber auch einige Rohstoffsegmente haben sich in 2017 im Gegensatz zu 2016 negativ ausgewirkt“ (siehe hier).

Globale flexible Mischfonds (EUR) hatten im Schnitt über drei Jahre aber eine schlechtere Rendite als die Weltmarktportfolios.

Das ebenfalls Anfang 2016 gestartete ESG ETF-Portfolio hatte mit +12.3% dagegen eine sehr gute Performance über die drei Jahre. Allerdings hat es davon profitiert, dass der Aktienanteil in 2016  durch mangelnde Verfügbarkeit von ESG ETFs überproportional hoch war.

2 Jahresperformance: Nicht alle Ableitungen des WMP haben sich bisher bewährt

Das Weltmarktportfolio Basis Trend hat seit Auflage etwas weniger Verlust gemacht als das nicht risikogesteuerte Portfolio, aber es wäre ebenfalls von einer einfachen 50/50 Aktien/Anleiheallokation geschlagen worden. Das ESG ETF-Portfolio Trend war besser als das WMP Basis Trend, aber ebenfalls schlechter als 50/50.

Das WMP Stars mit ausschließlich Top gerateten ETFs hat etwas weniger Rendite gebracht als das vergleichbare WMP S. Das gilt auch für das WMP Basis Income im Vergleich zum WMP Basis. Das Equity Income (DW) ETF-Portfolio hat schlechter als reine Aktienportfolios wie das WMP S ex Bonds performt, aber leicht besser als dividendenorientierte Aktienfonds. Das WMP S ex Bonds hat auch globale Aktienfonds in der Rendite übertroffen. Das Alternatives ETF und das Islamic ETF Portfolio konnten noch nicht durch gute Renditen überzeugen.

ESG-Aktienportfolios überwiegend besser als vergleichbare traditionelle Fonds

Die seit Ende 2016 laufenden puren ESG Portfolios für Deutsche Aktien und vor allem Infrastruktur haben traditionelle Fonds teilweise erheblich hinter sich gelassen. Das Immobilienaktien ESG Portfolio war etwas schlechter, was wohl vor allem an der hohen Allokation zu britischen Aktien lag. Die im Mai 2017 gestarteten globalen ESG Aktienportfolios haben sich gegenüber traditionellen Fonds ziemlich gut entwickelt, obwohl das aus nur 5 Aktien bestehende Global Equities ESG S Portfolio zwischenzeitlich schlecht gelaufen ist.

Gut diversifizierte globale Portfolios mit hohen E, S und G Ratings

Seit Herbst 2017 berechnen wir „unsere“ Top 200 ESG-Aktien mit den Top 30 und Top 5 als separaten Unterportfolios. Aufgrund der Ende 2018 stark erhöhten Anforderungen an die ESG Kriterien (siehe hier), sind nur knapp 70 der Aktien aus 2018 auch 2019 wieder unter unseren Top 200. 38% sind US Aktien und 18% japanisch, 8 Aktien sind der Schweiz zuzuordnen und 6 Deutschland. Österreichische Aktien sind nicht vertreten.

Ein Drittel der 200 Aktien sind Finanzdienstleister und 15% Technologieunternehmen sowie 9% Immobilienaktien/REITs. Die Marktkapitalisierung Ende 2018 reicht von 18 bis zu 674 Mrd. EUR mit einem Durchschnitt von etwa 33 Mrd. EUR. Die durchschnittlichen E, S und G Scores sind 78, 74 und 79.

Global Equities ESG Portfoliozusammensetzung Anfang 2019: Nur 2 der Top 30 Aktien waren auch 2018 schon im Portfolio. Ein Drittel sind US-Aktien, 28% aus Europa, 20% aus Japan und 17% aus anderen asiatischen Ländern. Ein Unternehmen ist aus Deutschland, eines aus der Schweiz aber keines aus Österreich. 27% sind Finanzdienstleister, 17% Technologieunternehmen und 13% Immobilienaktien/REITs. Die Marktkapitalisierung Ende 2018 reicht von 2 bis zu 186 Mrd. EUR mit einem Durchschnitt von etwa 25 Mrd. EUR. Die durchschnittlichen E, S und G Scores sind 81, 78 und 91.

Zusammensetzung des Global Equities S Portfolios zu Anfang 2019: Keines der fünf Unternehmen aus dem Vorjahr ist 2019 im Portfolio geblieben. Zwei Unternehmen kommen aus den USA und je eines aus Australien, Deutschland und Großbritannien. Mit der deutschen Börse und der Australia und New Zealand Banking Group sind zwei Finanzdienstleister enthalten und mit Host Hotels & Resorts ist ein Immobilienunternehmen vertreten. Die Marktkapitalisierung reicht von 11 bis 43 Mrd. EUR mit einem Mittelwert von 16 Mrd. Die durchschnittlichen E, S und G Scores sind 78, 78 und 93.

Gestrichene Liquiditäts- zu Gunsten höherer E, S und G Anforderungen für Deutsche, Infrastruktur- und Immobilienaktien

Deutsche Aktien ESG Portfoliozusammensetzung Anfang 2019: Um die gewünschte Mindestanzahl von 15 Titeln im Portfolio zu erreichen, wurden die Anforderungen an die Liquidität der Wertpapiere für 2019 aufgehoben. Die Anzahl der Aktien im Portfolio ist von 2018 auf 2019 trotzdem von 25 auf 20 gesunken, da die ESG-Mindestanforderungen erhöht wurden (siehe Kapitel 3.3 im Diversifikator-Buch). 8 Aktien sind aus dem Portfolio herausgefallen: Continental, Osram, Diebold Nixdorf, Deutsche Lufthansa, GEA Group, Hamburger Hafen, Deutsche Wohnen und Telefonica Deutschland. Dafür kamen Infineon, Axel Springer und Scout24 hinzu. Finanzdienstleistungen sind mit 30% vertreten, andere Segmente mit eher geringen Portfolioanteilen. 11 der 20 Titel sind im DAX vertreten. Die Marktkapitalisierung Ende 2018 reicht von 1,6 bis 107 Mrd. Euro und liegt im Mittel bei etwa 27 Mrd. EUR.  Die durchschnittlichen E, S und G Scores sind 84, 82 und 68.

Real Estate ESG Portfoliozusammensetzung Anfang 2019: Von den 30 Aktien bzw. REITs (im Folgenden unter Aktien zusammengefasst) sind nur 10 aus dem Vorjahr im Portfolio geblieben. Das neue Portfolio hat einen Anteil von 40% nordamerikanischen, 27% britischen, 23% EU und 9% asiatischen Aktien. Es enthält weder Aktien aus Deutschland, der Schweiz noch Österreich. Die Marktkapitalisierung Ende 2018 reicht von einer bis zu 25 Mrd. EUR mit einem Durchschnitt von 6 Mrd. EUR. Die durchschnittlichen E, S und G Scores sind 79, 73 und 75.

Infrastructure ESG Portfoliozusammensetzung Anfang 2019: Anfang 2019 sind trotz der gestrichenen Liquiditätsanforderungen nur noch 15 Aktien im Portfolio, da die ESG-Mindestanforderungen erhöht wurden (siehe Kapitel 3.3), davon nur 5 aus dem Vorjahr. 27% stammen aus Großbritannien und je 20% aus Hongkong, Japan und der EU. Weder die USA, Deutschland, die Schweiz noch Österreich sind mit Aktien im Portfolio vertreten. 7 Unternehmen sind überwiegend im Bereich Transportinfrastruktur, vor allem Bahn zuzuordnen, und 6 der Unternehmen gehören zum Segment erneuerbarer Energien. Die Marktkapitalisierung Ende 2018 reicht von einer bis zu 30 Mrd. EUR mit einem Durchschnitt von etwa 10 Mrd. EUR. Die durchschnittlichen E, S und G Scores sind 73, 72 und 68.

Zusammenfassung: Diversifikator bleibt 80% anders

Diversifikator ist aus Überzeugung 80% anders und nicht aus Marketinggründen. Daher gibt es keine Änderungen am grundsätzlichen Konzept. Aber einige Portfolios, speziell einige Ableitungen aus dem Weltmarktportfolio Basis, werden im Jahr 2020 möglicherweise nicht mehr angeboten werden. Aber fast alle ESG Portfolios laufen gut bis sehr gut. Die ESG-Aktienportfolios sind auch ohne Länder- und Branchenrestriktionen gut diversifiziert, weisen aber hohe Tracking Errors gegenüber traditionellen Indizes auf. Das wird auch so bleiben. Institutionelle Anleger können aber maßgeschneiderte Portfolios erhalten.